Nico Unglaubliche Abenteuer des Kleinen Drachen. Элеонора Шах

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Nico Unglaubliche Abenteuer des Kleinen Drachen - Элеонора Шах


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ganzer Körper war mit dunkelblauen Mustern überzogen. Seine Hörner hatten die gleiche blaue Farbe und er hatte extralange Ohren. Seine Schnauze war etwas langgezogen, so wie sein restlicher Körper. Wegen der dunklen Farbe seiner Augen, war es schwierig zu sehen in welche Richtung er blickte.

      Auf seiner Stirn schillerte ein hellgrüner Stein. Die Flügel des Drachens waren ziemlich dünn und ein bisschen durchsichtig, sie waren außen rot und innen blau.

      Seinen kurzen Bart streichelnd, sprach der Wahrsager:

      „Hier, seht mein Herr!“

      Tendar zeigte mit seinem Finger auf drei Blütenblätter, die zwei flauschige Blumen formten.

      „Das sind Eure Kinder. Insgesamt drei und alle sind Jungen.“

      „Bist du sicher?!“, rief Nait erstaunt aus.

      „Ja, Eure Majestät. Seht Ihr wie sie ausgebreitet sind?“, der Wahrsager deutete mit der langen Kralle eines Fingers. „Der untere Teil der Blütenblätter liegt zur Außenseite hin, dies spricht eindeutig für das männliche Geschlecht.“

      Der König starrte in die Schale und betrachtete skeptisch in welche Richtung die Gerberablüten zeigten.

      „Das wäre gut.“, sagte er nachdenklich und sein Blick ruhte einige Momente auf dem Wahrsager. „Sag mir, mein lieber Freund Tendar, werden meine Söhne gesund und glücklich sein?“

      Der Wahrsager verrührte mit der gleichen langen Kralle das Wasser in der Schale, schüttelte die Tropfen vom nassen Finger und wartete bis die Wasseroberfläche sich legte und alle schwimmende Gegenstände ihre Plätze eingenommen hatten, um eine neue Vorhersage zu formen. Der König blickte auf die Wasseroberfläche und beobachtete, wie sich seine „Kinder“ in alle Richtungen zerstreuten.

      Aber nun erstarrte die Wasserlandschaft. Tendar betrachtete aufmerksam die Lage der Blütenblätter und begann erneut, diesmal mit langgedehnten Worten zu sprechen:

      „Eure Kinder Majestät, werden zweifellos viele Jahre gesund und munter sein. Aber…“

      Es folgte eine Pause.

      „Aber wenn sie erwachsen und reif sind, wird zwischen ihnen sehr wahrscheinlich ein Kampf um den Thron ausbrechen.“

      Der Wahrsager wandte den Blick auf seinen Freund, abwartend wie dieser wohl auf das Gesagte reagiert. König Nait runzelte die Stirn.

      „Das ist zu erwarten wenn man bedenkt, dass es drei Söhne werden, also drei Krieger und nicht Töchter – sanft und rührend wie Blumen… Mein lieber Freund, kannst du mir sagen was der Anstoß zum Kampf zwischen den Brüdern sein wird, was sagt dein Wasser?“, Nait deutete mit dem Kinn in Richtung Schale. Tendar betrachtete wieder aufmerksam die schwimmenden Gegenstände und setzte fort:

      „Etwas wird auf Kitur passieren, was genau kann ich nicht sagen… aber das jahrhundertealte Bündnis mit den Bewohner dieses Planeten wird zerstört. Dies könnte der Anstoß zum Kampf um den Thron sein.“

      „Was soll ich deiner Meinung nach tun?“

      Tendar blickte in die Schale, danach auf König Nait:

      „Mein König, Ihr werdet mehrere Jahrhunderte unser Volk regieren und Frieden und Ruhe aufrechterhalten. Aber wenn die Zeit gekommen ist, dass Eure Söhne erwachsen und stark genug sind, um Verantwortung nicht nur für unsere Welt, sondern auch für die der Menschen zu übernehmen, solltet Ihr einem Sohn den Thron übergeben und die zwei anderen nach Kitur schicken. Das Aufteilen des Himmels, der Meere und Kontinente von Kitur zwischen den Söhnen ermöglicht es Euch, sie vom Kampf unter sich abzuhalten und dadurch eine Tragödie zu vermeiden.

      „Bist du sicher, dass man dadurch einen Krieg unter ihnen verhindern kann?“

      „Ja, Eure Majestät. Manchmal kann man die Zukunft ändern.“

      „Und wie vermeiden wir die Auflösung des Bündnisses mit den Menschen?“

      König Nait schaute sorgenvoll auf seinen alten Freund.

      „Die Auflösung des Bündnisses ist nicht zu vermeiden, aber im Anschluss daran wird ein Auserwählter auftreten“, sagte Tendar, während er sich langsam immer tiefer zum Wasser beugte. „Dieser Auserwählte wird in der Lage sein, das Unglück zu vermeiden. Er kann das Bündnis zwischen Atalanta und Kitur wiederherstellen.“

      „Ein Auserwählter? Wer ist es?“, fragte Nait aufgeregt.

      „Mein König, ich kann Euch nicht sagen, ob es ein Mensch oder ein Drache sein wird, was ich jedoch sehen kann ist, dass er das Herz eines Drachen hat…”

      Erben

      Nach kurzer Zeit brachte die junge Königin Drillinge zur Welt. Am Nachthimmel erschienen drei neue Sternbilder. Drei schöne, kräftige Drachen – drei Jungen. Einer ein Sinnbild des Herzen, der Andere der Seele und der Dritte des Verstands. Der Erste wurde Mian genannt, der Zweite Lutan und der Dritte Largo. Der König und seine Frau beschlossen, die Reihenfolge der Geburten geheim zu halten, so sollten Streitigkeiten unter den Söhnen darüber wer – um eine Minute – älter sei, vermieden werden. Das gesamte Königreich feierte das große Ereignis, denn nicht jedes Jahrhundert wurden Drillinge geboren und noch dazu Jungen – Thronfolger. Manche jedoch sahen es als ein schlechtes Omen: ein Krieg zwischen den Brüdern um den Thron sei unvermeidlich, dachten sie. Jedoch, solange die Babys wuchsen und stärker wurden war alles ruhig.

      Der König umgab seine Söhne mit den besten Lehrern in Astronomie, Geographie, Zauberei, Feuerspeien und weiteren Wissenschaften. Feuerspeien stellte die größte Herausforderung dar, denn junge Drachen neigen dazu, Dinge zu versengen. Einmal verbrannte Largo seinem Bruder Lutan leicht die Quaste seiner Schwanzspitze, aber zum Glück ging alles gut aus.

      Nait zeigte seinen Sprösslingen den Besitz und sagte dazu:

      „Eines Tages wird das alles euch gehören…“

      Überhaupt verwöhnte er sie wie jeder, der erst im Alter Vater geworden ist, während Luna bei aller Liebe und Fürsorge den schelmischen Jungen nichts durchgehen lies. Der Vater machte sie zu starken Kriegern und die Mutter lehrte sie gut erzogen, selbstbeherrscht und galant zu Damen jeden Alters und Standes zu sein und sie erzog sie in der Liebe zum eigenen Volk.

      Als die Jungen noch klein waren, erzählte der Vater ihnen viele Legenden über die Heldentaten der Krieger ihres Volkes, die den Frieden zwischen dem Königreich der Drachen und dem Planeten Kitur mit dessen Bewohnern bewacht hatten. Als die Kinder jedoch zu Jugendlichen wurden und ihre Persönlichkeiten, ebenso wie die charakteristischen Muster auf ihren Rücken, immer mehr zu Tage traten, begann der Vater langsam, seine Söhne mit der Tätigkeit der Drachen vertraut zu machen. Nait bemühte sich sehr die Söhne freundlich und einmütig großzuziehen, er wollte, dass nach seinem Tod starke Bindungen zwischen ihnen blieben.

      Zu ihre Volljährigkeit bekamen die Brüder endgültig ihre typischen Farben und damit auch ihre Charakterzüge.

      Mian hatte ein gutes Herz und war ein sehr ruhiger Junge. Er hatte einen starken Geist, verschonte dabei alle und alles. Vom Charakter her war er ganz der Vater – König Nait. Mians Hauptfarbe war beige, seine hellblauen Augen wie bodenlose Seen. Die Schuppen, mit denen sein ganzer Körper bedeckt war, schienen das Sonnenlicht widerzuspiegeln. Auf seiner Nase hatte Mian zwei kleine Hörner und auf der Stirn einen hellblauen, mit goldener Kante umrahmten Stein. Vom Stein abwärts, den ganzen Rücken hinab, war er in verschiedensten Blauschattierungen gemustert: von ganz dunkel bis ganz hell. Entlang seines ganzen Körpers wuchs ein seidiger Grat, der den Flossen von Kampffischen auf dem Planeten Kitur ähnelte. Unter seinen Augen und auf der Spitze seines Schwanzes hatte er ebenfalls seidige „Flossen“ und an den Seiten seines muskulösen Körpers, waren zwei Flügel ansprechend platziert.

      Lutan war kleiner als Mian, aber genauso gut gebaut. Er hatte eine helllila Farbe und grünbraune Augen. Auf seiner Schnauze hatte er ein hellrosa Muster, das von den Nasenlöchern bis zu zwei Hörnern am Scheitel verlief und dabei einen grünen Stein umrandete. Aus den Seiten seines Kopfes ragten lange Ohren heraus. Lutan war ebenso wie sein Bruder Mian mit Schuppen bedeckt, diese erzeugten aber keinen solchen Glanz, sondern gingen von Violett in


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