Französische Lyrik alter und neuer Zeit in deutschen Versen. Various
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Wie glüht dein Mund! Ich will geschwinde
Mal sehen, ob ich was erfinde,
Natürlich ein verrücktes Stück.
Sie sagen, daß ich keine Lieder
Mehr pfeifen kann und daß ich wieder
Mich werfe in den vollen Strom.
Es lohnt nur nicht, sonst schickten heute
Nach Sankt Helena mich die Leute
Mit einem Magen-Karzinom.
Wenn ich am Feuer weiter nasche,
Verbrenn ich sicher noch zu Asche,
Auch Herkules ist ja verbrannt;
Soll in den Gluten ich verderben,
Will ich bei Dejanira sterben,
Drum öffne schleunigst dein Gewand!
An Pepa
Pepita, wenn die Sonne scheidet,
Wenn deine Mutter schlafen geht,
Wenn bei der Lampe halb entkleidet
Du knieend sprichst dein Nachtgebet,
Zur Stunde, wo du Frieden findest,
Wo dich erwartet süße Rast,
Wo du die Abendhaube bindest
Und unters Bett geleuchtet hast,
Wenn all die Deinen, die Familie,
Der Schlummer hält in seinem Bann,
Pepita, meine schlanke Lilie,
Gestehe, woran denkst du dann?
An eine Heldin aus Romanen,
Die ihr zerbrochnes Glück beweint,
An alles, was der Traum läßt ahnen
Und was die Wirklichkeit verneint,
An Berge, die nach schwerem Kreisen
Das Leben geben einer Maus,
An Andalusiens wilde Weisen,
An einen Mann, ein Zuckerhaus,
An Rosen, die du einmal pflanztest,
An Blicke jenes faden Wichts,
Mit dem du den Fandango tanztest,
Vielleicht an mich, vielleicht an nichts!
Lilla
O ließe Lilla sich bewegen,
Daß sie mir öffnete bei Nacht,
Dann braucht ich keines Pfaffen Segen!
Durchs Fenster spräng ich, nie verlegen,
Wenn ihre Frau Mama erwacht.
Die Angst mag alte Schachteln quälen
Um das Genick! Solch dürres Kraut
Wird keiner wohl dem Teufel stehlen,
Der wartet, bis die lieben Seelen
Sich langsam ekeln aus der Haut.
Auf einer Planke möcht ich zechen
Mit Lilla, niemals wär ich satt!
Kein Papst kann so mich selig sprechen,
Der Mann darf dreist sein Glas zerbrechen,
Der diesen Wein getrunken hat.
Ballade an den Mond
Hoch auf dem Turme glitzt er,
Der Mond, so gelb wie nie,
Da sitzt er,
Wie’s Tüpferl auf dem I.
Welch Elf hat auf den Faden
Dich mit geschickter Hand
Geladen,
Du naseweiser Fant?
Du Maske der Gespenster,
Was guckt für ein Gesicht
Durchs Fenster
Herein, du blasser Wicht?
Bist du, der Nacht Begleiter,
Nur rund geformtes Gold,
Das weiter
Sich ohne Beine trollt?
Bist du es gar, Geselle,
Bist du es, dessen Lauf
Der Hölle
Die träge Uhr zieht auf?
Ein Zeiger, der die Stunden
Verdammten Seelen weist,
Sekunden
Der Ewigkeit umkreist?
Ist es ein Wurm, der witternd
Sich anzuschleichen wagt
Und zitternd
Die Sichel dir benagt?
Wer hat dich halb geblendet?
Hat gestern dich im Traum
Geschändet,
Vielleicht ein spitzer Baum?
Auf meines Zimmers Wände
Trägt mir dein fahler Schein
Behende
Des Gitters Netzwerk ein.
Es hat der Sonne Gnade,
Da sie ins Meer getaucht,
Dich gerade
Ein wenig angehaucht.
Einst wirst du ganz erkalten,
Dein Angesicht verrät
Durch Falten,
Wie schlimm es um dich steht.
Die Göttin gib uns wieder,
Die keusch und nie besiegt
Die Glieder
An ihre Hirschkuh schmiegt,
Die einst in der Platane
Gehege sich gefiel,
Diane
Und ihrer Meute Spiel.
Hoch flüchtig sind gesprungen
Die Rehe, wenn voll Macht
Gedrungen
Das Hifthorn durch die Nacht,
Wenn auf der Spur der Beute
Ringsum durch Wald und Feld
Die Meute
Zur Hetze hat gebellt.
Als eines Abends linde
Durch ihren Hain gerauscht
Die Winde,
Hat Phoebus sie belauscht,
Der Gott, der nächtlich schwärmend
Die Hirtin und den Hirt
Keck lärmend
Im Vogelflug umschwirrt.
Durch jedes Abenteuer,
Dem still du beigewohnt,
Bleibst teuer
Du alle Zeit uns, Mond.
Wem immer du begegnet,
Dem bist für ewig du
Gesegnet,
Ob ab du nimmst, ob zu.
Du bist es jedem Schäfer,
Wenn auch zu nächtiger Stund
Dich