Einige Gedichte. Friedrich von Schiller

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Einige Gedichte - Friedrich von Schiller


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ruft das schöne Weib Triumph,

      Schon hör ich – Tod und Hölle!

      Was hör ich? – einen nassen Strumpf

      Geworfen in die Welle.

      Und weg ist Traum und Feerei —

      Prinzessin, Gott befohlen!

      Der Teufel soll die Dichterei

      Beim Hemdenwaschen holen.

      Das Geheimnis

      Sie konnte mir kein Wörtchen sagen,

      Zu viele Lauscher waren wach;

      Den Blick nur durft ich schüchtern fragen,

      Und wohl verstand ich, was er sprach.

      Leis komm ich her in deine Stille,

      Du schön belaubtes Buchenzelt,

      Verbirg in deiner grünen Hülle

      Die Liebenden dem Aug der Welt.

      Von ferne mit verworrnem Sausen

      Arbeitet der geschäft'ge Tag,

      Und durch der Stimmen hohles Brausen

      Erkenn ich schwerer Hämmer Schlag.

      So sauer ringt die kargen Lose

      Der Mensch dem harten Himmel ab,

      Doch leicht erworben, aus dem Schoße

      Der Götter fällt das Glück herab.

      Daß ja die Menschen nie es hören,

      Wie treue Lieb uns still beglückt!

      Sie können nur die Freude stören,

      Weil Freude nie sie selbst entzückt.

      Die Welt wird nie das Glück erlauben,

      Als Beute wird es nur gehascht,

      Entwenden mußt du's oder rauben,

      Eh dich die Mißgunst überrascht.

      Leis auf den Zehen kommt's geschlichen,

      Die Stille liebt es und die Nacht,

      Mit schnellen Füßen ist's entwichen,

      Wo des Verräters Auge wacht.

      O schlinge dich, du sanfte Quelle,

      Ein breiter Strom um uns herum,

      Und drohend mit empörter Welle

      Verteidige dies Heiligtum!

      Das Glück der Weisheit

      Entzweit mit einem Favoriten,

      Flog einst Fortun der Weisheit zu:

      "Ich will dir meine Schätze bieten,

      Sei meine Freundin du!

      Mit meinen reichsten, schönsten Gaben

      Beschenkt ich ihn so mütterlich,

      Und sieh, er will noch immer haben

      Und nennt noch geizig mich.

      Komm, Schwester, laß uns Freundschaft schließen,

      Du marterst dich an deinem Pflug;

      In deinen Schoß will ich sie gießen,

      Hier ist für dich und mich genug."

      Sophia lächelt diesen Worten

      Und wischt den Schweiß vom Angesicht:

      Dort eilt dein Freund, sich zu ermorden,

      Versöhnet euch! – ich brauch dich nicht."

      Das Lied von der Glocke

      Vivos voco. Mortuos plango. Fulgura frango.

      Fest gemauert in der Erden

      Steht die Form, aus Lehm gebrannt.

      Heute muß die Glocke werden,

      Frisch, Gesellen! seid zur Hand.

      Von der Stirne heiß

      Rinnen muß der Schweiß,

      Soll das Werk den Meister loben,

      Doch der Segen kommt von oben.

      Zum Werke, das wir ernst bereiten,

      Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;

      Wenn gute Reden sie begleiten,

      Dann fließt die Arbeit munter fort.

      So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten,

      Was durch die schwache Kraft entspringt,

      Den schlechten Mann muß man verachten,

      Der nie bedacht, was er vollbringt.

      Das ists ja, was den Menschen zieret

      Und dazu ward ihm der Verstand,

      Daß er im innern Herzen spüret,

      Was er erschafft mit seiner Hand.

      Nehmet Holz vom Fichtenstamme,

      Doch recht trocken laßt es sein,

      Daß die eingepreßte Flamme

      Schlage zu dem Schwalch hinein.

      Kocht des Kupfers Brei,

      Schnell das Zinn herbei,

      Daß die zähe Glockenspeise

      Fließe nach der rechten Weise.

      Was in des Dammes tiefer Grube

      Die Hand mit Feuers Hilfe baut,

      Hoch auf des Turmes Glockenstube

      Da wird es von uns zeugen laut.

      Noch dauern wirds in späten Tagen

      Und rühren vieler Menschen Ohr,

      Und wird mit dem Betrübten klagen,

      Und stimmen zu der Andacht Chor.

      Was unten tief dem Erdensohne

      Das wechselnde Verhängnis bringt,

      Das schlägt an die metallne Krone,

      Die es erbaulich weiter klingt.

      Weiße Blasen seh ich springen,

      Wohl! die Massen sind im Fluß.

      Laßt's mit Aschensalz durchdringen,

      Das befördert schnell den Guß.

      Auch von Schaume rein

      Muß die Mischung sein,

      Daß vom reinlichen Metalle

      Rein und voll die Stimme schalle.

      Denn mit der Freude Feierklange

      Begrüßt sie das geliebte Kind

      Auf seines Lebens erstem Gange,

      Den es in Schlafes Arm beginnt;

      Ihm ruhen noch im Zeitenschoße

      Die schwarzen und die heitern Lose,

      Der Mutterliebe zarte Sorgen

      Bewachen seinen goldnen Morgen —

      Die Jahre fliehen pfeilgeschwind.

      Vom Mädchen reißt sich stolz der Knabe,

      Er stürmt ins Leben wild hinaus,

      Durchmißt die Welt am Wanderstabe,

      Fremd kehrt er heim ins Vaterhaus,

      Und herrlich, in der Jugend Prangen,

      Wie ein Gebild aus Himmels Höhn,

      Mit züchtigen, verschämten Wangen

      Sieht er die Jungfrau vor sich stehn.

      Da faßt ein namenloses Sehnen

      Des


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