Wenn Sie Rennen Würde . Блейк Пирс

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Wenn Sie Rennen Würde  - Блейк Пирс


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war Missy anzusehen, dass sie wieder mit den Tränen kämpfte. Sie unterdrückte das Bedürfnis, ihrer Trauer freien Lauf zu lassen und bekam sich wieder in den Griff.

      „Nein, mir fällt niemand ein. Das sage ich nicht nur, weil ich meinen Mann liebe, sondern weil er ein sehr gutherziger Mensch war. Abgesehen von einigen kleinen Meinungsverschiedenheiten bei der Arbeit kann ich mich an keinen wirklichen Streit in seinem Leben erinnern.“

      „Wie sieht es mit engen Freunden aus?“, fragte Kate. „Gibt es Freunde, insbesondere männliche, mit denen er Zeit verbrachte und die vielleicht eine andere Seite Ihres Mannes kennengelernt haben könnten?“

      „Nun ja, er hatte diese Gruppe von Freunden - draußen im Yachtclub, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die irgendetwas Negatives über ihn zu berichten haben.“

      „Haben Sie die Namen von denjenigen, mit denen Ihr Mann dort seine Zeit verbrachte, damit wir uns mit ihnen unterhalten könnten?“, fragte DeMarco.

      „Ja, es gab diesen harten Kern der Gruppe… mein Mann und noch drei weitere. Sie haben sich am Yachtclub getroffen, oder gingen zusammen in eine Zigarren-Bar, wo sie Sport geguckt haben. Vor allem Football.“

      „Wissen Sie, ob einer der anderen Feinde hatte?“, wollte DeMarco wissen. „Selbst eifersüchtige Ex-Frauen oder Familienmitglieder, mit denen es nicht so glatt lief?“

      „Ich weiß nicht. Ich kenne die nicht allzu gut und…“

      Das unkontrollierte Schluchzen, das von unten zu ihnen drang, unterbrach Missy. Sie blickte zur Schlafzimmertür mit einem Gesichtsausdruck, der Kate im Herzen weh tat.

      „Das war Dylan, unser mittleres Kind. Er und Jack waren…“

      Mit zitternder Lippe hielt sie inne und versuchte, sich zusammenzureißen.

      „Es ist okay, Mrs. Tucker“, sagte DeMarco. „Gehen Sie nach unten zu Ihren Kindern. Wenn Sie noch so nett wären, uns die Namen von Jacks Freunden aus dem Yachtclub zu geben, haben wir erstmal genügend Informationen.“

      Schnell erhob sich Missy und rannte weinend zur Tür. DeMarco ging hinter ihr und bedachte Kate mit einem wütenden Blick. Kate selbst blieb einen Moment länger inmitten des Schlafzimmers stehen und versuchte, ihre Emotionen in den Griff zu bekommen. Nein, dieser Teil des Jobs war wahrlich niemals leicht gewesen. Und die Tatsache, dass sie eigentlich kaum brauchbare Informationen von Missy bekommen hatten, machte es nur noch schlimmer.

      Schließlich betrat sie den Flur. Ihr war klar, warum DeMarco sauer auf sie war. Herrgott nochmal, sie war sogar etwas sauer auf sich selbst.

      Kate ging nach unten und verließ das Haus. Sie sah, dass sich DeMarco die Tränen wegwischte, als sie gerade in den Wagen einstieg. Kate schloss leise die Haustür und spürte, wie die Trauer sie tiefer und tiefer in einen alten Fall hineinschob, den sie schon verloren geglaubt hatte.

      KAPITEL VIER

      Um 9 Uhr morgens hatte die Nachricht von Jack Tuckers Mord in Ashton schon die Runde gemacht. Das war der Grund, warum es für Kate und DeMarco so einfach war, Jacks Freunde zu kontaktieren. Die Namen hatte Missy am vorigen Abend DeMarco gegeben. Nicht nur hatten sie die Nachricht vom Tod ihres Freundes schon gehört, sondern hatten sich sogar schon Gedanken gemacht, wie sie Missy und den Kindern zur Seite stehen konnten in dieser schweren Zeit der Trauer.

      Es bedurfte nur einiger kurzer Telefonate, bis Kate und DeMarco ein Treffen mit drei von Jacks Freunden am Yachtclub arrangiert hatten. Da es Samstag war, war der Parkplatz schon um 9 Uhr morgens ziemlich voll. Der Club lag direkt am Long Island Sound und hatte wohl den bestmöglichen Ausblick, ohne dass angeberische Yachtbesitzer mit ihren Yachten die Sicht versperrten.

      Der Club selbst war in einem zweistöckigen Gebäude angesiedelt, das im Kolonialstil gehalten war, jedoch mit einer modernisierten Fassade und schöner Gartenlandschaft. Kate wurde von einem Mann begrüßt, der sie schon am Eingang empfing. Er trug ein einfaches Hemd und Khakihosen – was wahrscheinlich als legere Kleidung zu werten war für jemanden, der hier Mitglied war.

      „Sind Sie Agent Wise?“, fragte er.

      „Ja. Und dies ist mein Partner, Agent DeMarco.“

      DeMarco nickt nur. Ihr Ärger des vorherigen Abends war noch nicht verflogen. Als sie sich gestern Abend im Hotel getrennt hatten, hatte DeMarco nicht ein einziges Wort gesagt. Heute Morgen hatte sie sich gerade einmal ein kurzes Guten Morgen beim Frühstück herausgepresst, aber mehr hatte sie heute noch nicht gesagt.

      „Ich bin James Cortez. Wir haben vorhin telefoniert. Die anderen sind hinten auf der Terrasse und warten auf Sie“, sagte der Mann und fügte hinzu, „mit Kaffee.“

      Er führte sie durch den Club, der mit seinen hohen Decken und der warmen Einrichtung eine charmante Atmosphäre verströmte. Kate fragte sich, was es wohl kosten mochte, hier Mitglied zu sein. Der Preis lag definitiv außerhalb ihrer Preisklasse. Dies wurde umso klarer, als sie die Terrasse betraten, die den Blick auf den Long Island Sound freigab. Es war wunderschön. Man blickte direkt aufs Wasser, mit der Skyline New York Citys auf der anderen Seite.

      An einem hohen Holztisch, auf dem Platten mit Gebäck und Bagels sowie eine Kanne Kaffee standen, saßen zwei weitere Männer. Beide blickten auf, als die Agents sich näherten, und erhoben sich, um sie zu begrüßen. Einer von ihnen war jung, sicherlich nicht älter als Dreißig, während James Cortez und der andere Mann locker Mitte Vierzig waren.

      „Duncan Ertz“, stellte sich der junge Mann vor und streckte ihnen seine Hand entgegen.

      Kate und DeMarco gaben den beiden die Hand und stellten sich ihrerseits vor.

      Der ältere Mann hieß Paul Wickers, war gerade in den Ruhestand gegangen. Er war als Stockbroker tätig gewesen und schien gern darüber zu reden, da dies so ungefähr das erste war, was er sagte, nachdem er sich vorgestellt hatte.

      Kate und DeMarco setzten sich und Kate nahm sich eine Tasse Kaffee sowie Zucker und Sahne.

      „Es tut einem richtig weh, an die arme Missy und die Kinder zu denken“, begann Duncan und biss herzhaft in ein Stück Plunderkuchen.

      Kate übermannte die Erinnerung an den vorherigen Abend und dachte, sie müsse unbedingt sehen, wie es um die arme Missy stand. Sie blickte über den Tisch hinweg DeMarco an und fragte sich, ob sie nicht auch überprüfen sollte, wie es um DeMarco stand.

      Kate überlegte, ob DeMarco sich die gestrige Situation vielleicht auf Grund eines Ereignisses in ihrer eigenen Vergangenheit so sehr zu Herzen genommen hatte. Etwas, das sie noch nicht verarbeitet hatte.

      „Also“, begann Kate, „Missy hat Sie als diejenigen genannt, die Jack – abgesehen von seiner Familie - am nächsten standen. Ich versuche, mir ein Bild zu machen, was für eine Art Mensch er außerhalb seiner Arbeit und seines Zuhauses war.“

      „Das ist ja genau das“, antwortete James Cortez. „Jack war immer derselbe, unabhängig davon, wo er war. Er war gerade heraus. Einer, der immer anderen helfen wollte. Wenn er überhaupt einen Fehler hatte, dann würde ich sagen war es, dass er zu tief in seiner Arbeit steckte.“

      „Er erzählte immer Witze“, sagte Duncan. „Viele davon waren zwar nicht sonderlich lustig, aber er liebte es trotzdem, sie zu erzählen.“

      „Das stimmt auf jeden Fall“, fügte Paul hinzu.

      „Und er hatte keine Geheimnisse, die er mit Ihnen geteilt hat?“, fragte DeMarco. „Vielleicht eine Affäre, oder auch nur Gedanken an eine Affäre?“

      „Oh Gott, nein“, rief Paul aus. „Jack Tucker hat seine Frau unglaublich geliebt. Ich kann mit Sicherheit behaupten, dass der Mann alles an seinem Leben geliebt hat. Seine Frau, seine Arbeit, seine Kinder…“

      „Deshalb ergibt das alles keinen Sinn“, meinte James. „Ich


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