Eine Spur von Hoffnung . Блейк Пирс

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Eine Spur von Hoffnung  - Блейк Пирс


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hat er also durch Sie zum ersten Mal die ‚verbotenen Früchte‘ probiert?“

      „Ja. Und er fand Gefallen an dem Geschmack. Tatsächlich bemerkte er, dass er an vielem Geschmack fand, von dem er nicht wusste, dass er es mögen würde.“

      „Was genau heißt das?“, fragte Keri.

      „Sagen wir einfach, irgendwann verlor sich sein Bedürfnis, die Transaktionen zu rechtfertigen. Das Event morgen Abend?“

      „Ja?“

      „Das war er seine Idee“, sagte Anderson. „Allerdings nimmt er nicht teil. Aber er stellte fest, dass es für solche Events und kleinere, ähnliche Festivitäten das ganze Jahr über einen Markt gibt. Er füllte eine Marktlücke. Er kontrolliert im Wesentlichen das obere Segment dieses Marktes in Los Angeles. Und man stelle sich vor, bevor er mich traf , arbeitete er aus einem ein-Zimmer-Büro heraus, das neben einem Donut-Laden lag, und verteidigte illegale Einwanderer, die von Polizisten, die nur ihre Quote erfüllen wollten und deshalb wahllos sexueller Vergehen beschuldigt wurden.“

      „Sie haben also ein Gewissen entwickelt?“ presste Keri zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Sie war angewidert, doch sie brauchte Antworten und befürchtete, dass Anderson zumachen würde, wenn sie dies allzu offen zeigte. Er schien zu spüren, was in ihr vorging, sprach aber dennoch weiter.

      „Zu dem Zeitpunkt noch nicht. Das hat es nicht bewirkt bei mir. Das passierte erst viel später. Etwa vor anderthalb Jahren sah ich in den Lokalnachrichten die Geschichte einer Polizistin und ihres Partners, die ein kleines Mädchen gerettet hatten, das vom Freund des Babysitters gekidnappt worden war; ein widerlicher Kerl.“

      „Carlo Junta“, sagte Keri automatisch.

      „Richtig. Jedenfalls erwähnten sie in der Story, dass diese Frau wenige Jahre zuvor an der Polizeiakademie gewesen war. Und sie zeigten den Clip eines Interviews mit ihr, nachdem sie die Akademie abgeschlossen hatte. Sie sagte, sie sei zur Polizei gegangen, weil man ihre Tochter entführt hatte. Sie sagte, obwohl sie ihre Tochter nicht hatte retten können, könne sie als Polizistin vielleicht die Töchter anderer Familien retten. Kommt Ihnen das bekannt vor?“

      „Ja“, sagte Keri leise.

      „Also“, fuhr Anderson fort, „weil ich in einer Bibliothek arbeitete und somit Zugang zu allerlei altem Filmmaterial hatte, suchte ich die Story heraus, die lief, als das Kind dieser Frau entführt worden war, und von der anschließenden Pressekonferenz, in der sie flehte, ihre Tochter möge unversehrt zu ihr zurückkommen.“

      Sie dachte zurück an die Pressekonferenz, die Erinnerung daran größtenteils verschwommen. Sie erinnerte sich daran, in ein Duzend Mikrophone, die ihr vors Gesicht gehalten wurden, gesprochen zu haben; wie sie den Mann, der sich ihre Tochter mitten im Park gegriffen und sie wie eine Puppe in seinen Kofferraum geschmissen hatte, angefleht hatte, ihre Tochter heil zurückzubringen.

      Sie erinnerte sich an den Schrei „Bitte, Mami, hilf mir“ und wie die blonden auf und ab hüpfenden Zöpfe sich immer weiter entfernten, als die achtjährige Evie über die grüne Wiese verschwand.

      Sie erinnerte sich noch an die Kieselsteine, die während der Pressekonferenz noch in ihren Fußsohlen steckten, weil sie barfuß über den Parkplatz gesprintet war und dem Van hinterher gejagt war, bis er sie hinter sich gelassen hatte. Sie erinnerte sich an alles.

      Anderson hatte aufgehört zu sprechen. Sie sah ihn an und erkannte, dass Tränen in seinen Augen standen, genau wie in ihren. Er fuhr fort.

      „Dann sah ich ein paar Monate später eine andere Story, da hatte diese Polizistin ein anderes Kind gerettet, diesmal einen Jungen, der abgegriffen wurde, als er auf dem Weg zum Baseball-Training war.“

      „Jimmy Tensall.“

      „Und im Monat drauf fand sie ein Baby, ein Mädchen, direkt aus dem Einkaufswagen geklaut. Die Frau, die sie entführte, hatte eine falsche Geburtsurkunde anfertigen lassen und plante, mit dem Baby nach Peru zu fliegen. Sie haben sie am Gate geschnappt, als sie gerade ins Flugzeug steigen wollte.“

      „Ich erinnere mich“.

      „Da habe ich mich entschieden, dass ich so nicht weitermachen kann. Seitdem erinnerte mich jede Entführung an diese Pressekonferenz, in der Sie um die Wiederkehr ihrer Tochter gefleht haben. Ich konnte es nicht mehr auf Armeslänge halten. Ich bin weich geworden, denke ich mal. Und genau dann machte unser Freund einen Fehler.“

      „Und zwar?“, fragte Keri und empfand ein Kribbeln, das nur auftauchte, wenn sie spürte, gleich etwas Großes aufzudecken.

      Anderson blickte sie an und Keri konnte sehen, dass er mit einer großen, inneren Entscheidung rang. Dann glätteten sich seine Brauen und sein Gesicht wurde offener. Er schien sich entschieden zu haben.

      „Vertrauen Sie mir?“, fragte er leise.

      „Was ist denn das für eine Art Frage? Nie im L—”.

      Doch bevor sie den Satz beenden konnte, hatte er sich schon vom Tisch, der die beiden trennte, abgestoßen, schlang seine Handschellen, die seine Handgelenke fesselten, um ihren Hals und riss sie zu Boden, während er sie in eine Ecke des Vernehmungsraumes warf.

      Als Officer Kiley hereinstürmte, benutzte Anderson ihren Körper als Schild, indem er sie vor sich hielt. Sie spürte einen scharfen Stich am Hals und blickte hinunter, um zu sehen, was es war. Es sah aus wie ein angespitzter Zahnbürstengriff. Und er war an ihre Halsschlagader gepresst.

      KAPITEL SIEBEN

      Keri war total überrumpelt worden. Einen Moment zuvor standen Anderson die Tränen in den Augen beim Gedanken an ihre vermisste Tochter. Jetzt hielt er ihr ein messerscharfes Plastikteil an den Hals.

      Ihr erster Reflex war sich zu bewegen, um seinen Griff zu lockern. Aber sie wusste, das würde nicht funktionieren. Niemals könnte sie etwas gegen ihn ausrichten, bevor es ihm gelingen würde, die Stichwaffe aus Plastik in ihre Vene zu rammen.

      Außerdem, hier stimmte etwas nicht. Anderson hatte ihr nie das Gefühl vermittelt, ihr Böses zu wollen. Er schien sie sogar zu mögen. Er schien ihr helfen zu wollen. Und falls er wirklich Krebs hatte, war dies sowieso umsonst. Er hatte selbst gesagt, dass er bald tot sein würde.

      Ist dies seine Art, dem Schmerz zu entgehen, seiner Version von Selbstmord durch einen Polizisten?

      „Fallenlassen!“, schrie Officer Kiley, seine Waffe in ihre Richtung zielend.

      „Lassen Sie Ihre Waffe fallen, Kiley“, sagte Anderson überraschend ruhig. „Sie werden aus Versehen die Geisel erschießen, und Ihre Karriere ist vorbei, bevor sie überhaupt angefangen hat. Halten Sie sich an die Richtlinien. Benachrichtigen Sie Ihren Vorgesetzten. Holen Sie einen Verhandlungsführer. Das sollte nicht lange dauern. Es ist immer einer auf Stand-By. Einer kann bestimmt innerhalb von zehn Minuten hier in diesem Raum sein.“

      Kiley stand dort, unsicher, wie er sich verhalten sollte. Seine Augen blickten zwischen Anderson und Keri hin und her. Seine Hände zitterten.

      „Er hat recht, Officer Kiley“, sagte Keri und versuchte dabei, den beruhigenden Ton Andersons zu treffen. „Folgen Sie einfach der Standardprozedur und all dies hier wird gut laufen. Der Gefangene kann nicht weglaufen. Verlassen Sie den Raum und stellen Sie sicher, dass die Tür verschlossen ist. Tätigen Sie Ihre Anrufe. Ich bin okay. Mr. Anderson wird mir nichts tun. Er will ohne Zweifel verhandeln. Also müssen Sie jemanden holen, der befugt ist, dies zu tun, okay?“

      Kiley nickte, seine Füße blieben, wo sie waren.

      „Officer Kiley“, sagte Keri, diesmal mit festerer Stimme, „gehen Sie und benachrichtigen Sie Ihren Vorgesetzten. Jetzt!“

      Das schien zu Kiley durchzudringen. Rückwärts verließ er den Raum, machte die Tür zu, schloss sie ab und griff zum Telefon an der Wand, wobei er sie nicht aus


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