La San Felice Band 14. Александр Дюма

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La San Felice Band 14 - Александр Дюма


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wohl, Oberst, wir schlossen einen Vertrag.«

      »Erinnern Sie sich auch noch, wie die Bedingungen dieses Vertrages lauteten?«

      »Wir kamen dahin überein, daß Sie uns, die Signora San Felice und mich, für zwanzigtausend Francs die Person, auf französischen Boden bringen sollten.«

      »Sind diese Bedingungen nicht erfüllt worden?«

      »Nur für eine Person.«

      »Ist es Ihnen möglich, diese Bedingungen auch für die andere Person zu erfüllen?«

      »Nein.«

      »Was ist nun da zu thun?«

      »Nun, mir scheint das sehr einfach. Sie wollten mir einen Dienst erweisen, den ich aber nicht von Ihnen annehmen wollte.«

      »Nun, das beruhigt mich. Ich sollte vierzigtausend Francs für die Rettung zweier Personen bekommen, da ich aber nur zwanzigtausend Francs bekommen habe, so werde ich nur eine Person retten. Welche von beiden nun ?«

      »Die schwächste, welche sich nicht selbst retten könnte.«

      »Haben Sie denn Aussicht, daß Sie sich selbst retten können?«

      »Ja wohl.«

      »Welche denn?«

      »Haben Sie nicht das Papier gesehen, welches an Stelle des Geldes in dem Kästchen lag, und welches mir andeutete, daß man mich überwachte?«

      »Wollen Sie mir den Schmerz bereiten, Sie ausliefern zu müssen? Der 6. Artikel der Capitulation bedingt, daß alle Unterthanen des Königs den Verbündeten ausgeliefert werden.«

      »Beruhigen Sie sich, ich werde mich selbst ausliefern.«

      »Ich habe Ihnen nun mitgetheilt, was ich Ihnen mitzutheilen hatte,« sagte Mejean mit einer Bewegung des Kopfes, welche zu sagen schien: »Jetzt können Sie gehen.«

      »Ich habe Ihnen aber noch nicht, Alles gesagt,« erwiederte Salvato, ohne daß die geringste Veränderung in seiner Stimme wahrzunehmen gewesen wäre.

      »So sprechen Sie.«

      »Habe ich das Recht zu fragen, durch welches Mittel Sie die Rettung der Signora San Felice bewirken werden? Denn Sie werden leicht begreifen, wenn ich mich dem Untergange weihe, so geschieht es, damit sie gerettet werde.«

      »Das ist nur zu billig, und das Recht steht Ihnen zu, über diesen Punkt die genaueste Auskunft zu verlangen.«

      »Nun wohl, ich höre.«

      »Der 9. Artikel der Capitulation sagt, daß die Kranken, welche nicht transportiert werden können, in Neapel bleiben werden. Eine unserer Marketenderinnen ist in diesem Falle. Sie wird in Neapel bleiben und die Signora San Felice wird ihre Stelle und Kleidung annehmen, und ich stehe Ihnen dafür, daß ihr kein Haar gekrümmt werden wird.«

      »Das ist Alles, was ich wissen wollte, mein Herr,« sagte Salvato, indem er sich erhob. »Es bleibt mir weiter nichts übrig, als Sie zu bitten, so bald als möglich der Signora die Kleider zu schicken, welche sie anlegen soll.«

      »Dies soll binnen fünf Minuten geschehen.«

      Die beiden Männer grüßten sich, und Salvato ging fort.

      Luisa erwartete ihn voll Angst, denn sie wußte wohl, daß Salvato nur die Hälfte der Summe hatte zahlen können, und sie kannte die Habsucht Mejean’s.

      Lächelnd trat Salvato in das Zimmer.

      »Nun, wie ist es denn?«, fragte ihn Luisa lebhaft.

      »Es ist Alles in Ordnung.«

      »Er hat dein Wort angenommen?«

      »Nein, ich habe ihm ein Versprechen abgenommen. Du verläßt San Elmo als Marketenderin verkleidet unter dem Schutz der französischen Uniform.«

      »Und Du?«

      »Ich habe erst noch eine kleine Förmlichkeit zu erfüllen, so daß ich mich einen Augenblick von Dir trennen muß.«

      »Welche Förmlichkeit hast Du denn zu erfüllen?« fragte Luisa voll Unruhe.

      »Ich habe zu beweisen, daß, obgleich ich in Molisa geboren bin, ich in französischen Diensten stehe. Du weißt, daß nichts leichter ist, da alle meine Papiere im Palaste von Angri sind.«

      »Du verläßt mich aber?«

      »Nur auf einige Stunden.«

      »Einige Stunden! Du sagtest doch vorhin einen Augenblick?«

      »Augenblick oder Stunden. Der Teufel, wie man genau bei Dir sein muß!«

      Luisa schlang die Arme um Salvato und küßte ihn zärtlich, indem sie sagte:

      »Du bist ein Mann, Du bist stark, Du bist wie eine Eiche, während ich ein schwaches Rohr bin. Sobald Du Dich von mir entfernt, beuge ich mich jedem Lüftchen. Was willst Du! Deine Liebe ist Hingebung, meine Liebe aber nur Egoismus.«

      Salvato drückte Luisa an sein Herz, und wie er sich auch zu bezwingen suchte, so zitterten eine eisenfesten Nerven so heftig, daß Luisa ihn erstaunt ansah.

      In diesem Augenblick öffnete sich die Thür, und man brachte Luisa den versprochenen Marketenderanzug.

      Salvato benutzte das, um den Gedanken Luisas eine andere Richtung zu geben. Er zeigte ihr lachend die verschiedenen Kleidungsstücke, welche sie anlegen sollte, und die Toilette begann.

      An dem heiteren Gesichte Luisas konnte man sehen, daß ihr augenblicklicher Verdacht vergessen war. Sie sah reizend aus in dem kurzen Rock mit den rothen Aufschlägen und in dem mit der dreifarbigen Cocarde geschmückten Hute.

      Salvato ward nicht müde sie anzusehen und zu sagen: »Ich liebe Dich! ich liebe Dich! ich liebe Dich!«

      Sie lächelte, und ihr Lächeln war beredter als alle Worte.

      Die Stunde verging wie eine Sekunde.

      Die Trommel wirbelte und das war das Zeichen, daß die englischen Grenadiere das Thor des Castells besetzten.

      Unwillkürlich schauderte Salvato, und eine leichte Blässe überzog sein Gesicht.

      Er warf einen Blick in den Hof, wo die Besatzung unter den Waffen stand.

      »Es ist Zeit, daß wir hinabgehen,« sagte er zu Luisa, »und daß wir uns in die Reihen stellen.«

      Beide begaben sich hinunter, aber auf der Schwelle blieb Salvato stehen, und überblickte zum letzten Male seufzend das Zimmer, indem er Luisa an sein Herz drückte.

      Hier waren sie ja auch glücklich gewesen.

      Mit den Worten: »Die Unterthanen Sr. sicilischen Majestät werden den Verbündeten überwiesen,« hatte man die Geißeln gemeint, welche Mejean anvertraut worden waren. Diese Geißeln, fünf an der Zahl, befanden sich bereits auf dem Hofe und bildeten eine Gruppe für sich.

      Mejean bedeutete Salvato, sich zu ihnen zu gesellen und Luisa, sich dahinter zu stellen.

      Er postierte sich so nahe als möglich, um ihr im Nothfalle sofortigen Schutz leisten zu können.

      Man konnte sich nicht beklagen, denn der Oberst Mejean führte das, wozu er sich verpflichtet hatte, mit der gewissenhaftesten Genauigkeit aus.

      Die Trommeln wirbelten, der Ruf »Vorwärts ! Marsch!« ertönte.

      Die Reihen öffneten sich, die Geißeln nahmen ihre Plätze ein.

      Die Tamboure marschierten zum Festungsthor heraus, während die ganze russische, englische und neapolitanische Armee draußen wartete.

      An der Spitze derselben standen die drei Oberofficiere, der Herzog della Salandra und die Capitäne Truebridge und Bailly.

      Um die Besatzung zu ehren, hielt jeder von ihnen in der einen Hand den Hut und in der andern den gezogenen Degen.

      Als man den bezeichneten Ort erreicht, commandierte der Oberst Mejean: »Halt!«

      Die Soldaten blieben stehen, und die Geißeln traten vor.

      Dann streckten die Soldaten, wie es in der Capitulation gesagt war,


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