Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin Bucha

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Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman - Karin Bucha


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in der er mit ihr sprach, sofort mit der schönen Frau in Verbindung, die Markhoffs Frau gewesen war.

      Sicher wußte Strantz das noch nicht.

      Wenn sie ihm nun die Augen öffnete? Aber sofort verwarf sie den Gedanken wieder. Mußte er denn nicht annehmen, daß Haß und Eifersucht die Triebfeder ihres Handelns sei?

      Markhoff wechselte einige belanglose Worte mit Rudolf Strantz. Er fühlte deutlich, daß dieser von eisiger Kälte und Zurückhaltung war. Es war klar, daß Brigitte geplaudert haben mußte, und Strantz ihn deshalb fallenließ.

      Innerlich vor Wut schäumend, äußerlich höflich, lehnte Fred an der Säule, während ihn hinter seiner Stirn die widerstrebensten Gedanken quälten. Und alle drehten sich um Brigittes Vernichtung. Treffen wollte er sie. Teffen bis ins Herz hinein!

      Nach einer Weile entfernte sich Strantz wieder, mit der Entschuldigung, dringende Post erledigen zu müssen. Leonore und Markhoff blieben zurück.

      Mit einem weltvergessenen Blick sah Leonore hinter Strantz her.

      »Sie machen sich sicherlich auch Gedanken über die Veränderung, die mit Herrn Strantz vorgegangen ist?« riß Markhoffs Stimme sie aus ihrem Grübeln.

      In diesem Augenblick sah Leonore in Markhoff einen Verbündeten; sie nickte.

      »Ja. Ich glaube sogar den Grund dafür zu kennen.«

      »Den Grund?« Darüber hatte Markhoff sich noch keine Gedanken gemacht.

      »Ja«, fuhr Leonore fort. »Was kann einen Mann schon so wandeln?« Sie lächelte und versuchte, gleichgültig zu sprechen. »Doch nur die Liebe!«

      In Markhoffs Augen blitzte es gefährlich auf.

      »Sie meinen – daß meine geschiedene Frau und Strantz…«

      Leonore hob leicht die Schultern.

      »Ich weiß es nicht, es ist nur eine Vermutung.«

      Prüfend sah Markhoff die Frau an, von der er genau wußte, daß sie Strantz liebte.

      »Und Sie sehen tatenlos zu, wie man Ihnen den Mann nimmt, den Sie lieben?« raunte er.

      Mit Genugtuung bemerkte er, wie Röte der Scham in Leonores schönes Gesicht stieg. Eine Frau kann nicht weniger vertragen, wenn ihre Eitelkeit verletzt wird.

      Und dennoch war Markhoff ein schlechter Frauenkenner. Er kannte ja nicht die Größe eines liebenden Frauenherzens; deshalb beurteilte er auch Leonore nur von seinem eigenen Gesichtspunkt aus und damit falsch.

      »Glauben Sie, daß die Liebe, daß das Herz sich zwingen läßt? Man muß auch verzichten können!«

      »Das verstehe ich nicht. Ich halte das für eine Schwäche. Kämpfen muß man«, widersprach er hartnäckig.

      »Wollen Sie mir die Mittel nennen, die man in einem solchen Kampf einsetzen könnte?« spöttelte sie ungläubig.

      »Gewiß!« sagte er prompt. »Die könnte ich Ihnen nennen.«

      »Sie machen mich neugierig.«

      Es schien, als verließe Markhoff langsam der klare Blick. Er sah nur das spöttische Lächeln der schönen Frau, die ihm so völlig ungerührt gegenüberstand, deren Gedanken nur Strantz gehörten, und fühlte sich über alle Maßen gereizt.

      »Darf ich ganz offen zu Ihnen sein?«

      Erstaunt maß sie ihn mit einem langen, forschenden Blick. Seine Eindringlichkeit machte sie stutzig.

      »Bitte!«

      »Vielleicht gehen wir besser in das Lesezimmer, dort sind wir ungestört.«

      Leonore versuchte, ein unbehagliches Gefühl durch einen Scherz zu verscheuchen.

      »Lieber Gott, Sie tun ja so feierlich!«

      »Vielleicht werden Sie mir eines Tages dankbar dafür sein.«

      Wenige Minuten später saßen sie sich im Lesezimmer in einer gemütlichen Ecke gegenüber. Leonores feingliedrigen Hände spielten nervös mit einer Zeitschrift. Sie war unruhig und gespannt, was Markhoff ihr zu sagen haben würde.

      »Bitte, reden Sie!«

      »Sie sagten«, begann Markhoff in einem ernsten Ton, der völlig ungewohnt an ihm war, sie aber irgendwie für ihn einnahm. »Sie sagten, man kann gegen das Herz nicht ankämpfen. Gut! Man kann aber an die Vernunft appellieren. Sie lieben doch Strantz?«

      Eine Pause folgte dieser Frage. Langsam hob Leonore den Blick. Er war verschleiert, und um ihren Mund zuckte es.

      »Muß ich Ihnen diese Frage beantworten?«

      »Nein!« Er verbarg das innere Frohlocken hinter einer undurchsichtigen Miene. »Sicher würden Sie als liebende Frau gern verzichten, wenn es sich um Rudolf Strantz’ Glück handelte. Habe ich Sie richtig eingeschätzt?«

      »Sie haben recht; das Glück des Mannes, den ich liebe, steht mir höher als das meine«, bekannte sie, wenn auch nur widerstrebend.

      »Würden Sie auch verzichten, wenn die Frau, die dieser Mann liebt, eine Unwürdige ist, wie sie es vorher auch mit anderen getrieben hat? Wenn sie seine Liebe nur geweckt hat, um ein egoistisches Ziel damit zu verfolgen?«

      Reglos, mit farblosem Gesicht und unruhig spielenden Händen saß Leonore da.

      Sekunden vergingen, ehe sie sich zu einer Antwort entschließen konnte.

      »Sie meinen – Ihre frühere Frau – treibt nur ein Spiel mit Rudolf Strantz’ Herzen?«

      »Ich meine es nicht nur. Ich weiß es sogar genau!«

      Skrupellos kam diese Lüge von Markhoffs Lippen. Er handelte mit voller Überlegung, ganz kühl und kaltblütig. Planmäßig ging er vor. Er warf sein Netz um Leonore, und schon hatte sie sich halb in dessen Maschen verfangen.

      »Können Sie das beweisen?« entrang es sich endlich ihren Lippen.

      »Das kann ich. Hören Sie gut zu. Meine Frau lebt in nicht gerade glänzenden Verhältnissen, deshalb ist ihr jedes Mittel recht, um zu Geld zu kommen. Ich sorge zwar in großzügiger Weise für das Kind, aber bei den übertriebenen Ansprüchen meiner geschiedenen Frau, reicht das kaum zu. Sie bat mich wiederholt, ihr Gelegenheit zum Geldverdienen zu geben, und schlug mir kürzlich vor, daß sie Rudolf Strantz, von dem sie weiß, daß er mit mir in Geschäftsverbindung steht, durch geschickte Manöver zu einem Vertragsabschluß bringen wolle…«

      »Das kann ich nicht glauben!« unterbrach Leonore ihn heftig. »Das ist ungeheuerlich…«

      Markhoff fuhr von diesem Gefühlsausbruch unbeeindruckt fort:

      »Sie wissen, was für mich auf dem Spiel steht – ein riesiges Geschäft. Ich habe Sie achten und schätzen gelernt, genau wie Rudolf Strantz. Unter Hintenansetzung meiner eigenen Interessen, möchte ich Ihnen wie Strantz einen Gefallen erweisen. Ich mache das von keinerlei Vorteilen für mich abhängig, denn ich müßte dann damit rechnen, daß Strantz jede Verbindung mit mir abbricht. Es tut mir lediglich leid, Strantz ahnungslos in sein Verderben rennen zu sehen. Das allein ist die Triebfeder meines Handelns. Verstehen Sie mich?«

      »Ja – ich verstehe Sie.« Leonore hielt den Kopf gesenkt. Wie Unrecht sie dem Mann getan hatte! Uneigennützig wollte er ihr den Weg zu Strantz ebnen – und sie? Sie konnte ihm nicht einmal dafür ihre Dankbarkeit bezeugen…

      Impulsiv streckte sie ihm die Hand entgegen.

      »Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit.«

      Markhoff küßte die ihm dargebotene Hand und verbarg so das Aufblitzen seiner Augen. Als er sich wieder aufrichtete, war nichts mehr von einem Triumph in seinen Zügen zu sehen.

      »Und was gedenken Sie nun zu tun?«

      An Markhoff vorbei glitt Leonores Blick ins Ungewisse.

      »Ich halte es für meine Pflicht, Rudolf Strantz vor Ihrer


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