DER ZAR. Ted Bell
Читать онлайн книгу.meinst Iwan?«
»Graf Iwan Korsakow, Baby. Wen sonst?«
»Er ist ein Graf?«
»Scheiße, nein. Er ist ein Gott. Komm hier lang, dort drüben ist ein Ausschank. Ich bin zwar im Dienst, aber du darfst dir einen Bloody Bull mischen lassen. Siehst aus, als könntest du einen Wachmacher vertragen.«
»Jetlag.«
»Weißt du, was dagegen hilft? Fotzen. Die haben wir hier oben auch. Scharenweise.«
Nachdem Paddy den Rest seines zweiten Bloody Bull getrunken hatte, stellte er das Glas auf die Mahagoni-Theke. Die Bedienung, eine junge Ukrainerin namens Anna, die Scarlett Johansson aufs Haar glich, zog es mit einem Ruck weg und fragte: »Noch einen?«
Er verneinte kopfschüttelnd und wandte sich an Dimitri. »Damit ich das nicht missverstehe: Du behauptest, ich könne einen Job bei dem Mann bekommen? Bei ihm direkt, meine ich?«
»Mensch, davon bin ich überzeugt. Glaub mir, er verlor gerade vor drei Monaten in Moskau seinen wichtigsten Bodyguard, als mal wieder jemand ein Attentat auf ihn verüben wollte. Das geschah während einer Fahrt vom Roten Platz aus, und der Kerl war nicht nur Iwans Aufpasser gewesen, sondern sein letzter noch lebender Bruder – sein leiblicher im wirklichen Leben, das will ich damit sagen. Sie waren seit Urzeiten richtig dicke miteinander. Der Bruder musste sich den Wanst mit Blei vollpumpen lassen, und jetzt hat Iwan niemanden mehr.«
»Aber was bin denn ich?«
»Was sollst du denn sein?«
»Ich bin auch ein Niemand. Ein Borschtsch-Fresser mit 'ner Kanone.«
»Ach, drauf geschissen, Mann! Er kennt dich. Er weiß genau, wer du bist. Denk an die Sache mit dem Knast. Ehrlich, ich war in der Nacht, als du der Welt gezeigt hast, was Todestrakt tatsächlich bedeutet, mit ihm im Vorführsaal und verfolgte es auf CNN. Du hättest sehen sollen, wie er grinste. Mich würde nicht wundern, wenn er ein eingeschweißtes Foto von dir in seinem fetten Geldbeutel mit sich rumträgt. Dann die Versenkung dieses japanischen Kutters in Alaska? Im Ernst, Beef, glaubst du etwa, er wüsste nicht, wer da draußen tagtäglich den Kopf für ihn hinhält? Ihm entgeht nichts.«
»Ich kümmre mich ums Geschäft«, sagte Paddy und drehte seinen Ring, damit Dimitri den Blitz sah. »TCB.«
»Exakt das, und soll ich dir noch was sagen? Ich für meinen Teil denke, dass du dich mal mit ihm unterhalten solltest.«
»Was?«
»Rede mit ihm. Finde heraus, ob er dich mag. Was spricht denn dagegen?«
»Er ist hier?«
»Klar doch. Meinst du, er hätte im Plaza Hotel eingecheckt? Er verbringt die Hälfte seiner Zeit hier. Pass auf, ich gebe ihm Bescheid, in Ordnung? Ich erzähle ihm, dass du an Bord bist, ein alter Kumpel von mir und so weiter. Geht das okay für dich?«
»Dimitri, warte kurz. Was ist mit dir? Warum bewirbst du dich nicht um den Job?«
»Soll das ein Witz sein? Ich lebe in einem fliegenden Harem, Beef! Hier kriegt mich keiner raus. Niemals. Verdrück dich nicht, ich bin gleich wieder da.«
»Du rufst ihn?«
»Darauf kannst du Gift nehmen.«
Als er verschwunden war, sagte Paddy zu Anna: »Muss schon sagen, der Ausblick, den dieses Schiff bietet, ist unglaublich.« Er brauchte nicht weit hinabzuschauen, um ein Waldgebiet zu sehen, die Pine Barrens von New Jersey vermutlich. Und das da drüben muss der Peconic River sein. Ja doch, absolut. Sie waren annähernd 60 Meilen von der Stadt entfernt. Eine gemütliche Reise, und das nahezu geräuschlos!
»Ich habe das schönste Büro der Welt«, erwiderte Anna verschmitzt.
»Auf jeden Fall. Können Sie mir sagen, wie hoch die Tsar fliegt?«
»Oh, momentan auf etwa 650 Fuß, schätze ich. Das ist unsere durchschnittliche Flughöhe, wenn es der Wind zulässt. Der Kapitän zieht es so vor, damit die Passagiere etwas zu sehen bekommen.«
»Wir halten diese Höhe also auf der gesamten Strecke bis nach Montauk?«
»Vorausgesetzt, die Windverhältnisse bleiben konstant. Normalerweise würden wir weiter aufsteigen, da die Strömung in höherer Lage günstiger ist. Heute haben wir es aber gar nicht eilig, hierher oder dorthin zu gelangen.«
»Und die maximale Flughöhe beträgt?«
»Vielleicht 4.000 Fuß.«
»Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, wie niedlich Sie lächeln?«
»Ab und an«, antwortete sie lachend.
»Sie wohnen dauerhaft auf diesem Ding?«
»Natürlich. Es ist mein Luftschloss.«
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