Ausgewählte Werke von Arthur Schnitzler (76 Titel in einem Band). Артур Шницлер

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Ausgewählte Werke von Arthur Schnitzler (76 Titel in einem Band) - Артур Шницлер


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wie?

      Fritz Ein paar Freunde.

      Der Herr sich setzend, immer freundlich Maskenscherz wahrscheinlich?

      Fritz befangen Wieso?

      Der Herr Nun, Ihre Freunde haben Damenhüte und Mantillen.

      Fritz Nun ja... Lächelnd Es mögen ja Freundinnen auch dabei sein... Schweigen.

      Der Herr Das Leben ist zuweilen ganz lustig... Ja... Er sieht den andern starr an.

      Fritz hält den Blick eine Weile aus, dann sieht er weg ... Ich darf mir wohl die Frage erlauben, was mir die Ehre Ihres Besuches verschafft.

      Der Herr Gewiß... Ruhig Meine Frau hat nämlich ihren Schleier bei Ihnen vergessen.

      Fritz Ihre Frau Gemahlin bei mir?... Ihren... Lächelnd Der Scherz ist ein bißchen sonderbar...

      Der Herr plötzlich aufstehend, sehr stark, fast wild, indem er sich mit der einen Hand auf die Stuhllehne stützt Sie hat ihn vergessen.

      Fritz erhebt sich auch, und die beiden stehen einander gegenüber.

      Der Herr hebt die Faust, als wollte er sie auf Fritz niederfallen lassen; – in Wut und Ekel Oh...!

      Fritz wehrt ab, geht einen kleinen Schritt nach rückwärts.

      Der Herr nach einer langen Pause Hier sind Ihre Briefe. Er wirft ein Paket, das er aus der Tasche des Überziehers nimmt, auf den Schreibtisch Ich bitte um die, welche Sie erhalten haben...

      Fritz abwehrende Bewegung.

      Der Herr heftig, mit Bedeutung Ich will nicht, daß man sie – später bei Ihnen findet.

      Fritz sehr stark Man wird sie nicht finden.

      Der Herr schaut ihn an. Pause.

      Fritz Was wünschen Sie noch von mir?...

      Der Herr höhnisch Was ich noch wünsche –?

      Fritz Ich stehe zu Ihrer Verfügung...

      Der Herr verbeugt sich kühl Gut. – Er läßt seinen Blick im Zimmer umhergehen; wie er wieder den gedeckten Tisch, die Damenhüte usw. sieht, geht eine lebhafte Bewegung über sein Gesicht, als wollte es zu einem neuen Ausbruch seiner Wut kommen.

      Fritz der das bemerkt, wiederholt Ich bin ganz zu Ihrer Verfügung. – Ich werde morgen bis zwölf Uhr zu Hause sein.

      Der Herr verbeugt sich und wendet sich zum Gehen.

      Fritz begleitet ihn bis zur Tür, was der Herr abwehrt. Wie er weg ist, geht Fritz zum Schreibtisch, bleibt eine Weile stehen. Dann eilt er zum Fenster, sieht durch eine Spalte, die die Rouleaux gelassen, hinaus, und man merkt, wie er den auf dem Trottoir gehenden Herrn mit den Blicken verfolgt, Dann entfernt er sich vom Fenster, bleibt, eine Sekunde lang zur Erde schauend, stehen; dann geht er zur Tür des Nebenzimmers, öffnet sie zur Hälfte und ruft Theodor... auf einen Moment.

      Fritz, Theodor

       Sehr rasch diese Szene.

      Theodor erregt Nun...

      Fritz Er weiß es.

      Theodor Nichts weiß er. Du bist ihm sicher hineingefallen. Hast am Ende gestanden. Du bist ein Narr, sag' ich dir... Du bist –

      Fritz auf die Briefe weisend Er hat mir meine Briefe zurückgebracht.

      Theodor betroffen Oh... Nach einer Pause Ich sag' es immer, man soll nicht Briefe schreiben.

      Fritz Er ist es gewesen, heute nachmittags da unten.

      Theodor Also was hat's denn gegeben? – So sprich doch.

      Fritz Du mußt mir nun einen großen Dienst erweisen, Theodor.

      Theodor Ich werde die Sache schon in Ordnung bringen.

      Fritz Davon ist hier nicht mehr die Rede.

      Theodor Also...

      Fritz Es wird für alle Fälle gut sein... Sich unterbrechend – aber wir können doch die armen Mädchen nicht so lange warten lassen.

      Theodor Die können schon warten. Was wolltest du sagen?

      Fritz Es wird gut sein, wenn du heute noch Lensky aufsuchst.

      Theodor Gleich, wenn du willst.

      Fritz Du triffst ihn jetzt nicht... aber zwischen elf und zwölf kommt er ja sicher ins Kaffeehaus... vielleicht kommt ihr dann beide noch zu mir...

      Theodor Geh, so mach doch kein solches Gesicht... in neunundneunzig Fällen von hundert geht die Sache gut aus.

      Fritz Es wird dafür gesorgt sein, daß diese Sache nicht gut ausgeht.

      Theodor Aber ich bitt' dich, erinnere dich, im vorigen Jahr, die Affäre zwischen dem Doktor Billinger und dem Herz – das war doch genau dasselbe.

      Fritz Laß das, du weißt es selbst – er hätte mich einfach hier in dem Zimmer niederschießen sollen – es wär' aufs gleiche herausgekommen.

      Theodor gekünstelt Ah, das ist famos! Das ist eine großartige Auffassung... Und wir, der Lensky und ich, wir sind nichts? Du meinst, wir werden es zugeben – –

      Fritz Bitt' dich, laß das!... Ihr werdet einfach annehmen, was man proponieren wird.

      Theodor Ah! –

      Fritz Wozu das alles, Theodor. Als wenn du's nicht wüßtest.

      Theodor Unsinn. Überhaupt, das Ganze ist Glückssache... Ebenso gut kannst du ihn...

      Fritz ohne darauf zu hören Sie hat es geahnt. Wir beide haben es geahnt. Wir haben es gewußt...

      Theodor Geh, Fritz...

      Fritz zum Schreibtisch, sperrt die Briefe ein Was sie in diesem Augenblick nur macht. Ob er sie... Theodor... das mußt du morgen in Erfahrung bringen, was dort geschehen ist.

      Theodor Ich werd' es versuchen...

      Fritz ... Sieh auch, daß kein überflüssiger Aufschub...

      Theodor Vor übermorgen früh wird's ja doch kaum sein können.

      Fritz beinahe angstvoll Theodor!

      Theodor Also... Kopf hoch. – Nicht wahr, auf innere Überzeugungen ist doch auch etwas zu geben – und ich hab' die feste Überzeugung, daß alles... gut ausgeht. Redet sich in Lustigkeit hinein Ich weiß selbst nicht warum, aber ich hab' einmal die Überzeugung!

      Fritz lächelnd Was bist du für ein guter Kerl! – Aber was sagen wir nur den Mädeln?

      Theodor Das ist wohl sehr gleichgültig. Schicken wir sie einfach weg.

      Fritz Oh nein. Wir wollen sogar möglichst lustig sein. Christine darf gar nichts ahnen. Ich will mich wieder zum Klavier setzen; ruf du sie indessen herein. Theodor wendet sich, unzufriedenen Gesichts, das zu tun Und was wirst du ihnen sagen?

      Theodor Daß sie das gar nichts angeht.

      Fritz der sich zum Klavier gesetzt hat, sich nach ihm umwendend Nein, nein –

      Theodor Daß es sich um einen Freund handelt – das wird sich schon finden.

      Fritz spielt ein paar Töne.

      Theodor Bitte, meine Damen. Hat die Tür geöffnet.

       Fritz, Theodor, Christine, Mizi

      Mizi Na endlich! Ist der schon fort?

      Christine zu Fritz eilend Wer war bei dir, Fritz?

      Fritz am Klavier, weiterspielend Ist schon wieder neugierig.

      Christine Ich bitt' dich, Fritz, sag's mir.

      Fritz Schatz, ich kann's dir nicht sagen, es handelt sich wirklich um Leute, die du gar nicht kennst.

      Christine schmeichelnd Geh, Fritz, sag' mir die Wahrheit!

      Theodor Sie läßt


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