Die Entdeckung Alaskas mit Kapitän Bering. Georg Wilhelm Steller

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Die Entdeckung Alaskas mit Kapitän Bering - Georg Wilhelm  Steller


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Wind und Wetter nur immer fortlief und nichts als Himmel und Wasser sah. Während dieser Zeit hörte man von den Offizieren immer nur Ausrufe der Verwunderung, wie man sich so grob geirrt habe, da man Kamtschatka nur durch einen engen Kanal von Amerika getrennt glaubte, das nun so weit abgelegen sich befinde! – Die unbescheidene und gemeine Abfertigung vonseiten der Herren Offiziere, die alle gründlichen und zur rechten Zeit angebrachten Erinnerungen und Vorschläge grob und höhnisch verwarfen, hatte zur Folge, dass sowohl mir als anderen der Mund schon längst gestopft war. Bei allem, was wir sahen und zur allgemeinen Wohlfahrt erörtern konnten, war immer rundheraus die Antwort: »Sie verstehen es nicht; Sie sind ja kein Seemann; Sie sind nicht in Gottes Ratsstube gewesen!« – Hier machte ich zum ersten Mal die betrübliche Erfahrung, dass oft die größten und nützlichsten Unternehmungen bei aller Mühe und großen Kosten, bei allen möglichen Hilfsmitteln am Ende kleiner ausfallen, als sie anfangs geplant waren. Man kann nicht anders sagen, als dass die meisten unserer Offiziere während der zehn Jahre in Sibirien, als ein jeder nach seiner Willkür gelebt und sich beim unwissenden Pöbel so viel Rang und Ehre zugelegt hatte, wie er wollte, in den Wahn geraten waren, unfehlbar oder höchst beleidigt zu sein, sobald jemand etwas sagte, was ihnen unbekannt sein sollte.

      Ich will hier diejenigen Gründe, aus denen ich lange Zeit schloss, dass wir unter und entlang dem Land segelten, nochmals einem jeden zur vernünftigen Beurteilung vorlegen, so wie ich diese auf unserer Reise den Seeoffizieren vielmals vergeblich dargelegt habe: Man sah des Öfteren und manchmal haufenweise allerlei Seegewächse aus Norden hertreiben. Jedem schien lächerlich und unglaublich, dass man eine Strömung in der See feststellen sollte, obgleich man deren Wirkungen deutlich wahrnahm, da die auf der See schwimmenden Dinge eine deutliche Richtung, auch oft den Winden entgegen, hielten. Ein anderer Grund, aus dem unfehlbar zu schließen war, dass wir unter dem Land waren, ergab sich aus dem häufigen Auftreten von Seetieren, die in freier See nicht gewöhnlich sind. Da wir viele Seehunde sahen, hätte man leicht erraten können, dass Land in der Nähe sein müsste. Einen noch stärkeren Beweisgrund gab uns die ständige Erscheinung des kamtschatkischen Seebibers oder Seeotters, weil dieses Tier sich ausschließlich von Seekrebsen und Schalentieren ernährt. Der Seeotter ist ein Amerika zugehöriges Tier und nur ein Fremdling auf Kamtschatka. Ferner sahen wir zu verschiedenen Zeiten Schwärme von Möwen auf der See sitzen, die sich doch besonders im Juni nahe den Küsten zu halten, wo die Fische aus dem offenen Meer gegen das Land und die Flüsse aufsteigen und ihnen die reichlichste Nahrung geben.

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       Rekonstruktion des Expeditionsschiffs »St. Peter«

      Wenn nun derartige unbestreitbare Anzeichen nahen Landes mit Vernunft, größter Bescheidenheit und Geduld dem Seekommando vorgelegt wurden und man riet, den Kurs, um eher Land zu sichten, nördlich zu richten, so galt es dem Kapitän-Kommandeur und den übrigen Offizieren als lächerlich, verächtlich und verdrießlich, solches von mir als einem Nichtseemann anzunehmen. Dies geschah selbst dann, wenn der Kapitän-Kommandeur jederzeit auch dieser Meinung gewesen war, sich aber von den übrigen Offizieren überstimmt und ohne Not, seines Charakters und seiner Macht ungeachtet, zum Nachgeben genötigt sah. Wie leicht wäre es gewesen, sich durch ein paar Stunden Segelns nach Norden der Gegenwart des Landes zu versichern, zumal die ständigen Nebel nur etliche Meilen Sicht gönnten, die Winde uns hingegen auf der Hinreise dermaßen günstig waren, dass wir sie zur Ausführung eines großen Unternehmens nicht besser wünschen konnten.

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       Faksimile einer Seite des Logbuchs der »St. Peter«, geführt von Juschin und datiert vom 7. Juni 1741

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