Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca


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Doch wenn es so einen Moment mal geben sollte, dann bitt’ ich dich, ihn sehr rasch aufzuklären und zu sagen, was du wirklich gedacht oder empfunden hast.«

      Robert sah sie lange an, ohne ein Wort zu sagen. Irgendwann räusperte er sich und murmelte dann: »Du bist das außergewöhnlichste Mädchen, dem ich je begegnet bin.«

      Christiane lachte. »Das will ich hoffen.« Dann zögerte sie, um gleich darauf zu fragen: »Bist du vielen Mädchen begegnet…?«

      Robert wußte sofort, was sie meinte, doch er tat so, als hätte er nichts verstanden, denn er sah sie fragend an.

      »Warst du mit vielen Frauen bekannt?« wollte Christiane schließlich wissen.

      »Oje«, erwiderte Robert, »ich kenn’ heute noch jede Menge Frauen.«

      »Antworte doch bitte ernsthaft«, murmelte Christiane, »ich würd’s gerne wissen.

      »Es hat zwei Frauen in meinem Leben gegeben«, antwortete Ro­bert darauf, »die mir wirklich wichtig waren. Die eine war meine Großmutter und die andere war Ulla, meine Kindergärtnerin. Ulla ist längst verheiratet, hat selbst vier Kinder, und meine Großmutter gibt es schon lange nicht mehr. Ist damit deine Frage beantwortet?«

      Zuerst wollte Christiane sich damit nicht zufriedengeben, doch dann fiel sie Robert um den Hals.

      »Du bist so lieb«, hauchte sie ihm dann ins Ohr, »ich weiß gar nicht, was ich tun soll vor lauter Glück.«

      »Vielleicht könnten wir langsam losgehen«, schlug Robert vor, »zur Traun-Alm ist’s noch weit, und gar so wohl fühl’ ich mich da hinter dem Schloß auch nicht.«

      »Du meinst, man könnte uns entdecken?« Christiane lachte vergnügt, dann nahm sie Roberts Hand, und die beiden gingen los. »Was, meinst du denn, würde passieren, wenn man uns zusammen sieht?«

      »Man wird annehmen, ich würde dich gerade entführen«, antwortete Robert.

      »Wieso denn das?«

      »Weil kein normal denkender Mensch annehmen würde, daß die wunderschönste aller Prinzessinnen mit einem alten Kerl wie mir freiwillig durch den Bergwald in Richtung Alm geht.«

      Christiane lachte. »Und was wird passieren, wenn man uns sieht und denkt, wie du es beschrieben hast?«

      »Man wird Polizei, Feuerwehr und Bergwacht verständigen, man wird die Täler abriegeln und uns auflauern.« Robert atmete tief durch. »Dann wird man dich aus meinen Klauen befreien, dich zurück ins Schloß und mich in den Kerker bringen.«

      Da blieb Christiane stehen, stellte sich wieder auf die Zehenspitzen und küßte Robert sehr zärtlich auf die Lippen.

      Diesmal ließ er es nicht dabei bewenden, Christianes Lippen zu spüren, sondern er legte seine Arme um ihre Schultern und erwiderte den Kuß. Als sie sich schließlich trennten, atmeten beide heftig, und als Robert Christia­ne ansah, wich sie seinem Blick verlegen aus.

      Bevor sie weitergingen, nahm sie wieder seine Hand, stellte sich noch mal auf die Zehenspitzen und flüsterte in sein Ohr: »Davon kann’s ruhig mehr geben…!«

      Den Weg durch den Bergwald in Richtung Traun-Alm erlebten die beiden wie in einem Traum. Immer wieder blieben sie stehen, taten verliebt miteinander, doch irgendwann, kurz bevor sie hinaus auf die Alm traten, blieb die hübsche Prinzessin stehen und sah Robert plötzlich sehr ernst an.

      »Ich glaub’«, sagte sie, »ich bin auf dem besten Weg, mich nicht nur zu verlieben. Ich weiß es nicht besser zu beschreiben, aber ich glaub’, daß ich dich nie mehr loslassen möcht’.«

      »Du kennst mich doch gar nicht«, erwiderte Robert. »Vielleicht reagierst du in ein paar Tagen ganz anders auf mich.«

      Da nickte Christiane. »Das kann schon sein. Aber wenn ich anders reagier’, dann nur so, daß ich dich sofort will, mit allem, was du hast und bist.«

      *

      Als Prinz Lothar Schloß Adelsbach am selben Vormittag betrat, sah er mißmutig drein. Der Diener Karl begrüßte ihn freundlich, doch Lothar hatte nicht einen Blick für ihn übrig.

      Er ging gleich in den Salon seiner Großmutter, doch Fürstin Johanna war ebensowenig da wie sein Bruder Hans. Lothar war nur einen Moment unschlüssig, was er tun sollte, dann fielen ihm die Bilder ein, die in mehreren Räumen im Ostflügel hingen. Vor Tagen schon hatte er darüber nachgedacht, ob er nicht ein paar Bilder mitnehmen und zu Geld machen sollte, um damit seine Schulden zu bezahlen. Die Gemälde hingen eh nur herum, kaum einer sah sie an, doch ihm würden sie aus ärgsten Nöten helfen.

      Kurz entschlossen ging Lothar in den Ostflügel, wobei er immer darauf bedacht war, nicht gesehen zu werden. Im Ostflügel angekommen, suchte er Bilder, deren Maler einen Namen hatten, den er kannte und von denen er wußte, daß die Bilder dieses Malers wertvoll waren. Drei Bilder nahm er von der Wand, löste die Leinwand aus dem Rahmen und vom Spannrahmen, rollte die Leinwände dann zusammen und verließ gleich darauf das Schloß, ging zu seinem Wagen und verstaute die Bilder im Kofferraum.

      Dann atmete er tief durch und ging in Richtung Stall, wo er seinen Bruder vermutete, denn Hans mochte Pferde. Seine Schwester war auch eine Pferdenärrin, doch er selbst machte sich nichts aus den Rössern, wie er die Pferde stets abfällig nannte.

      »Was machst du denn hier?« Plötzlich stand seine Großmutter hinter ihm. »Karl hat mir gesagt, daß du da bist, ich wollte es gar nicht glauben. Nachdem du letztens den Empfang versäumt hast und es nicht mal für nötig hieltest, dich dafür zu entschuldigen, habe ich angenommen, daß du Adelsbach zumindest so lange meiden würdest, bis ich die Sache vergessen hätte.«

      Lothar nahm seine übliche straffe Haltung an und antwortete: »Es tut mir leid, daß ich den Empfang versäumt habe, aber als ich wußte, daß auch Dienstpersonal teilnehmen würde, habe ich nicht mehr große Lust gehabt, Gast auf demselben Empfang zu sein.«

      »Dienstpersonal…?« Fürstin Johanna wußte zuerst nicht, was Lothar meinte.

      »Du selbst hast mir doch gesagt«, erwiderte der, »daß Hans die Enkelin unseres früheren Gärtnermeisters eingeladen habe.«

      »Was hast du dagegen einzuwenden?« fragte seine Großmutter.

      »Nichts«, antwortete Lothar, »solange ich an derartigen Empfängen nicht teilnehmen muß. Wenn Großvater wüßte, wie sehr sich auf Schloß Adelsbach die Gepflogenheiten geändert haben, dann würde er zurückkommen, um die Sache wieder ins Lot zu rücken.«

      »Dein Großvater, mein Junge«, entgegnete Fürstin Johanna, »hat es mit dem Personal auf andere Art gehalten. Er hat sich sehr wohl mit ihnen vergnügt, ohne…!«

      »Was willst du damit sagen?« Lothar starrte seine Großmutter überaus zornig an.

      »Ich will damit nichts sagen, sondern stelle lediglich fest. Und zwar, daß…!«

      »Ich möchte nicht, daß du schlecht über Großvater redest!«

      »Und ich möchte nicht, daß du mich noch mal unterbrichst«, erwiderte Fürstin Johanna in scharfem Ton. »Wenn du nicht weißt, was sich gehört, dann solltest du einen Benimmkurs belegen oder aber fernbleiben. Außerdem wüßte ich gerne, was dein Volontariat bei der Bank macht. Du bist nun schon im zweiten Jahr dort, aber es läßt sich nicht erkennen, was du anstrebst.«

      Die Fürstin kannte ihres Enkels Schwachstelle, und zielsicher hatte sie sie berührt.

      »Ich werde dir demnächst berichten«, antwortete Lothar und hoffte, mit der dürftigen Antwort bei seiner Großmutter durchzukommen.

      Aber die spielte dabei nicht mit.

      »Das wird nicht nötig sein«, sagte sie, »Herr Eßer kommt uns nächste Woche besuchen. Er ist«, Johanna von Adelsbach lächelte, »zwar auch ein Bediensteter, aber ich möchte mich mit ihm über dich unterhalten. Was du zu berichten hast, ist mir zu vage, oder aber ich bekomme überhaupt keine Informationen von dir.«

      »Du… du hast Eßer


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