Father Brown - Krimis. Гилберт Кит Честертон

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Father Brown - Krimis - Гилберт Кит Честертон


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explizierende Iwan hielt inne, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil niemand ihm zuhörte. Der Hauptmann und der Doktor starrten beide auf Father Brown, der aufgesprungen war und sich die Schläfen drückte, wie dies jemand in plötzlichem und heftigem Schmerze tut.

      »Halt, halt, halt!« schrie er, »eine Minute nur, denn ich sehe zur Hälfte. Wird Gott mir die Kraft geben? Wird mein Verstand sich ganz aufraffen und alles sehen? Himmel, hilf! Ich war doch sonst ziemlich gut im Denken. Ich konnte früher den Inhalt jeder Seite des Aquinaten wiedergeben. Wird mein Kopf springen – oder werde ich sehen? Ich sehe halb – nur halb.«

      Er vergrub den Kopf in die Hände und stand wie unter der Marter des Denkens oder des Betens erstarrt, während die anderen drei nur immer auf dieses letzte Wunderzeichen ihrer abenteuerlichen zwölf Stunden starrten.

      Als Father Browns Hände fielen, enthüllten sie ein ganz frisches und ernstes Gesicht wie von einem Kinde. Er tat einen tiefen Seufzer und begann sodann:

      »Sagen und erledigen wir dies so kurz als möglich. Hören Sie mich an. Es wird dies die rascheste Art sein, Sie alle von der Wahrheit zu überzeugen.« Er wandte sich an den Doktor. »Dr. Simon, Sie sind ein starker Kopf und ich hörte Sie heute morgen die fünf schwersten Fragen über diese Geschichte stellen. Gut. Wenn Sie sie nochmals stellen wollten, ich will sie beantworten.«

      Simon fiel der Zwicker in Zweifel und Neugier von der Nase, doch er antwortete sofort.

      Well, die erste Frage ist wohl, weshalb sollte überhaupt ein Mann einen anderen mit einem plumpen Säbel töten, wenn er es mit einem Dolche hätte tun können?«

      »Mit einem Dolche kann man nicht enthaupten,« erwiderte Brown ruhig, »und für diesen Mord war das Enthaupten absolut notwendig.«

      »Weshalb?« schrie O’Brien interessiert.

      »Und die nächste Frage?« fuhr Father Brown fort.

      »Ja, weshalb stieß der Mann keinen Schrei oder irgendeinen Laut aus?« fragte der Doktor. »Säbel sind in Gärten gewiß etwas Ungewöhnliches.«

      »Zweige!« erwiderte der Priester nachdenklich, und wandte sich gegen das Fenster, das auf den Schauplatz des Todes hinausblickte. »Niemand beachtete diesen Punkt, die Zweige. Weshalb sollten sie auf jenem Rasen liegen (sehen Sie einmal), so weit von jedem Baum? Sie wurden nicht abgehauen, sie wurden abgerissen. Der Mörder beschäftigte sein Opfer durch einige Tricks mit dem Säbel, indem er ihm zeigte, wie er einen Zweig mitten in her Luft entzweischneiden könne oder sonstwie. Dann, während sein Feind sich bückte, den Erfolg zu sehen, ein stummer Streich und das Haupt fiel.«

      »Nun,« sagte der Doktor langsam, »das klingt ganz glaubwürdig. Aber meine beiden nächsten Fragen werden jedermann verblüffen.«

      Der Priester stand immer noch nachdenklich, den Blick zum Fenster hinausgerichtet und wartete.

      »Sie wissen, daß der ganze Garten wie ein luftdichter Raum verschlossen war,« fuhr der Doktor fort, »Gut, wie kam der Fremde dann in den Garten?«

      Ohne sich umzudrehen, antwortete der kleine Priester: »Es war niemals ein fremder Mann im Garten.«

      Schweigen trat ein und ein plötzlicher Ausbruch beinahe kindlichen Lachens löste die Spannung. Die Ungeheuerlichkeit von Browns Bemerkung veranlaßte Iwan zu offenem Hohne.

      »O,« rief er, »also wir zerrten nicht vergangene Nacht den großen fetten Kerl auf das Sofa dort? Er war wohl gar nicht in den Garten gekommen?«

      »In den Garten gekommen?« wiederholte Brown noch immer sinnend. »Nein, nicht ganz.«

      »Zum Teufel nochmal,« rief Simon, »ein Mensch kommt in den Garten oder er kommt nicht hinein!«

      »Nicht notwendigerweise,« erwiderte der Priester mit mattem Lächeln. »Welches ist die nächste Frage, Doktor?«

      »Sie sind wohl krank,« meinte Dr. Simon scharf, »aber wenn Sie wollen, werde ich die nächste Frage stellen. Wie kam Brayne aus dem Garten?«

      »Er kam nicht aus dem Garten,« sagte der Priester, immer noch zum Fenster hinausblickend.

      »Kam nicht aus dem Garten?« platzte Simon heraus.

      »Nicht ganz,« bestätigte Father Brown.

      Simon schüttelte in einem Wutanfalle französischer Logik seine Fäuste. »Ein Mensch kommt aus einem Garten oder er kommt einfach nicht heraus,« schrie er.

      »Nicht immer,« gab Brown zur Antwort.

      Dr. Simon sprang ungeduldig auf seine Füße.

      »Ich habe keine Zeit für solch sinnloses Geschwätz übrig,« bemerkte er ärgerlich. »Wenn Sie nicht einsehen, daß ein Mensch entweder auf der einen Seite einer Mauer oder auf der anderen ist, will ich Sie nicht weiter belästigen, Father.«

      »Doktor,« bat der Geistliche sehr freundlich, »wir sind immer sehr gut mitsammen gestanden. Und wenn auch nur um alter Freundschaft willen, warten Sie noch und stellen Sie Ihre fünfte Frage.«

      Der ungeduldige Simon sank in einen Stuhl und sagte kurz:

      »Das Haupt und die Schultern waren in sonderbarer Weise abgeschnitten. Es schien nach eingetretenem Tode geschehen zu sein.«

      »Ja,« sagte der Priester regungslos, »es wurde so gemacht, um Sie genau das eine Falsche vermuten zu lassen, das Sie vermuteten. Es geschah, um Sie als selbstverständlich annehmen zu lassen, daß der Kopf zu dem Körper gehörte.«

      Das Grenzgebiet des Verstandes, auf dem alles Ungeheuerliche entsteht, war in dem Kelten O’Brien in schreckliche Bewegung geraten. Er fühlte die chaotische Gegenwart all der Ritter und Meerweiber, welche der Menschen unnatürliche Einbildungskraft hervorgebracht hat. Eine Stimme, älter als seine Vorväter, schien ihm ins Ohr zu raunen: Halte dich ferne dem ungeheuerlichen Garten, wo der Baum wächst mit der doppelten Frucht. Meide den bösen Garten, wo der Mann starb mit den zwei Köpfen! Und doch, während diese eklen symbolischen Gestalten an dem alten Spiegel seiner irischen Seele vorüberzogen, war sein französierter Verstand ganz frisch und so aufmerksam und ungläubig auf den sonderbaren Priester gerichtet, wie bei all den anderen.

      Father Brown hatte sich endlich umgewendet und stand im dichten Schatten gegen das Fenster gerichtet, doch selbst in diesem Schatten konnte man sehen, daß er grau wie Asche war. Nichtsdestoweniger sprach er ganz vernünftig, als gäbe es auf der ganzen Welt keine Keltenseele.

      »Meine Herren,« sagte er, »Sie fanden nicht den fremden Körper Beckers im Garten. Sie fanden überhaupt keinen fremden Körper im Garten. Trotz Dr. Simons Appell an die Vernunft behaupte ich immer noch, dass Becker nur teilweise zugegen war. Sehen Sie her! (Er wies auf den schwarzen Rumpf der geheimnisvollen Leiche.) Sie sahen nie in Ihrem Leben diesen Mann. Sahen Sie vielleicht diesen?«

      Er schob rasch den großen gelben Kopf des Unbekannten zur Seite und brachte an dessen Stelle den weißbehaarten Kopf daneben. Und da, vollständig und eins lag unverkennbar Julius K. Brayne.

      »Der Mörder,« fuhr Brown ruhig weiter, »hieb den Kopf seines Feindes ab und schleuderte das Schwert weit über die Mauer. Aber er war zu gerieben, um nur das Schwert fortzuwerfen. Er warf auch den Kopf über die Mauer. Dann brauchte er nur einen anderen Kopf auf den Körper setzen, und (da er auf seiner Privatuntersuchung bestand) Sie alle hielten das für einen gänzlich neuen Mann.«

      »Einen anderen Kopf aufsetzen!« meinte O’Brien betroffen. »Welchen anderen Kopf? Köpfe wachsen nicht so ohne weiteres an den Büschen, nicht?«

      »Nein,« antwortete Father Brown trocken, während er auf seine Schuhspitzen niederblickte, »es gibt nur einen Ort, wo sie wachsen. Sie wachsen im Korbe der Guillotine, neben dem nicht ganz eine Stunde vor dem Morde der Chef der Polizei, Aristide Valentin, gestanden hatte. O, meine Freunde, hört mich nur noch eine Minute lang an, ehe ihr mich in Stücke zerreißt. Valentin ist ein ehrlicher Mann, wenn Verranntsein in eine bestreitbare Sache Ehrlichkeit ist. Aber sahen Sie nie in seinem kalten grauen Auge, daß er nicht bei vollem Verstande ist? Er würde alles tun, alles, um das,


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