Der exzellente Butler Parker 17 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Der exzellente Butler Parker 17 – Kriminalroman - Günter Dönges


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waren schon einige Male hier in dieser Cafeteria?« hakte Josuah Parker nach.

      »Drei- oder viermal«, laute die Antwort. »Dabei hab’ ich nicht immer so gewonnen wie heute. Kann ich jetzt endlich gehen?«

      »Mögen Sie Ihr Glück nicht übermäßig strapazieren«, entgegnete der Butler und gab den Hals des jungen Mannes frei, der tief durchatmete und dann eiligst in Richtung Ausgang spurtete. Nach wenigen Augenblicken war er verschwunden.

      Die beiden Kabelenden-Schwinger kamen langsam wieder zu sich, was Parker betraf. Sie hatten bisher völlig verdutzt zugehört, wobei der Tanzende sich ein wenig beruhigt hatte. Sie hätten sich liebend gern auf Parker gestürzt, doch sie fühlten sich nicht ganz sicher. Der Betreiber der Cafeteria schielte inzwischen nicht mehr. Er hatte die Augen geschlossen und stöhnte verhalten.

      »Sie waren überraschend schnell zur Stelle, meine Herren«, schickte der Butler voraus. »Kann man davon ausgehen, daß Sie auf den Spieler gewartet haben?«

      »Der da hatte uns angerufen«, sagte der Mann, dessen Fuß noch leicht schmerzte. Er zeigte auf den Lokal-Betreiber am Fuß des Tresens.

      »Sie wußten, weshalb man Sie alarmierte?«

      »Das Miststück da eben hat schon viermal den Apparat geplündert«, lautete die Antwort. »Diesmal wollten wir ihn schnappen.«

      Er hatte seinen Satz noch nicht ganz beendet, als er alles auf eine Karte setzte und nach Parker treten wollte. Es handelte sich um einen gemeinen Tritt, zu dem er ansetzte, doch Josuah Parker war wesentlich schneller.

      Parker verpaßte ihm die Wölbung seiner schwarzen Melone, worauf der Mann seine Orientierung verlor. Seine Nase legte sich ein wenig quer, Tränen schossen in seine Augen. Der Angreifer setzte sich auf einen der kleinen Tische und empfing noch zusätzlich eine Ohrfeige der älteren Dame.

      Da Mylady zwar mit Lust, aber ohne Erfolg Golf spielte, war ihre Muskulatur dennoch gut ausgebildet. Der Getroffene segelte von der Tischplatte in Richtung Boden, absolvierte hier einen nicht vollends geglückten Salto und blieb dann regungslos liegen.

      »Was für eine Bedienung«, beschwerte sich Lady Agatha und blickte den anderen Mann an, der sofort den Kopf schützte und sich langsam zurückzog. Als er den Tresen erreichte, wandte er sich um und verschwand mehr als hastig durch eine schmale Hintertür.

      »Ich gehe, mein Kreislauf ist in sich zusammengebrochen«, vermutete Agatha Simpson und deutete zum Tresen. »Ich denke, ich brauche jetzt einen ordentlichen Brandy, Mister Parker.«

      »Umgehend, Mylady«, versprach der Butler. »Sind Mylady darüber hinaus noch an dem Inhaber des Lokals interessiert?«

      »Natürlich nicht«, antwortete sie. »Was bringt das schon, Mister Parker? Das hier ist kein Fall für mich, das steht fest.«

      »Wie Mylady zu meinen geruhen«, gab Parker zurück.

      »Auf der anderen Seite hätten Sie sich den Namen und die Adresse dieses jungen Mannes geben sollen«, tadelte sie. »Ich hätte mich gern mal mit ihm unterhalten. Er scheint da einige Tricks zu kennen, die ich bisher übersehen haben muß.«

      »Mister Pickett wird sicher nur zu gern einen entsprechenden Kenner benennen«, sagte der Butler. »Er dürfte mit einer Autorität auf diesem Gebiet aufwarten können, Mylady.«

      *

      Horace Pickett erwartete seine Gäste in einem Pub im Osten der Stadt. Er war um die sechzig, groß, schlank und erinnerte, was sein Aussehen anging, an einen ehemaligen Offizier. Pickett war vor Jahren mal als Taschendieb tätig gewesen, hatte die Fronten aber längst gewechselt und stand nun auf der Seite des Gesetzes, genauer gesagt, auf Parkers Seite.

      Der Butler hatte ihm seinerzeit das Leben gerettet, als Pickett in die Tasche eines Mafioso langte, wobei es zu Komplikationen gekommen war. Pickett arbeitete nun für Mylady und Parker und war ein Meister der diskreten Observation. Seine Kontakte zur Unterwelt waren nach wie vor gut. Er pflegte sie und konnte Parker immer wieder zur Hand gehen.

      Pickett stellte einen gewissen Lionel Harding vor, einen kleinen, unauffälligen Mann von etwa vierzig Jahren, der über hellwache Augen verfügte. Man setzte sich in eine Nische des einfachen Pub, und Parker berichtete von dem Zwischenfall in der Cafeteria. Dabei entging ihm keineswegs, daß Lionel Harding etwas lächelte.

      »Mylady interessieren sich selbstverständlich nur aus grundsätzlichen Erwägungen für die Technik dieses sogenannten Gewinnspiels«, schloß Parker seine Hinweise. »Mylady wünschen zu erfahren, ob man durch Geschicklichkeit oder Intuition solche Automaten im übertragenen Sinn zu überlisten vermag.«

      »Weder, noch, Mister Parker«, meldete Lionel Harding sich umgehend zu Wort und winkte ab. »Das bilden die Spieler sich nur ein. Die können so oft auf die Walzenbremsen drücken, wie sie wollen, erreichen tun sie damit überhaupt nichts.«

      »Unsinn, junger Mann«, schnaubte Lady Agatha. »Ich selbst habe allein durch Geschicklichkeit ganz hübsche Sümmchen aus diesen Apparaten herausgeholt.«

      »Weil Sie nach dem Gewinnplan gerade dran waren, Mylady«, redete Lionel Harding weiter. »Alle modernen Glücksspielautomaten werden von Computer-Chips gesteuert.«

      »Unglaublich«, entrüstete sich die ältere Dame. »Es hat also keinen Sinn, junger Mann, wenn ich eine Stop-Taste drücke?«

      »Völlig sinnlos, Mylady«, redete Lionel Harding weiter. »Ob sie drücken oder nicht, die Spiele sind im voraus programmiert und auch die Gewinne. Ich weiß genau, daß diese Chips auf Millionen von Spielen vorausberechnet sind.«

      »Eine ausgemachte Frechheit«, grollte die Detektivin. »Man macht mir also etwas vor, wenn ich vor solch einem Apparat stehe, wie?«

      »Im Grund schon, Mylady«, bestätigte Lionel Harding. »Selbst der Zufall, an den ja viele Spieler glauben, selbst der ist ausgeschaltet.«

      »Demnach hat man also mit einer Art Pseudo-Zufall zu rechnen«, warf Josuah Parker ein. »Der Spieler vor solch einem Glücksspielautomaten weiß ja nicht, wann der Rechner ihm einen Gewinn zukommen läßt, nicht wahr?«

      »Das ist genau richtig, Mister Parker«, erklärte Lionel Harding. »Der junge Mann, von dem Sie da erzählt haben, war eben an der Reihe, als er kassierte. Als er spielte, gab der Computer den Gewinn frei.«

      »Meine Wenigkeit sollte vielleicht erwähnen, Mister Harding, daß er laut der Aussage der Männer in der Cafeteria bereits mehrfach glücklich gewann. Sollte auch dies nur ein Zufall gewesen sein?«

      »Kurz hintereinander?« wollte Lionel Harding wissen.

      »Eine genaue Zeitangabe wurde nicht gemacht, Mister Harding. Der junge Mann dürfte jedoch eine Art Berufsspieler sein, wie den Äußerungen entnommen werden konnte.«

      »Dann hat der Bursche mit einem Trick gearbeitet«, erwiderte Harding, »aber ich sage Ihnen offen, daß ich den noch nicht kenne. Ich weiß aber von Spezialisten, die sich an das Programm dieser Chips ’rangemacht haben.«

      »Könnten Sie sich etwas deutlicher ausdrücken, Mister Harding?« bat der Butler.

      »Ich habe da einige Gerüchte aufgeschnappt«, redete Harding weiter. »Man soll diese Chips berechnen können. Wie das klappt, weiß ich noch nicht, aber mich interessiert das natürlich.«

      »Programme, die auf Chips gespeichert sind, lassen sich selbstverständlich be- und ausrechnen«, sagte Josuah Parker. »Dazu bedarf es eines Computers und der Geduld, wenn es meiner Wenigkeit gestattet ist, dies so auszudrücken.«

      »Sie sollten sich damit befassen, Mister Parker«, meinte die ältere Dame. »So schwer kann das doch nicht sein, oder?«

      »Meine Wenigkeit wird sich bemühen, Mylady.«

      »Ich hab’ da noch was für Sie«, warf Lionel Harding ein. »Ich habe so am Rand mitbekommen, daß da ein paar Großaufsteller ziemlich sauer sein sollen, weil man ihre Automaten leerräumt.«

      »Handelt es sich um


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