Der Gott, der uns nicht passt. Tobias Wolff
Читать онлайн книгу.Zenger, E.: Die Erschaffung des Menschen als Mann und Frau. In: Welt und Umwelt der Bibel. Die Schöpfung. Stuttgart: 2/1996, S. 31.
58 Die feierliche Übereignungsformel in Gen 1,29 („Siehe, hiermit übergebe ich …“), die aus der Rechtssprache stammt, zeigt an, dass mit dieser Gottesrede den Menschen, … die mit Pflanzen ausgestattete Erde als Lebensraum übergeben wird. Wie ein königlicher Landesherr Ölberge, Weingärten und Äcker seinen Vasallen als Lehen „gibt“ (vgl. 1Sam 8,14; 22,7; 27,6), so übereignet der Schöpfergott die Erde den Menschen. Dieser Aspekt, der durch die zweimalige Zweckangabe „zum Essen, zur Nahrung“ betont wird, unterscheidet die Schöpfungstheologie Gen 1 von den meisten altorientalischen Kosmogonien, in denen die Menschen geschaffen werden, um die Erde zuallererst für die Götter zu bearbeiten.
59 asah „machen“, das bisher immer von Gottes Schöpfungswerk gebraucht wurde, bezeichnet hier in V. 21 – und nur hier im gesamten AT! – ein handwerkliches, also ganz „menschliches“ Tun Gottes! „Ein fürsorgliches Handeln am Menschen ist das Letzte, was vom Wirken des Schöpfers an seinem Geschöpf vor der Vertreibung aus dem Garten berichtet wird“ (Westermann, C.: Genesis, 366)
60 Wolff, H. W.: „Zur Hermeneutik des AT“ (1956), in: Westermann, C. (Hg.): Probleme Alttestamentlicher Hermeneutik, S. 172.
61 Lamb, D., S. 24, verweist auf Henoch, Noah, Abraham, Jakob, Debora, David, Salomo und viele andere. Diese Menschen müssten doch „etwas von Gott begriffen haben, was uns verborgen geblieben ist“.
62 Wolff H. W.: Hermeneutik, S. 168f.
63 Vgl. den Beitrag von Mathias Nell, „Keine Hosen für Frauen – Zur Auslegung schwieriger Gesetzestexte“ in diesem Band. Weiteres unter Punkt 7.
64 Vgl. Herrmann, S.: „Das Prophetische“ (1960), S. 343.
65 A. a. O., S. 341 und 342.
66 Cowles , C. S. et alii, Four Views on God and Canaan Genocide, S. 13ff.
67 A. a. O., S. 33.
68 A. a. O., S. 48.
69 A. a. O., S. 49.
70 Bright, J. The Authority of the Old Testament, S. 77.
71 Vgl. a. a. O., S. 13.
72 Nestle/Aland, Novum Testamentum Graece, S. 770ff.
73 Preuß, H. D.: Das Alte Testament in christlicher Predigt, S. 23.
74 Bright, J., S. 53.
75 Man vgl. das immer noch sehr lesenswerte Buch von McMillen, S. J.: Vermeidbare Krankheiten: Argumente eines Arztes anhand der Bibel, Neukirchen: 1987, das den medizinischen Wert mosaischer Reinigungsgebote herausstellt.
76 Bright, J., S. 152f.
77 Vgl. Zenger, E. u. a.: Einleitung in das Alte Testament, S. 69.
78 Jepsen, A.: „Wissenschaft vom Alten Testament“ in: Probleme Alttestamentlicher Hermeneutik, S. 242ff/247ff.
79 Bright, J., S. 134.
80 Vgl. Eichrodt, W.: Theologie des Alten Testaments, Bd. I, S. 459ff.
81 Bright, J., S. 138.
82 Ebd.
83 Vgl. dazu Preuß, H. D., S. 30–33.
84 Wilckens, U.: Theologie des Neuen Testaments, Bd. 2, Teilband 1, S. 61.
85 Bonhoeffer, D.: Widerstand und Ergebung, S. 175f.
86 Barth, L.: Kirchliche Dogmatik. 1,2, S. 541.
87 Janowski, B.: Ein Gott, der straft und tötet? S. 4.
88 A. a. O., S. 26.
89 Thielicke, H.: Wie die Welt begann, S. 210f
90 Schnocks, J.: „Das Alte Testament und religiöse Gewalt – Vorüberlegungen“. In: Schnocks, J.: Das Alte Testament und die Gewalt: Studien zu göttlicher und menschlicher Gewalt in alttestamentlichen Texten und ihren Rezeptionen, S. 18ff.
Siehe auch den Beitrag in diesem Band: Die Überlegungen zu Psalmengebet und Gewalt.
91 Kallen, D.: „Und töte Frauen, Kinder und Säuglinge“. Gewalt in der Bibel, Selbstverlag, 2011; Vgl. das Zitat von W. Durant oben.
92 Schnocks, J.: Gott als Täter der Gewalt?, S. 16. Dass Gott freilich nicht teilnahmslos sei, belegt Schnocks mit dem Eingreifen und der Rettungsaktion Gottes.
93 Soden, W. v.: „Die Kultur der altbabylonischen Zeit“ in: PWG Bd. 1, S. 600; Vgl. auch Keel, O./Schroer, S.: Schöpfung. Biblische Theologien im Kontext altorientalischer Religionen, S. 141.
94 Das Gilgámesch-Epos ist in Form verschiedener Dichtungen um den gleichnamigen Helden in mehreren altorientalischen Sprachen verbreitet. Mehrere altbabylonische Überlieferungen wurden in Keilschrift um 2000 v. Chr. auf zwölf Tontafeln zusammengefasst, von denen die meisten aus der bekannten Bibliothek Assurbanipals I. in Ninive stammten. Hauptfigur des Epos ist Gilgámesch (um 2600 v. Chr.), ein frühgeschichtlicher Herrscher, der über die Stadt Uruk herrschte (in der Bibel als Erech bekannt, heute Warka im Irak), als epischer Held zu zwei Drittel Gott und zu einem Drittel Mensch. Dem Mythos zufolge reagieren die Götter auf die Gebete der unterdrückten Bürger von Uruk, indem sie den wilden Tiermenschen Engidu schicken, der Gilgámesch zu einem Ringkampf herausfordern soll. Als dieser ohne eindeutigen Sieger endet,