Gesammelte Werke von Nikolai Gogol. Nikolai Gogol

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       Nikolai Gogol

      Gesammelte Werke von Nikolai Gogol

      Die toten Seelen + Taras Bulba + Petersburger Novellen: Die Nase + Das Porträt + Der Mantel…

      Books

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       [email protected]

      2017 OK Publishing

      ISBN 978-80-272-1127-2

      Inhaltsverzeichnis

       Taraß Bulba

       Der verlorene Brief (Eine wahre Begebenheit, erzählt vom Küster der X-schen Kirche)

      

       Die Nacht vor Weihnachten

      

       Schreckliche Rache

      

       Der Wij

       Petersburger Novellen:

       Die Nase

       Das Porträt

       Der Mantel

       Der Newskij-Prospekt

       Aufzeichnungen eines Irren (Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen)

       Die Geschichte vom großen Krakeel zwischen Iwan Iwanowitsch und Iwan Nikiforowitsch

      

       Die toten Seelen

      Taraß Bulba

       Inhaltsverzeichnis

       Erstes Kapitel

       Zweites Kapitel

       Drittes Kapitel

       Viertes Kapitel

       Fünftes Kapitel

       Sechstes Kapitel

       Siebentes Kapitel

       Achtes Kapitel

       Neuntes Kapitel

       Zehntes Kapitel

       Elftes Kapitel

       Zwölftes Kapitel

      Erstes Kapitel

       Inhaltsverzeichnis

      »Dreh dich schnell einmal um, mein Sohn! Lächerlich siehst du aus! Was habt ihr für Pfaffenkutten am Leib? Lauft ihr auf der Akademie alle in solchen Kutten herum?«

      So begrüßte der alte Bulba seine beiden Söhne, die auf der geistlichen Schule in Kiew studiert hatten und nun ins Vaterhaus heimkehrten.

      Die Söhne, stämmige Burschen, die als kürzlich entlassene Seminaristen noch ein bißchen ducknackig dreinsahen, waren grade von den Pferden gestiegen. Ihre kräftigen, gesunden Gesichter zeigten den ersten Bartflaum, den noch kein Rasiermesser berührt hatte. Daß ihr Vater sie so empfing, verblüffte sie nicht wenig; sie standen reglos, mit gesenkten Lidern.

      »Halt, halt! Laßt euch doch richtig ansehn!« fuhr Bulba fort. »Was für lange Kittel habt ihr da an? So was von Kitteln! Solche Kittel muß es auf der Welt noch nicht gegeben haben. Lauft doch einmal ein Stück! Ich möchte sehn, ob ihr nicht über eure Schöße stolpert und in den Dreck fliegt.«

      »Laß doch das dumme Lachen, Vater, laß das!« sagte endlich der ältere von den beiden.

      »Sieh nur den Hitzkopf an! Warum soll ich nicht lachen?«

      »Darum! Und magst du zehnmal unser Vater sein – wenn du mich auslachst, nun, bei Gott, dann hau ich zu!«

      »Na, du bist mir ein Sohn …! Was …? Deinen Vater …?« sagte Taraß Bulba und prallte vor lauter Staunen ein paar Schritte zurück.

      »Vater oder nicht! Wenn mir einer dumm kommt, hau ich zu, wer es auch ist.«

      »Also, wie tragen wir es aus? Durch Faustkampf?«

      »Ist mir gleich!«

      »Recht! Also Faustkampf!« sagte Bulba und krempelte die Ärmel hoch. »Wird sich ja zeigen, wie du dich bewährst im Faustkampf!«

      Und Vater und Sohn begannen sich, statt einer Begrüßung nach der langen Trennung, Püffe in die Rippen, gegen Bauch und Brust zu geben. Bald traten sie zurück und maßen sich mit den Blicken, bald gingen sie wieder aufeinander los.

      »Seht nur, liebe Leute: der Alte ist närrisch! Er hat einfach den Verstand verloren!« sagte die blasse, abgehärmte weichherzige Mutter der beiden, die in der Tür stand und ihre Lieblinge noch nicht hatte umarmen können. »Die Kinder kommen heim, man hat sie länger als ein Jahr nicht gesehen; und was denkt er sich aus: Faustkampf!«

      »Na, er haut nicht schlecht zu!« sagte Bulba und hielt inne. – »Ja, das kann man sagen!« fuhr er fort, nachdem er sich etwas verpustet hatte. »Scheint mir fast klüger zu sein, man versucht es nicht erst. Das wird mir ein guter Kosak! Na, sei gegrüßt, mein Sohn! Gib mir nen Kuß!« Und Vater und Sohn begannen sich zu küssen. »Brav, mein Sohn! Hau jeden so, wie du mich jetzt verdroschen hast; laß dir nichts gefallen, von keinem! Aber einen lächerlichen Kittel hast du darum doch an! Was baumelt denn da für ein Strick herunter? – Und du, Grünling, was stehst du da und läßt die Pfoten hängen?« wendete er sich an den jüngeren. »Warum haust du mich nicht, Hundsfott?«

      »Was er sich nicht noch alles ausdenken wird!« sagte die Mutter, die inzwischen ihren Jüngsten umarmt hatte. »Setzt sich in den Kopf, der leibliche Sohn soll den Vater schlagen! Und noch dazu grade jetzt: wo das arme Kind solch einen Weg hinter sich hat und so müde ist …!« Das Kind war gut zwanzig


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