Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen. Отсутствует

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Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen - Отсутствует


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Tigris. In die Heimat zurückgekehrt, legte er die Ergebnisse seiner Beobachtungen und Forschungen in zwei großen Reisewerken nieder, schrieb darüber hinaus aber auch noch ein so modern anmutendes Buch wie Reisen auf den Spuren der 10 000 Griechen (1844) und Reisen des Rabbi Petachia von Regensburg (1857).

      Alaminos Antonio, 1485 – nach 1521, einer der tüchtigsten Piloten seiner Zeit, Entdecker von Meeresströmungen (Golfstrom) und Segelrouten (Providence-Kanäle zwischen Karibik und Atlantik), die für die span. Schifffahrt zentrale Bedeutung erlangten. Teilnehmer an Fahrten des Kolumbus, → Grijalva, → Cortés und → Ponce de Leon. Im Februar/März 1517 rettete A. die Reste der → Córdoba-Expedition und brachte die Verwundeten aus dem stürmischen Golf von Mexiko nach Kuba zurück, wo Córdoba seinen Verletzungen erlag.

      Alarçón Hernando de, geb. um 1505 in Trujillo, entdeckte gemeinsam mit Ulúa im Jahr 1540, dass Südkalifornien keine Insel, sondern eine Halbinsel ist. Dass er auf dem Colorado nach N vorgedrungen und nahe an den Grand Canyon gelangt sei, wird heute bezweifelt.

      Alarçón Martín de, span. Offizier und Entdecker in Texas. Er führte vom Frühjahr 1718 an bis 1719 eine militärische Expedition von Monclova (Nordmexiko) gegen die von den Franzosen in Louisiana gegründeten Handelsniederlassungen und gründete am 1.5.1718 die Stadt San Antonio, lange Zeit die bedeutendste Siedlung von Texas. Die erst 1933 wieder aufgefundenen Aufzeichnungen des Expeditionsgeistlichen lassen deutlich den starken franz. Einfluss im südl. Nordamerika erkennen.

      Albanel Charles, 1616–96, kam als Jesuitenmissionar 1649 nach Kanada und erwarb sich so genaue Kenntnisse des Landes zwischen den Flüssen Saguenay und Saint Maurice, dass ihn die Behörden 1671 baten, gemeinsam mit de Saint Simon eine Landroute von Québec zur Hudson Bay zu erkunden. Dieses Ziel wurde Ende Juni 1672 erreicht, doch fand man heraus, dass die Hudson’s Bay Company ihre Niederlassungen aufgegeben hatte. Auf einer zweiten Expedition 1674/75 wurde A. von den Briten bis 1676 als Spion gefangen gehalten.

      Albertis Luigi Maria d’, 1841–1901, aus Voltri (Provinz Genua), Naturforscher und Entdecker auf Neuguinea. A. machte als junger Mann die Feldzüge Garibaldis mit, widmete sich seit 1871 aber der Erforschung der Insel Neuguinea. Nach der Teilnahme an den Expeditionen von Beccardi und von → MacFarlane unternahm er zwei abenteuerliche Vorstöße auf dem Fly River, den er mit einem winzigen Dampfboot ca. 500 km weit befuhr, und entdeckte u. a. den Bonito River. Seine Aufzeichnungen sind über das Geografische hinaus auch für Ethnologen und Botaniker wertvoll.

      Al Biruni → Biruni.

      Albuquerque Afonso de, 1453–1515, den seine Zeitgenossen »den Großen« nannten, war gleichermaßen Entdecker wie Eroberer und begründete die portug. Herrschaft im Indischen Ozean. Er war schon 50 Jahre alt, als er seine erste Fahrt nach Ostindien unternahm, ein zweites Mal fuhr er 1506 aus, segelte aber nur bis zur Insel Sokotra vor der Ostspitze Afrikas und von dort statt nach Indien hinüber an die arab. Küste und weiter nach Ormuz (heute Hormus) im Persischen Golf, das er eroberte. Wenn auch sein Augenmerk dabei in erster Linie auf militärische Aktionen gerichtet war, so erhellte seine Fahrt doch die südostarab. Küste, die damals erstmals befahren und beschrieben wurde. Über das Innere Arabiens konnte er nur wenige Nachrichten einholen, doch beschränkten sich für eineinhalb Jahrhunderte die Kenntnisse der Portugiesen auf diese Angaben. Auf der Insel Ormuz ließ er eine Festung erbauen; als es dort jedoch zu einem Aufstand der Eingeborenen kam und auch einige seiner Kapitäne meuterten, musste er nach Cananor (Kananur), der damals wichtigsten Niederlassung Portugals an der ind. Malabarküste, weitersegeln. 1509 übergab ihm Francisco de → Almeïda die Regierung als Vizekönig von Indien. Nun hatte A. Zeit für weitere Eroberungen; 1510 besetzte er Goa an der Westküste Indiens, segelte 1511 nach Malakka in Hinterindien, das er eroberte, unterwarf Ceylon und bereitete danach ein großes Unternehmen gegen Arabien vor. 1513 segelten seine Schiffe von den portug. Stützpunkten in Indien zum Roten Meer und belagerten Aden. Dabei gewann A. wichtige Kenntnisse über die Küstenlinie an der Straße von Bab-el-Mandeb, der Meerenge zwischen dem Indischen Ozean und dem Roten Meer. A. kehrte schließlich nach Goa zurück, wo er die Kolonie auszubauen begann. Aber der Gedanke an Ormuz ließ ihn nicht ruhen und so bereitete er nach einem Jahr erneut die Eroberung der Insel vor, besetzte sie schließlich 1515 endgültig und ließ dort eine mächtige Befestigung anlegen. Ihm selbst blieben nur noch wenige Wochen, schwer erkrankt kehrte er von Ormuz nach Goa zurück und starb in dem Augenblick, als sein Schiff in Goa anlegte.

      Alexander, um 100 n. Chr., griech. Fernkaufmann mit Sitz in Berenike oder Myos Hormos und einer Niederlassung auf der Insel Sokotra. Er ist der Gewährsmann für die erstaunlichen Kenntnisse von Hinterindien und Südostasien, die sich bei → Ptolemaios feststellen lassen. Nach damaliger Sitte viel selbst reisend, hat A. die Malaienhalbinsel, Sumatra und Java kennengelernt und wohl auch die Küste von Annam bis in den Raum des heutigen Hanoi, wo damals ein stark besuchter Handelshafen lag. Hingegen dürfte ihm die Malakkastraße zwischen dem heutigen Singapur und Sumatra unbekannt gewesen sein, da sie – bis heute klippenreich und gefährlich – von der Segelschifffahrt gemieden wurde. Die Handelsreisen aus dem Mittelmeerraum bis nach Südchina sind auch in alten chines. Quellen bestätigt; ihre Ausgangspunkte waren Rotmeerhäfen des Ptolemäerreichs; eine Hauptetappe und Nachrichtenbörse war die Insel → Sokotra (in der Antike Diskorides-Insel genannt), ehe sie zu einem Piratennest mit zeitweise bis zu 10 000 Piraten wurde.

      Alexander der Große, 356–23 v. Chr., König von Makedonien. Von großer Bedeutung war A.s Zug zum Hindukusch und ins Pandschab (330–25 v. Chr.). A. war nicht nur von Offizieren, sondern auch von Gelehrten und Künstlern umgeben und erweiterte die Kenntnis der Mittelmeerwelt in Richtung O ganz erheblich durch seinen gewaltigen Kriegszug und die ihn begleitende Flottenaktion (→ Nearchos). Fortan gehörten Indien, der Persische Golf und der Indische Ozean mit den afrik. Küsten zum Seefahrts- und Handelsbereich der Mittelmeervölker. Es war eine Verbindung, die zwischen A. und Vasco da → Gama nie für längere Zeit unterbrochen wurde und außerordentliche wirtschaftliche und kulturelle Folgen hatte. A. ließ seine Truppen über die heutigen Städte Kandahar und Kabul und über den Chawakpass (3548 m) des Hindukuschgebirges ins nördlichste Afghanistan marschieren. Von dort wandte sich das Heer über den Syr-Darja hinweg in den Raum der heutigen Stadt Chodschent und weiter ins Pandschab bis zum Biasfluss. Der europafernste Punkt dieses einzigartigen Zugs wird bei der Stadt Jalalpur vermutet. Dort zwang die Unzufriedenheit des Heers den König zur Umkehr, ehe das eigentliche Kernland Indiens, das damals blühende Reich des Tschandragupta, erreicht wurde. Auf dem Rückmarsch durchzog A. Gedrosien, die Wüstenpartien von Belutschistan und erreichte Anfang 324 in Persien wieder seit alters bekannte Gegenden. Unter den tüchtigsten der Diadochenherrscher, die sich A.s Reich später aufteilten, erstreckte sich die griech. Herrschafts- und kulturelle Einflusszone zeitweise bis ins Tarimbecken (Euthydemos, herrschte 225–184).

      Alexander von Rhodos (Alexandra de Rhodes), Asienmissionar → Rhodes.

      Alexandros, griech. Seefahrer, erreichte von Berenike am Roten Meer aus um 100 n. Chr. einen hinterind. Hauptumschlagplatz, der damals Kattigara hieß und vermutlich dem heutigen Hanoi entspricht. Dabei wurden Südindien und die Malakkahalbinsel umfahren. Die Kunde von dieser Fahrt hat sich bei → Marinos von Tyros erhalten. A. Herrmann (s. Lit.) hat sich um die Identifizierung der einzelnen Stationen besonders bemüht.

      Al Gahiz → Gahiz.

      Aliun Sal, gest. 1863, stammte vom oberen Senegal und war der Sohn eines wohlhabenden einheimischen Kaufmanns. → Barth nannte ihn einen Mann »von großem persönlichen Mut«. Als Leutnant im Dienst der franz. Kolonialtruppen wurde er 1860 mit einer Reise nach Timbuktu beauftragt, um das Land für Frankreich zu erkunden; doch er musste umkehren, ohne die berühmte alte Wüstenstadt erreicht zu haben, wurde unterwegs beraubt und zeitweilig gefangen gehalten. 1862 traf er wieder am unteren Senegal ein. Seine Reise bestätigte die von Barth während dessen Aufenthalts in Timbuktu eingeholten Nachrichten über das Land zwischen Senegal und Niger. Bald nach seiner Rückkehr erlag er den Strapazen der Reise.

      Allen William, 1793–1864, hatte schon 1832–34 als Marineleutnant an der Nigerexpedition von → Lander teilgenommen


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