Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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denke, daß dieser Herr in zwanzig Minuten damit rechnen muß«, sagte Parker, »und wie gesagt, Mister Wellman, ich verpfände mein Wort als Butler dafür, daß Sie die Aufnahmen bekommen werden, falls Sie eingreifen müssen.«

      »Zusagen kann ich nichts!« meinte Wellman. »Sie gehen auf eigene Rechnung und Gefahr zu Molster!«

      »Das weiß ich … Ich danke Ihnen für die Unterhaltung. Ende.«

      Parker legte auf und schaute sich unauffällig nach dem jugendlichen Motorradfahrer um.

      Der Bursche trieb sich immer noch auf der Straße herum und gab sich ungemein harmlos. Parker ließ sich aber nicht täuschen. Er wußte, was die Glocke geschlagen hatte. Er verließ die Sprechzelle und setzte sich zurück in den Alfa.

      Natürlich fuhr er nicht auf dem schnellsten Weg zu Molsters Nachtclub. Wellman mußte seine Zeit haben, bis er hier in er Stadt erscheinen konnte. Daß er kam, ahnte Parker. Wellman ließ sich die Gelegenheit bestimmt nicht entgehen, wichtiges Material gegen Molster aufzuspüren. Josuah Parker hatte übrigens keine leichtsinnigen Versprechen gegeben.

      Seine Worte und sein Tausch waren sehr gut überlegt gewesen.

      Schließlich ging es ja nicht allein um die Gangster um Molster. Auch die Gruppe um Wellman mußte ausgeschaltet werden, wenn die Giftzufuhr wenigstens für eine gewisse Zeit gestoppt werden sollte. Die Filmaufnahmen waren ohnehin für Wellman bestimmt gewesen, denn sie waren geeignet, Molster unmöglich zu machen. Verwendete Wellman die Aufnahmen, dann kam es mit Sicherheit zu einem Riesenkrach zwischen Molster und Wellman, zu einem Krach, der bisher von beiden Seiten peinlich vermieden worden war.

      Das war dann der Moment für die Polizei, die Zellen zu füllen. Gangster, die sich gegenseitig befehdeten, waren eine leichte Beute.

      Der Motorradfahrer blieb am Alfa kleben. Parker fuhr absichtlich langsam, damit der junge Mann nicht die Spur verlor. Die Verfolgung war aber nun offensichtlich, ein weiterer Beweis dafür, daß Art Canters irgend etwas über das Schicksal von Mike Rander wußte.

      Nachdem etwa zwanzig Minuten verstrichen waren, steuerte der Butler das Nachtlokal von Henry Molster an. Er besaß die ungeheure Frechheit, den Alfa vor dem Club zu parken. Insgeheim konnte er sich gut vorstellen, wie verblüfft der Motorradfahrer sein mußte, daß er hier vor dem Lokal hielt.

      Parker stieg aus dem Wagen, ging auf das Haus zu und stieg über zwei Treppenstufen zur privaten Eingangstür hoch. Er fand den Namen Molster und legte seinen behandschuhten Finger auf den Klingelknopf.

      Er war bereit, Hazard zu spielen. Es ging um Mike Rander.

      Aber wie würde dieses verwegene Abenteuer ausgehen? War er sich der ganzen Tragweite seines Handelns bewußt? Hatte Parker diesmal vielleicht doch den Bogen überspannt?

      *

      Es dauerte einige Zeit, bis der elektrische Türöffner summte.

      Parker drückte die Tür auf und betrat einen langen, düsteren Korridor, der vor einer steilen Treppe endete. Bevor der Butler aber weiterging, griff seine Hand blitzschnell nach der sichtbaren Zuleitung zum elektrischen Türschloß und riß die dünne Leitung aus dem Schloß. Dann warf er die Tür laut und deutlich zu. Daß es nicht zuschnappte, würden die Gangster wohl erst dann bemerken, wenn es für sie bereits zu spät war.

      Ruhig und selbstsicher, als betrat er ein friedliches Museum, schritt Parker auf die Treppe zu und stieg nach oben. Er stand bald darauf vor einer soliden Tür, die von außen mit Stahlblech beschlagen war. Um nicht in das Blickfeld des Gucklochs zu geraten, blieb er hart an der Wand stehen.

      »Wer ist da?« schnarrte es aus einem Lautsprecher, der über der Tür angebracht war.

      »Parker, Josuah Parker … Zu Mister Molster, bitte!«

      Lange dauerte es, bis die Tür geöffnet wurde. Parker wartete, bis sie weit aufgedrückt worden war, dann trat er näher. Er sah sich sofort den beiden Strolchen gegenüber, die der Dachgartenwohnung schon einen Besuch abgestattet hatten. Es waren die beiden Gangster, die er nach einer Rücksprache mit Bill Stratton hatte laufenlassen. Sie hielten Revolver in den Händen und grinsten siegesgewiß. Solch eine Beute, die sich noch dazu freiwillig gestellt hatte, hatten sie gewiß nicht erwartet.

      »Los, nimm die Flossen hoch«, sagte der Wortführer der beiden Strolche.

      »Aber meine Herren«, antwortete der Butler abwehrend und lächelte amüsiert, »ist das eine Art, Gäste zu empfangen? Führen Sie mich bitte zu Molster. Ich bin in Eile!«

      »Die wird dir schnell vergehen«, bekam Parker zu hören, »und nun schleunigst die Ärmchen hoch, komischer Vogel, und zur Wand rumdgedreht!«

      »Nun denn, ich beuge mich der rohen Gewalt«, sagte Josuah Parker, schickte sich an, sich zur Wand umzudrehen und … schlug im gleichen Moment mit seinem Universal-Regenschirm zu.

      Er hatte sehr genau gezielt.

      Der Regenschirm schlug den Gangstern die Waffe aus den Händen und verursachte zusätzlich einen Schmerz. Parker schickte die Waffen unter eine Truhe, die im Korridor stand, und wendete sich einer Tür zu, die gerade geöffnet wurde.

      Ein untersetzter Mann von schätzungsweise vierzig Jahren, schlank und gut gekleidet, blieb erstaunt in der Tür stehen.

      »Was ist denn hier los?« fragte er mit scharfer Stimme. Seine rechte Hand stak in der rechten Rocktasche, die sich ausbeulte. Was das zu bedeuten hatte, wußte der Butler. Aber seine rechte Hand stak ebenfalls in der entsprechenden Rocktasche, und auch diese Tasche war ausgebeult.

      »Das ist dieser Butler Parker!« stammelte der Wortführer mit verwirrter Stimme, »ich dachte, wir sollten ihn reinlassen.«

      »Parker ist mein Name«, stellte der Butler sich erneut vor, »ich beabsichtige, Mister Molster zu sprechen.«

      »Ihr Flaschen!« sagte der Mann in der Tür verächtlich zu seinen beiden Leuten, »von solch einem komischen Vogel laßt ihr euch entwaffnen? Nicht zu glauben. Es wird höchste Zeit, daß man sich andere Mitarbeiter sucht. Und Sie, Parker, kommen jetzt mal hübsch zu mir herüber! Ich warne Sie! Meine Hand liegt an einer Kanone!«

      »Wie sich die Bilder doch gleichen«, erwiderte der Butler erfreut, »auch meine Hand umspannt eine Waffe.«

      »Wie?« fragte der Mann überrascht zurück.

      »Ich möchte betonen, daß ich nicht hierhergekommen bin, um einen Vergleichskampf im Scharfschießen auszutragen«, sagte Parker weiter, »vielmehr bin ich daran interessiert, Mister Molster zu sprechen. Falls es aber nicht zu erreichen ist, werde ich selbstverständlich wieder gehen. Sagen Sie den beiden … Herren, Sie sollen an der Wand stehenbleiben, andernfalls sehe ich mich nämlich gezwungen, ihr Verhalten als eine feindliche Aktion zu betrachten..«

      »Mann, Parker, Sie machen mir vielleicht Spaß«, sagte der Mann in der Tür verblüfft.

      »Es freut mich, wenn ich zu Ihrer allgemeinen Unterhaltung beitragen kann«, entgegnete der Butler würdevoll, »Sie kennen meinen Wunsch, also handeln Sie dementsprechend.«

      »Wissen Sie eigentlich, mit wem Sie reden?«

      »Sie vergaßen, sich vorzustellen.«

      »Ich bin Lenny Lagarda.«

      »Was Sie nicht sagen!« antwortete Parker in einem Ton, als habe er diesen Namen noch nie gehört, »und welche Reaktion erwarten Sie nun von mir?«

      »Sie kennen mich nicht?«

      Lagardas Stimme hatte einen erstauntbeleidigten Unterton angenommen. Er war es gewohnt, daß man bei der Nennung seines Namens zitterte und schleunigst abdrehte.

      »Sind Sie denn irgendein Artist? Lagarda … Lagarda …! Nein, tut mir leid, Mister Lagarda …!«

      »Sie werden mich aber noch kennenlernen«, meinte der Mann, der die berüchtigte rechte Hand von Molster war, »kommen Sie mit. Ich werde Sie zu Molster bringen.«

      »Sie kennen sich hier in den


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