Bitte klopfen!. Michael Bohne
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Erfahrungsgemäß funktioniert das Klopfen gut bei jeglichen unangenehmen emotionalen Themen und wenn man sich durch eine ungünstige Beziehung zu sich selbst oder zu anderen selber im Weg steht und eine gute Lösung somit blockiert.
Natürlich muss man immer noch individuell entscheiden, ob das Klopfen als Selbsthilfetechnik einem hilft oder nicht. Wir Menschen sind da allerdings auch sehr unterschiedlich. Manche Menschen probieren alles aus, was sie sehen und kennenlernen und können alleine am allerbesten entscheiden, ob ihnen etwas hilft oder nicht, und andere trauen sich alleine nicht zu, etwas Neues auszuprobieren bzw. an emotionalen Themen allein zu arbeiten.
Merke: Insgesamt kann man sagen, dass sich unangenehme Emotionen – wie gewöhnlicher Alltagsstress, Auftritts-, Prüfungs-, Versagens- oder andere Ängste, Ärger, Enttäuschungen, Eifersucht, Einsamkeit, Erschöpfung, Burn-out-Gefühle, Frustrationen, Gefühle von Peinlichkeit und Verlegenheit, Scham- und Schuldgefühle und belastende Erinnerungen an unangenehme Erlebnisse – mit dem Klopfen gut angehen lassen. Es lassen sich mit dem Klopfen auch ganz persönliche Ängste behandeln, über die man nicht sprechen möchte oder kann. Auch Ängste und Stressgefühle, die einen überwältigen und von denen man nicht weiß, wo sie herkommen können angegangen werden.
Viele Menschen berichten, dass unangenehme Emotionen bereits nach ein bis zwei Klopfdurchgängen deutlich an Schärfe verlieren, ja sich sogar ganz neutralisieren können. Manchmal hat es jedoch auch Sinn, einfach mal 20–30 Minuten auf das Thema fokussiert, also konzentriert zu sein und zu klopfen.
Merke: Sollte das reine Klopfen von Körperpunkten gegen die unangenehmen oder belastenden Gefühle nicht helfen, so lohnt es sich zu schauen, ob Sie sich mit Ihrem Großhirn, genauer gesagt: mit Ihrer sogenannten präfrontalen (hinter der Stirn liegenden) Hirnrinde im Wege stehen. Es könnte nämlich sein, dass Sie etwas denken bzw. tun, was Ihre unangenehmen Gefühle sehr verlässlich konserviert. Diese hocheffizienten Blockaden werden Big-Five-Lösungsblockaden genannt (Näheres hierzu siehe Kap. 5).
Bei Problemen in den Bereichen Gewicht, Essen, Trinken, Rauchen (siehe Treusch 2008) und bei Problemen in Beziehungen zu anderen Menschen oder auch bei chronischen Schmerzen kann es sein, dass man mehr, oft sogar sehr viel mehr Zeit benötigt, und man sollte über mehrere Tage, Wochen, ja Monate hinweg die Klopftechnik und dabei vor allem auch die Selbstakzeptanz- bzw. Selbstbestätigungsübungen anwenden. Es kann allerdings bei diesen Themen auch immer sein, dass bei Ihnen persönlich das Klopfen viel schneller wirkt. Wir Menschen haben unglaubliche Selbstheilungskräfte und beeindruckende neurobiologische Selbstorganisationsfähigkeiten. Wenn das Klopfen also sehr schnell funktioniert, dann ist das immer ein Hinweis darauf, dass der betreffende Mensch sehr viele Ressourcen und Selbstheilungskräfte an Bord hat, denn sonst würde es nicht schnell wirken können. Sie können sich also im Fall von sehr schnellen Veränderungen das Resultat einzig und allein auf Ihre Fahne schreiben. Ohne Ihre reichhaltigen Ressourcen hätte das Klopfen nicht so schnell wirken können.
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