Heimkehr. Блейк Пирс
Читать онлайн книгу.SECHS
PROLOG
Sherry Luntz hatte mit Sentimentalitäten nicht viel am Hut, aber sie liebte Feiern. Dies war der Grund für ihr zu schnelles Fahren auf dem Weg nach Hause. Sie hatte zwei Steaks in einer Tasche auf dem Beifahrersitz und eine Flasche Rotwein in einer anderen. Heute war ihr Hochzeitstag, heute war sie einundzwanzig Jahre mit Bo Luntz verheiratet und dieses war der erste Hochzeitstag, den sie ohne ihren Sohn im Haus feiern konnten. Sie hatte gehofft, dass Lukes Auszug ihrer Ehe etwas Würze geben würde, aber das war nicht passiert. Vielmehr schien er einen Keil zwischen sie und Bo getrieben zu haben.
Es war zwei Wochen her, dass sie miteinander geschlafen hatten und es war eine sehr schnelle Aktion vor der Arbeit gewesen. Aber verdammt noch einmal – es war ihr Hochzeitstag und heute würde sie es besorgt bekommen. Sollte er nicht von allein zu ihr kommen, hatte sie vorgesorgt und eine besonders aufreizende Kleinigkeit online bestellt, mit der Sie ihn gewissermaßen angreifen würde.
Sie kam um 17:25, ca. fünf Minuten früher als normal, zu Hause an. Bos Laster stand in der Einfahrt, also war er auch schon zu Hause. Das war nicht überraschend, war er doch meist vor ihr da.
Während sie parkte und ausstieg kam ihr die Idee, dass Bo vielleicht gar nicht realisiert hatte, dass heute ihr Hochzeitstag war. Er erinnerte besondere Tage normalerweise, doch in der letzten Zeit hatte er abwesend gewirkt. Seit Luke sie fürs College verlassen hatte war Bo distanziert und einfach nicht er selbst.
Und trotzdem… sollte er den Hochzeitstag vergessen haben, wäre sie verärgert. Aber sie wollte wirklich heute noch Sex mit ihm haben und hatte sich entschlossen, das Böse-Sein bis morgen aufzuschieben.
Sie ging hinein und fand das Haus ganz still. In der Wohnküche war Bo nicht. Das war merkwürdig, denn er war nachmittags fast immer entweder am Küchentisch, um Last-Minute E-Mails von der Arbeit zu beantworten, oder auf dem Sofa, um die Tagesnachrichten zu verfolgen.
Sie war erst verwirrt, doch dann spielte ein Lächeln auf ihren Lippen. Vielleicht wusste er nicht nur, dass es ihr Hochzeitstag war, sondern freute sich genauso darüber wie sie. Sie legte die Steaks und den Wein auf den Küchentresen und stieg langsam die Treppe zwischen dem Wohnzimmer und der Küche hinauf. Sie wusste, dass Bo nicht der Typ Mann war, der Rosenblätter und leise Musik einsetzen würde, um sie zu verführen. Sie waren beide nicht sehr romantisch veranlagt.
Sherry hatte damit kein Problem. In Wahrheit wäre es ihr genauso lieb, wenn er von hinter der Schlafzimmertür herausspringen und sie sofort gegen die Wand nehmen würde. Schon der Gedanke regte sie an, sie beschleunigte ihren Schritt auf der Treppe.
‚Bo?‘ fragte sie mit etwas verspielter Stimme.
Sie ging am Badezimmer vorbei und kam zu ihrer Schlafzimmertür. Sie war geschlossen und Sherry versuchte, sich zu erinnern, ob sie beim Verlassen des Hauses auch zu gewesen war. Sie war viel zu aufgeregt, um darüber klar nachzudenken und öffnete die Tür in Erwartung, von ihm ergriffen zu werden oder, sollte sie großes Glück haben, ihn nackt und bereit auf dem Bett zu finden.
Keine dieser Vorstellungen wurde wahr. Sie runzelte die Stirn und ging zurück in den Flur. Wo zum Teufel ist er?
Da dämmerte es ihr, dass sie ihm getextet hatte, dass sie Steaks mit nach Hause bringen würde. Beinahe hatte sie den Text mit ‚zu unserem Hochzeitstag‘ beendet aber hatte sich dagegen entschieden in der Hoffnung, er möge sich von selbst erinnern. Da er wusste, dass sie Steaks mitbringen würde, war er wahrscheinlich auf der Terrasse und dabei, den Grill anzuschmeißen.
Etwas enttäuscht von der fehlenden Überraschung im Schlafzimmer, machte sich Sherry auf den Weg zurück nach unten. Beinahe hätte sie angefangen, die Gewürze für die Steaks zusammen zu suchen, aber entschied sich doch, erstmal Bo zu finden. Vielleicht würde sie ihn einen saftigen Kuss geben, um die Saat für ihre Erwartungen für den späteren Abend zu säen.
Sie öffnete die Terrassentür und trat hinaus. Sie schloss die Tür hinter sich und erblickte Bo. Zuerst machte es keinen Sinn.
Er lag auf der Terrasse, das Gesicht zur Tür gerichtet. Seine Augen waren weit aufgerissen und starr und etwas Dunkles ragte aus seinem Mund – etwas Weiches und Rundes. Sie versuchte, zu begreifen, was das in seinem Mund war aber dann bemerkte sie die Blutlache um seinen Kopf. Es war sehr dunkelrot und noch nass.
‚Bo....?‘
Natürlich bekam sie keine Antwort.
Sherry fühlte, wie ein Schrei sich ihre Kehle heraufarbeitete.