Attentäter Null. Джек Марс

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Attentäter Null - Джек Марс


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legte sie in den Geländewagen, ließ die Türen der Limousine mit den auf den Sitzen verstreuten Pillen offen und fuhr drei Kilometer, bis er einen Nachbarschaftsladen fand. Er kaufte zwei Liter Wasser mit einem Zwanzig-Dollar-Schein und wartete nicht ab, bis er sein Wechselgeld bekam.

      Dort, auf dem Parkplatz einer Tankstelle in Florida, saß er mit ihrem Kopf auf seinem Schoß auf dem Rücksitz, streichelte ihr Haar und gab ihr kleine Mengen Wasser, während er auf jegliche Anzeichen achtete, dass er sie zur Notaufnahme bringen müsste. Ihre Pupillen waren erweitert, doch ihre Atemwege offen und ihr Puls stieg langsam wieder an. Ihre Finger zuckten ein wenig, doch als er seine Hand in sie legte, schlossen sie sich um sie. Null hielt seine Tränen zurück, erinnerte sich daran, als sie noch ein Baby war. Damals hatte er sie auf den Armen getragen und ihre kleinen Finger hielten seine fest.

      Er hatte nicht darauf geachtet, wie lange er dort mit ihr saß. Als er das nächste Mal auf die Uhr schaute, bemerkte er, dass mehr als zwei Stunden vergangen waren.

      Und dann blinzelte sie, stöhnte leicht und sagte: „Papa?”

      „Ja.” Seine Stimme war nur ein Flüstern. „Ich bin’s.”

      „Ist das real?” fragte sie, ihr Stimme schwebte träumerisch an ihn heran.

      „Es ist real”, beschwichtigte er sie. „Ich bin hier und ich bringe dich heim. Ich bringe dich weg von hier. Ich kümmere mich um dich, selbst wenn du mich dafür hasst.”

      „OK”, stimmte sie sanft zu.

      Schließlich entspannte er sich ausreichend, um zu bemerken, dass die Gefahr vorbei war. Sara schlief ein und Null setzte sich auf den Fahrersitz des Geländewagens. Er konnte sie in diesem Zustand nicht in ein Flugzeug bringen, doch er könnte zurückfahren, die ganze Nacht hindurch, falls notwendig. Maria würde das Fahrzeug für ihn loswerden und keine Fragen stellen. Und die örtlichen Behörden würden dem Drogenhändler, Ike, einen Besuch abstatten.

      Er blickte über seine Schulter zurück zu ihr, wie sie da eingerollt auf dem Rücksitz saß. Ihre Knie waren angezogen und ihre Wange lehnte sich gegen das sanfte Leder. Sie sah friedlich, aber verletzlich aus.

      Sie braucht dich.

      Und er musste gebraucht werden.

      4 WOCHEN SPÄTER

      KAPITEL EINS

      „Bist du bereit?” fragte Alan Reidigger leise, während er das Magazin der schwarzen Glock in seiner dicken Faust überprüfte. Er und Null standen mit dem Rücken gegen eine Sperrholzstruktur gelehnt, versteckten sich in der Dunkelheit. Es war fast zu dunkel, um etwas zu sehen, doch Null wusste, dass es gleich hell wie ein Feuerwerk würde.

      „Immer bereit”, flüsterte Null zurück. Er hielt eine Ruger LC9 in seiner linken Hand, eine kleine, silberne Pistole mit einem Magazin aus neun Kugeln, während er die Finger seiner rechten Hand beugte. Er musste weiterhin die Verletzung von vor zwei Jahren beachten, als ein Stahlanker seine Hand zerquetschte, bis sie nutzlos war. Drei Operationen und mehre Monate Physiotherapie später funktionierte sie zwar fast wieder ganz, doch es bestand bleibender Nervenschaden. Er konnte eine Waffe schießen, aber er zielte dabei nach links, ein kleines Ärgernis, das er durch Übungen bewältigen wollte.

      „Ich gehe nach links”, erklärte ihm Reidigger, „und sichere den Damm. Du gehst nach rechts. Halt die Augen offen und schau auch hinter dich. Ich bin mir sicher, dass da ein oder zwei Überraschungen auf uns warten.”

      Null grinste. „Ach, jetzt gibst du hier also die Anweisungen, du Halbtagskraft?”

      „Versuch einfach nur, mit mir mitzuhalten, alter Mann.” Reidigger erwiderte das Grinsen, seine Lippen zogen sich hinter dem dicken Bart, der die untere Hälfte seines Gesichtes versteckte, hoch. „Fertig? Los dann.”

      Mit diesem einfachen, geflüsterten Befahl stießen sich beide von der Sperrholzfassade hinter ihnen ab und trennten sich. Null hielt die Ruger hoch, ihr Lauf folgte seiner Sichtlinie, als er um eine dunkle Ecke in eine enge Gasse hineinschlich.

      Zuerst war alles nur still und dunkel, kaum ein Geräusch war an dem höhlenartigen Ort zu vernehmen. Null musste seine Muskeln daran erinnern, sich nicht zu verspannen, locker zu bleiben und nicht seine Reaktionszeit zu verlangsamen.

      Dies ist genau wie die ganzen anderen Male, sage er sich selbst. Du hast das schon zuvor getan.

      Dann explodierten Lichter zu seiner Rechten, eine grelle und aufrüttelnde Reihe von Blitzen. Mündungsfeuer, begleitet von dem ohrenbetäubenden Knall von Schüssen. Null warf sich nach vorn und ließ sich abrollen, kam auf einem Knie an. Die Figur war kaum mehr als eine Silhouette, doch er konnte genug erkennen, um zwei Schuss abzufeuern, welche die Silhouette in ihrem Zentrum traf.

      Ich kann’s immer noch. Er kam jetzt auf die Beine, aber blieb geduckt, bewegte sich in der Hocke voran. Augen hoch, achte auf deine Rückendeckung... Er wirbelte gerade rechtzeitig herum, um eine weitere dunkle Figur zu erblicken, die sich in sein Blickfeld schlich und ihm den Weg hinter ihm abschnitt. Null ließ sich zurückfallen, landete auf seinem Hintern, während er weitere zwei Schuss abfeuerte. Er hörte, wie Geschosse über seinem Kopf vorbeizischten, fühlte fast, wie sie sein Haar aufwirbelten. Beide seiner Schüsse trafen, einer in den Oberkörper, der andere in die Stirn der Figur.

      Von der anderen Seite der Struktur aus erklangen drei schnell aufeinanderfolgende Schüsse. Dann Stille. „Alan”, zischte er in seinen Ohrhörer. „Gesichert?”

      „Warte mal kurz”, erklang die Antwort. Eine Salve von Maschinengewehrfeuer zerriss die Luft und anschließend hörte man zwei krachende Schüsse der Glock. „Alles gesichert. Wir treffen uns an der Seite.”

      Null schritt schnell mit dem Rücken gegen die Wand voran. Das raue Sperrholz rieb an seiner schusssicheren Weste. Er bemerkte Bewegung vor sich, auf dem Flachdach der Struktur. Ein einzelner, gutgezielter Schuss in den Kopf beendete die Bedrohung.

      Er erreichte die Ecke und hielt inne, atmete tief ein, bevor er sie sicherte. Als er mit der Ruger in der Hand blitzschnell um die Ecke trat, stand er plötzlich vor Reidigger.

      „Ich habe drei erwischt”, sagte ihm Null.

      „Zwei auf meiner Seite”, brummte Alan. „Was bedeutet...”

      Null blieb keine Zeit für einen Warnschrei, als er sah, wie die menschenförmige Figur hinter Alan ins Blickfeld trat. Er hob die Pistole an, zielte über Alans Schulter und feuerte zwei Mal.

      Doch er war nicht schnell genug. Als Nulls Schüsse trafen, schrie Alan auf und hielt sich sein Bein fest.

      „Ach verdammt!” stöhnte Reidigger. „Nicht schon wieder.”

      Null zuckte zusammen, als helles Neonlicht plötzlich angeschaltet wurde und den ganzen Innentrainingsparcours erleuchtete. Absätze schallten gegen den Zementboden und einen Moment später kam Maria Johansson um die Ecke. Ihre Arme waren über ihrem weißen Blazer verschränkt und die Winkel ihres mit Lippenstift geschminkten Mundes waren heruntergezogen.

      „Was ist denn los?” beschwerte sich Reidigger. „Warum hören wir auf?”

      „Alan”, tadelte ihn Maria, „vielleicht solltest du deine eigenen Ratschläge beachten und hinter dich schauen.”

      „Was, das hier?” Alan zeigte auf seinen Oberschenkel, wo ein grüner Paintball auf seinem Hosenbein geplatzt war. „Der hat mich ja kaum gestreift.”

      Maria schnaubte verächtlich. „Das wäre eine Oberschenkelblutung gewesen. Binnen neunzig Sekunden wärst du tot.” Zu Null fügte sie hinzu: „Gute Arbeit, Kent. Du bewegst dich wieder so wie früher.”

      Null grinste Alan an, der ihm verstohlen den Stinkefinger zeigte.

      Die Fabrikhalle, in der sie sich befanden, war einst ein Großhandelsverpackungszentrum,


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