Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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sich zufrieden eine Zigarette an.

      »Aber leider nicht den Mister Anonymus, der diese Dinge zentral steuert.«

      »Da müssen wir wirklich passen, Parker. Dieser Mann ist uns entwischt. Fragt sich, ob er die Nerven hat, noch einmal mit seinem Rummel zu beginnen. Ich glaube nicht daran.«

      »Ich wage zu widersprechen, Sir. Am Telefon deutete er diese Möglichkeit fest umrissen an.«

      »Warten wir’s ab. Wir wissen jetzt, wie gearbeitet wird. Und wir wissen, wie wir uns in Zukunft schützen müssen. Das ist ungemein wichtig!«

      »Wie wurde nun tatsächlich gearbeitet? War unsere Vermutung richtig?« Rander sah Clayton interessiert an.

      »Die Mitglieder dieser Jenseits-Gesellschaft suchten nach sogenannten Schlüsselfiguren oder Multiplikatoren. Einmal handelte es sich um einen Hausmeister, dann wieder um einen Koch und so weiter. Sie wissen ja Bescheid. Sie pirschten sich an diese Opfer heran und sammelten Informationen.«

      »Wahrscheinlich über das privateste Privatleben, nicht wahr?« fragte Rander.

      »Worauf Sie sich verlassen können«, meinte Clayton und nickte nachdrücklich, »jeder Mensch hat schließlich sein Unterbewußtsein und seine mehr oder weniger schwülen Träume. Die galt es zu erkunden. Sobald man bei den Opfern die Lücke erspäht hatte, wurden die Opfer geschickt in die einzelnen Vergnügungsstätten hineingelotst. Diese Paläste befinden sich in allen wichtigen Städten der Staaten. Hier wurden sie vorsichtig vor- und aufbereitet und an Psychodrogen gewöhnt. Man stellte eigens für sie sogenannte Standardfilme her, die den Grundeinstellungen der Opfer entsprachen, berieselte sie damit und mit zusätzlicher Psychomusik, die man mit Lichteffekten koppelte. Es dauerte niemals lange, bis die Opfer bereit waren, für ihre Träume alles zu tun.«

      »Bestürzend unheimlich, wie leicht man Menschen manipulieren kann«, warf der Butler ein.

      »Leider, leider«, erwiderte Clayton, »denken Sie an die Mittel, die unsere Multiplikatoren an die eigentlichen Opfer weiterreichten. Kraft ihrer Dienstleistungsstellungen kamen sie unauffällig an die jungen Wissenschaftler heran und mischten ihnen die Drogen unter das Essen. Der Erfolg ist bekannt. Reihenweise drehten die Opfer durch und pfiffen auf ein Leben, wie sie es sich vielleicht einmal vorgenommen hatten!«

      »Und das Ziel war die völlige Blockierung des wissenschaftlichen Nachwuchses hier in den Staaten? Ungeheuerlich!« Rander schüttelte den Kopf. »Hört sich fast utopisch an.«

      »Ist aber eine Tatsache, wie Sie ja wissen. Überlegen Sie, was passieren wird, wenn der qualifizierte wissenschaftliche Nachwuchs systematisch verschwindet. Hier geht es ja nicht um einen Soforterfolg, sondern um eine Maßnahme, die sich auf Jahre erstreckt.«

      »Sind die Opfer wieder zu rehabilitieren, was ihre Gesundheit anbetrifft?«

      »Wir hoffen es, Rander, sicher aber sind wir nicht.«

      »Man sollte sich in Zukunft einen Vorkoster leisten«, sagte Rander ironisch, »man hat ja Angst, irgendein Nahrungsmittel zu sich zu nehmen.«

      »Ich werde in Zukunft mehr denn je kochen, Sir«, versprach der Butler sofort, um sich dann an Clayton zu wenden. »Darf ich fragen, Mister Clayton, ob man die Psychodrogen finden und sicherstellen konnte?«

      »Auch hier leider Fehlanzeige«, antwortete Clayton, »sieht so aus, als hätten die beiden Mädchen, die Lackschwarze und Ihre Badenixe, das Zeug mitgenommen. Wie es in anderen Städten und in anderen Vergnügungspalästen aussieht, weiß ich noch nicht.«

      »Habe ich nicht schon gesagt, daß wir noch Ärger mit diesen beiden Mädchen bekommen?« erinnerte Mike Rander.

      »Malen Sie nicht den Teufel an die Wand«, gab Clayton schnell zurück, »ich will doch sehr hoffen, daß wir erst mal Ruhe haben werden. Nun können wir ohne Hast nach diesem Mister Anonymus suchen. Darf ich auf Ihre weitere Mitarbeit rechnen?«

      »Jederzeit«, erwiderte Josuah Parker, »ich möchte feststellen, daß dieser Fall, was meine bescheidene Wenigkeit anbetrifft, noch nicht seinen Abschluß gefunden hat.«

      »Okay. Auch ich werde weitermachen«, entschied Mike Rander, »schon im Hinblick darauf, daß man mir mein Essen nicht mit Drogen versetzt und ich zu einem Gammler werde.«

      Rander und Parker waren wieder allein. Clayton und Hills hatten sich verabschiedet und wollten sich später in Chikago wieder melden.

      »Nach wie vor verdammt unheimlich, auf was wir uns da eingelassen haben«, sagte Rander, »eigenartigerweise fürchte ich diese beiden Frauen.«

      »Auch sie werden sich eines Tages … Entschuldigung, Sir!« Das Telefon hatte geklingelt, und Parker hob den Hörer ab.

      »Butler Parker«, meldete er sich, »wie bitte … Oh, Miß Valance … jene Dame, die in den Wellen des Pazifik unterzugehen drohte.«

      »Jene Dame!« Sie lachte leise und amüsiert auf, »eigentlich schade, daß wir uns bis aufs Messer bekämpfen müssen, Parker!«

      »Wollen Sie nur Ihr Bedauern darüber vermelden, Miß Valance!« Während Parker sprach, baute Rander sich dicht neben ihm und dem Hörer auf, um das Gespräch mitabhören zu können.

      »Ich will Ihnen nur einen angenehmen Rückflug nach Chikago wünschen«, sagte Lana Valance, »und ich soll noch einmal ein ganz bestimmtes Angebot wiederholen, das sich auf die Schweiz bezieht.«

      »Richten Sie Mister Anonymus aus, daß ich nicht interessiert bin.«

      »Wird bestellt. Für diesen Fall soll ich Ihnen bestellen, daß wir unsere Arbeit ab sofort nur auf Mister Rander und auf Sie konzentrieren werden!«

      »Mir scheint, daß ich dies als eine besondere Ehre werten sollte.«

      »Bestimmt… Guten Rückflug also!«

      Lana Valance legte auf, und Parker wandte sich an Mike Rander, der sein Gesicht zu einer Grimasse verzog.

      »Rechnen wir damit, daß sie eine Höllenmaschine an Bord der Maschine schmuggeln wird«, sagte Rander.

      »Ein Hinweis, Sir, für den ich äußerst dankbar bin. Man sollte sich die Art und Route der Rückreise sehr genau überlegen. Der direkte ist nicht immer der beste und schnellste Weg, wenn ich es so ausdrücken darf.«

      Rander und Parker hielten sich an diese weise Erkenntnis und brauchten etwa vier Tage, bis sie endlich Chikago erreichten. Sie waren über Mexiko nach Florida, und von dort über Washington nach Chikago geflogen. Sie hatten unterwegs alle Tricks ausgeschlachtet, die sie kannten, um etwaige Beschatter ins Leere laufen zu lassen.

      »Man sollte damit rechnen, Sir, daß die Dachgartenwohnung während Ihrer und meiner Abwesenheit präpariert wurde«, sagte Parker, als sie die Innenstadt erreicht hatten.

      »Fürchte ich auch.«

      »Vielleicht sollte man mit der Rückkehr ins Penthouse ebenfalls noch einige Tage warten, Sir.«

      »Tun Sie, was Sie für richtig halten, Parker!«

      Rander und Parker hatten Quartier im Strandbungalow eines befreundeten Anwalts bezogen, weitab von der Peripherie der Stadt. Das Gelände war gut einzusehen, das Schußfeld ausgezeichnet. Sie wohnten etwa seit zweieinhalb Tagen in diesem komfortablen Bungalow und pflegten ihre etwas angekratzten Nerven.

      Am Abend, als Parker einen kleinen Imbiß servierte, kam es zu einer echten Überraschung.

      Rander und Parker hörten Hilferufe vom See her.

      Als besorgte Mitbürger waren sie sofort bereit, ihr Leben einzusetzen und stürmten hinaus auf die Veranda. Das heißt, Parkers Bewegungen waren selbstverständlich gemessen. Unnötige Hast war ihm verhaßt.

      Etwa hundert Meter weit vom Wasser trieb eine Frau, die hilfesuchend ihre Arme hochstreckte und die akustisch zusätzlich um Beistand bat.

      »Das … das ist doch diese Lana Valance!« Rander war total verblüfft. Die Szene erinnerte ihn an Santa Monica.

      Lana


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