Butler Parker Box 11 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Box 11 – Kriminalroman - Günter Dönges


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ich es recht bedenke. Sir, müßte dieses Haus mit Swimmingpool im Souterrain sich in der Nähe des Pazifik befinden.“

      „Wie kommen Sie denn darauf?

      „Während meines etwas überhasteten Weggangs, Sir, verspürte ich den Geruch von Seetang und Jod. Sichere Anzeichen dafür, daß das betreffende Haus sich in der Nähe der Küste befunden haben muß.“

      „Na, schön … lassen Sie sich möglichst bald weitere Details einfallen, Parker. Sehen wir uns jetzt erst mal den Bau an, in dem uns diese May Clark treffen will!“

      Während der Fahrt achtete Parker darauf, ob sie verfolgt wurden. Doch nichts war zu erkennen. Die Fahrt verlief ohne jede Schwierigkeit.

      „Dort ist es!“ Rander hatte das Haus bereits ausgemacht. Durch die Windschutzscheibe deutete er auf eine Art Strandvilla, die in einer Reihe ähnlicher Bauten lag. All diese Häuser machten einen ungepflegten bis zerfallenen Eindruck. Die Gärten waren verwildert und haften seit vielen Monaten keinen Gärtner mehr gesehen. Die Häuser waren Jahrzehnte alt und schienen durchweg nicht bewohnt zu werden.

      „Sie stehen zum Verkauf!“ stellte Parker weiter fest. „Sehen Sie sich die Verkaufstafeln an, Parker.“

      „Ich habe mir erlaubt, sie bereits zu registrieren, Sir!“ Der Butler hielt den Wagen an und beeilte sich, seinem jungen Herrn beim Aussteigen zu helfen. Natürlich kam er wieder einmal zu spät, denn der Anwalt war bereits mit gewohnter Elastizität herausgeklettert und reckte und dehnte sich.

      „Ziemlich einsame Gegend hier“, sagte Rander und sah sich argwöhnisch um, „hinter den Gärten scheint die Küste liegen. Sehen wir uns doch mal um!“

      Zwischen den alten, unansehnlichen Villen gab es eine schmale Gasse, die hinunter zum Wasser führte. Rander und Parker benutzten sie und erreichten nach wenigen Minuten den Strand, der hier grau und unansehnlich war. Die Gezeiten hatten dicke, schwarzgrüne Stränge von Seetang aufgehäuft. Möwen stolzierten herum und pickten faulig riechende Muscheln auf. Es gab viel Treibholz und Unrat, die von einer Querströmung angeschwemmt worden waren.

      „Sieht ja trist, aus“, stellte Rander fest und schaute gleichzeitig auf seine Armbanduhr, „wir müssen zurück, Parker, wenn wir die Nymphe nicht versäumen wollen!“

      Die beiden Männer schritten wieder zum hochbeinigen Monstrum und warteten im Innern des Wagens auf die Sekretärin, die sich per Geheimzettel angekündigt hatte. Im Wagen war es sicherer, Die Panzerglasscheibe machte es unmöglich, von einem Gewehrgeschoß getroffen zu werden.

      „Was ist los mit Ihnen, Parker?“ erkundigte sich Rander. „Sie machen einen sehr nachdenklichen Eindruck.“

      „Ich prüfe die Gerüche, die vor wenigen Augenblicken meine Nase trafen“, erwiderte der Butler gemessen, „ich möchte annehmen, daß sie mit jenen identisch sind, die ich in der Fluchtnacht wahrnahm.“

      „Moment mal. Sie glauben, daß man Sie in einer dieser Villen festgehalten hat?“

      „Ich bin mir selbstverständlich nicht ganz sicher, Sir!“

      „Dann sollten wir uns nachher die Villen vorknöpfen“, sagte der Anwalt unternehmungslustig. „Vielleicht hat sich der Chef der Organisation hier eingenistet. Unliebsame Nachbarn braucht er in dieser Gegend ja nicht befürchten.“

      Bevor Josuah Parker antworten konnte, erschien vor ihnen auf der Straße ein unscheinbar aussehender Ford, der schnell näherkam und in ihrer Höhe, aber auf der anderen Straßenseite parkte. Die Tür öffnete sich, May Clark stieg aus.

      Sie machte einen nervösen Eindruck und schaute sich wiederholt um, als fürchte sie, verfolgt zu werden.

      „Lange kann ich nicht bleiben“, rief sie Rander und Parker zu, die ausgestiegen waren und ihr entgegengingen, „ich glaube, daß man auf mich aufmerksam geworden ist!“

      „Was können wir für Sie tun?“ Rander sah sie prüfend an.

      „Ich, ich möchte aussteigen“, sagte sie hastig, „ich halte das nicht mehr aus. Halten Sie sich an Mrs. Portcliff! Sie ist ein Teufel in Menschengestalt!“

      „Leitet sie die Organisation?“ fragte Rander.

      „Das weiß ich nicht so genau. Aber sie hat uns alle in der Hand. Bitte, fragen Sie nicht, ich muß weiter! Sehen Sie sich dort das Haus an!“

      „Hat Bantam dort Quartier bezogen?“

      Sie nickte nur und ging schon wieder zum Ford zurück.

      „Darf ich fragen, Miß Clark, wem diese Villen gehören?“ rief der Butler ihr nach.

      „Mrs. Portcliff natürlich“, kam die überraschende Antwort, „sie hat ihre Hände überall drin!“

      *

      „Wenn das keine Falle ist, will ich nicht mehr Mike Rander heißen“, sagte der junge Anwalt, als der Ford verschwunden war, „hält man uns für so dumm, Parker?“

      „Ich möchte annehmen, daß man es auf einen Versuch ankommen lassen will, Sir. Doch das Innere des Hauses sollte man sich unbedingt ansehen!“

      Sie drückten das Tor zum Vorgarten auf und gingen langsam auf das zweistöckige Haus zu, das einen völlig unbewohnten Eindruck machte. Rander und Parker waren auf der Hut. Sie rechneten jeden Moment mit einem Feuerüberfall und richteten sich darauf ein.

      Sie hielten sich in Deckung der wild hochgeschossenen Sträucher und brauchten einige Zeit, bis sie die Haustür erreicht hatten.

      „Was würden Sie sich einfallen lassen, um Eindringlinge zu verscheuchen oder gar niederzuschießen, Parker?“

      „Man könnte geschickte Selbstschußanlagen anbringen, Sir!“

      „Eben! Damit rechne ich, Parker. Müssen wir unbedingt durch die Haustür gehen?“

      „In der Tat, Sir, genau dies würde ich mir erlauben vorzuschlagen.“

      „Wo ist da die Logik?

      „Falls es sich um eine Falle handelt, Sir, rechnet man damit, daß die Eindringlinge den normalen Zugängen nicht trauen. Man rechnet ferner damit, daß besagte Eindringlinge versuchen werden, das Haus auf ungewöhnlichen Wegen zu betreten.“

      „Kellerfenster, Balkontüren und so weiter?“

      „Selbstverständlich, Sir. Und dort wird man die Selbstschüsse oder Todesfällen installiert haben.“

      „Dann überzeugen Sie mich mal, Parker! Ich lasse Ihnen diesmal gern den Vortritt!“

      Parker nickte und bemühte sein Spezialbesteck zum öffnen widerspenstiger Türschlösser. Innerhalb einiger Sekunden hatte er es auch hier geschafft. Das Schloß gab nach, die Tür war zu öffnen.

      Parker setzte nun seinen Universal-Regenschirm ein und fuhr mit ihm durch den schmalen Türspalt. Er suchte nach Kontaktschnüren, die Sprengladungen auslösen oder Schüsse abfeuern sollten.

      Nichts rührte sich.

      „Ich möchte annehmen, Sir, daß der Weg frei ist!“ Parker drückte die Tür mit der Spitze seines Universal-Regenschirms vollends auf. Sie sahen in eine große, dunkle Wohnhalle hinein, in der es nach Moder, erstaunlicherweise aber auch nach Blumen roch.

      „Wohin wollen Sie?“ fragte Rander erstaunt, als sein Butler darauf verzichtete, sich die oberen Räume dieser Villa anzusehen. Parker hielt auf eine Tür unterhalb der geschwungenen Treppe zu, die wahrscheinlich hinunter in den Keller führte.

      „Ich möchte mir den Swimmingpool ansehen, Sir!“

      „Wie, bitte? Ach so, Sie glauben, daß man Sie hier festgehalten hat?“

      „Ich glaube, Sir, daß ich gleich diesen Swimmingpool Wiedersehen werde!“

      Parker behielt recht.

      Es gab keine Fallen, keine Überraschungen, denn die Existenz des Swimmingpools


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