Vögel im Naturgarten. Engelbert Kötter

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Vögel im Naturgarten - Engelbert Kötter


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drei Zentnern Körpergewicht doppelt so schwer wie ein durchschnittlicher Mensch mit 75 Kilogramm Gewicht sind? image diese Afrikanischen Strauße trotz ihres Gewichts die flinksten Läufer unter den Vögeln sind? Mit 95 km/h sind sie nahezu fünfmal schneller als der schnellste Läufer unter den Menschen (ca. 20 km/h). image Eselspinguine über fünfmal so schnell wie die schnellsten Schwimmer unter den Menschen sind: 27 km/h beim Vogel gegenüber nur 6 km/h beim Menschen? image es Mauersegler außerhalb der Brutzeit auf bis zu zehn Monate Nonstop-Aufenthalt in der Luft bringen, ohne auch nur einmal zu landen? image es die besten Apnoetaucher (das sind die ohne Pressluftunterstützung) auf „gerade mal“ 200 Meter Tauchtiefe bringen, während Königspinguine bis zu 500 Meter tief tauchen? image besondere Rezeptoren im Bereich der Schnabelhaut eines Vogels dafür zuständig sind, dass spezielle Nervenzellen Magnetismus wahrnehmen? Zudem können Rotkehlchen mit ihrem rechten Auge das Magnetfeld der Erde „sehen“. Ihre linke Gehirnhälfte sorgt dann für die Orientierung des Vogels entlang dieses Magnetfeldes. image Vögel beim Zug ins Winterquartier bis zu 4000 Kilometer nonstop fliegen können? image Zugvögel für ihre lange Reise auftanken, indem sie sich zuvor, je nach Art, bis weit über 40 Prozent ihres Körpergewichts an Fettreserve anfressen? image Sperbergeier auf Flughöhen von bis zu 36.500 Fuß unterwegs sein können (etwa elf Kilometer), das ist in etwa die Reisehöhe eines Airbusses A 380 (maximal 41.000 Fuß, etwa zwölfeinhalb Kilometer).

      Noch viel mehr für Menschen Verblüffendes, für Flattermänner hingegen völlig Normales gibt es in der Vogelwelt zu entdecken. Du wirst sehen, gerade für euch Kinder und Jugendliche können Gimpel und Grünfink ähnlich spannend sein wie eure Dinolieblinge Brontosaurus excelsus und Tyrannosaurus rex, wenn euer Forschergeist erst geweckt ist. Das wundert auch nicht weiter, wenn man weiß, dass Vögel tatsächlich recht eng verwandte, direkte und noch heute lebende Nachfahren der Dinosaurier sind. Glaubst du nicht? Na, dann pass mal auf – und lies weiter!

       Fliegende Dinos

      Hol dir mal ein Ei aus dem Kühlschrank. Jetzt betrachte es: Es hat ein spitzes und ein eher stumpfes Ende. Was du durch die Schale hindurch nicht siehst: Umhüllt von der schützenden Schale aus Kalk verbergen sich zwei Flüssigkeiten, die von dünnen Häuten umgeben sind. Achte einmal darauf, wenn du in der Küche ein Ei aufschlägst.

      Die nahezu transparente Flüssigkeit heißt „Eiklar“ oder „Eiweiß“, die andere „Dotter“ oder „Eigelb“. Bei sehr frischen Eiern erkennst du: Vom Dotter reicht eine gedrehte „Schnur“ zu der hohlen Kammer am stumpfen Ende des Eies und bis in die Eispitze hinauf. An dieser Hagelschnur ist der Dotter fest, aber beweglich im Ei fixiert (Abbildung 1).

       Abbildung 1

       Abbildung 2

      Illustration © Andrea Danti/Shutterstock.com

      Wenn sich auf dem Eigelb eines befruchteten Vogeleis das Küken entwickelt, so entdeckt man am sehr jungen Küken (man nennt es dann noch Embryo) etwas Erstaunliches: Sein Schnabel enthält so etwas wie Zähne und sein Schwanz ist deutlich länger als später, wenn das Küken ausgewachsen und geschlüpft sein wird. Auch die Zähne im Schnabel sind bis dahin wieder rückgebildet (Abbildung 2).

      Paläonthologen nennt man Wissenschaftler, die die Lebenswelten und Lebewesen der erdgeschichtlichen Vergangenheit erforschen. Sie haben anhand von Fossilien, aber auch anhand dieser bei Hühnern gemachten Entdeckung bewiesen: Vögel (und nicht nur Hühner allein!) sind definitiv die Dinosaurier von heute. Seit man vor rund 150 Jahren (genauer: Es war 1857, in Solnhofen in Bayern) versteinerte Überreste eines Tiers gefunden hat, das gleichzeitig Merkmale von Dinosauriern und Vögeln trug, hing bereits die Vermutung in der Luft, dass Vögel irgendwas mit Dinos zu tun haben müssten. Zusammen betrachtet mit Fossilfunden in China ist heute klar: Der damals gefundene Archaeopterix lithographica war kein Vogel, sondern noch ein Dino.

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      Foto © Catmando/Shutterstock.com

      Fossilienfunde des Archaeopterix lithographica in der Sammlung des Naturkundemuseums Berlin.

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      Foto © Dante Busquets/Shutterstock.com

      So in etwa kann Archaeopterix lithographica ausgesehen haben.

      Vögel haben zwar andere Entwicklungswege als Dinos genommen. Aufgrund gemeinsamer entwicklungsgeschichtlicher Wurzeln aber sind Vögel trotzdem gleichsam Dinos von heute, die das große Aussterben dieser Tiergruppe überlebt haben. Und sich dabei zu heutiger Form und Vielfalt weiterentwickelt haben!

      Stell dir mal vor: Statt dass in eurem Garten ein neun Tonnen schwerer Tyrannosaurus rex um die Ecke gestampft kommt oder ein 26 Meter langer Brontosaurus excelsus über das Haus hinweg auf eure Terrasse schaut, hüpft eine nur elf Zentimeter große und zehn Gramm schwere Blaumeise in eurem Futterhäuschen.

      Okay, es gab vor 120 Millionen Jahren auch schon Saurier, die fliegen konnten. Riesenviecher ebenso (z. B. Banguela, 100 Kilogramm schwer, zwölf Meter Spannweite), wie Minis (z. B. Sinopterus dongi) von nur zwei Kilogramm Gewicht und einer Flügelspannweite von 1,2 Meter – ungefähr das Maß einer heutigen Wildgans.

      Fliegende Dinos nennt man Flugsaurier oder „Pterosaurier“. Ihre Tragflächen waren hautbespannte weiterentwickelte Vorderbeine. Ungefähr so wie bei Fledermäusen. Entscheidend dafür aber, dass Vögel heute so kleine, perfekte Flieger sind, sind ihre


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