Fürstenkrone Classic 51 – Adelsroman. Marisa Frank

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Fürstenkrone Classic 51 – Adelsroman - Marisa Frank


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/section> Fürstenkrone Classic – 51 –

      Die Wolken jagten über den Himmel, der Wind zerrte an Prinzessin Angelas schulterlangen Locken, blähte ihren Rock auf. Sie schien sich nicht daran zu stören und schritt durch ihren Obstgarten, der in voller Blüte stand. Angela Prinzessin von Rittlingen lehnte sich an einen Stamm. Eine der Blüten wurde vom Wind abgerissen und fiel direkt vor ihre Füße. Sie bückte sich danach, betrachtete sie sinnend. Ein Unwetter würde die Ernte nicht beeinträchtigen, es dürfte nur keinen Frost mehr geben. Sie war angewiesen auf einen guten Ertrag. Dieses Jahr wollte sie ihre Ernte direkt auf dem Markt verkaufen, da erzielte sie höhere Preise.

      Prinzessin Angela hörte den Mann nicht rufen, der Wind, der sich inzwischen zum Sturm gemausert hatte, nahm seinen Ruf mit sich.

      Graf von Eckhold mußte gegen den Sturm ankämpfen, um zu seiner Freundin zu gelangen. Er packte sie an den Schultern.

      »Angela, was fällt dir nur jetzt wieder ein? Ich suche dich bereits seit einer halben Stunde, und du stehst hier und läßt dich durchblasen. Jeden Augenblick kann das Unwetter losbrechen.«

      Angela sah zum Himmel hinauf.

      Die Wolken hatten sich nun geballt, dunkel und drohend standen sie am Himmel. Wie zur Bestätigung von Graf Olivers Worten durchzuckte ein greller Blitz die Wolkenwand.

      »Komm!« Graf Oliver mußte schreien, um sich verständlich zu machen. Er begann zu laufen, ließ dabei jedoch Prinzessin Angelas Arm nicht los. Er zog sie mit, sie stolperten die ausgetretenen Steinstufen hinunter, eilten auf den Torbogen zu, als sich plötzlich ein Stein aus dem Gemäuer löste und ihnen vor die Füße rollte.

      Graf Oliver verhielt den Schritt.

      Entsetzt sah er seine Freundin an. Da setzte der Regen ein. Es geschah so schlagartig, daß die beiden bis auf die Haut durchnäßt waren, als sie endlich durch das offenstehende Tor das Burginnere erreicht hatten. In der Halle war es kalt, deutlich war der Wind zu hören, der um das alte Gemäuer heulte.

      »Das hast du nun davon«, schimpfte Oliver. Er schüttelte sich, strich sich das nasse Haar aus der Stirn. Sein Blick fiel auf Angela, die fröstelnd die Schultern in die Höhe zog. Freundlicher meinte er: »Liebes, du mußt dich umziehen, du holst dir sonst eine Verkühlung.«

      Angela nickte. »Wir wollen hinaufgehen, auch du mußt dich trocknen, und dann mache ich uns einen Tee.«

      Oliver brummte etwas Unverständliches, aber er folgte ihr über eine Treppe in einen schwach beleuchteten Gang, der in den Seitentrakt führte. Hier hatte sie sich eine kleine Wohnung eingerichtet. Sie brachte Oliver ein Handtuch, dann zog sie sich in ihr kleines Schlafzimmer zurück. Seufzend begann Oliver sich die Haare zu trocknen. So konnte es nicht weitergehen. Er konnte es einfach nicht zulassen, daß Angela sich weiter in diesem alten Gemäuer aufhielt. Es war zu gefährlich.

      Er ließ das Handtuch sinken und lauschte. Selbst hier konnte man den Wind noch hören, obwohl Angela die Fenster erst kürzlich hatte isolieren lassen. Er mußte zugeben, sie hatte es verstanden, wenigstens drei Räume der alten Burg wohnlich einzurichten, aber sonst konnte man sich in der Burg, die langsam aber sicher zur Ruine wurde, nirgends mehr aufhalten.

      Angela kam aus ihrem Schlafzimmer, sie lächelte ihm zu, und er stellte fest, daß sie bezaubernd aussah. Sie trug einen Hosenanzug, der ihre Figur ausgezeichnet zur Geltung brachte. Ihre schulterlangen Locken hatte sie mit einem Band zusammengebunden. Sie trug kein Make-up, sie wirkte wie ein junges Mädchen. Oliver brachte es nicht fertig, länger ärgerlich zu sein. Er ging zu ihr und küßte sie.

      Nach einigen Minuten entzog sie sich seinen Armen.

      »Ich muß mich um deine Gesundheit kümmern. Zieh zumindest das Jackett aus. Ich verschwinde in die Küche und koche Tee. Mal sehen, ob ich auch etwas zu essen finde. Ich habe ja heute mit deinem Kommen nicht gerechnet.«

      »Ein Flug ist ausgefallen, und da habe ich mich ins Auto gesetzt und bin hergefahren. Ich hoffe, ich komme dir nicht ungelegen.«

      »Nein!« Sie lächelte ihn an. »Ich wollte nur im Garten arbeiten, aber bei diesem Wetter ist dies sowieso nicht mehr möglich.« Sie drehte sich um und verschwand in die Küche. Die Tür ließ sie angelehnt, und so hörte er sie hantieren. Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. Angela mußte alles selbst machen, seit Jahren gab es auf der Burg keine Angestellten mehr. Ohne das Jackett auszuziehen, folgte er ihr in die Küche.

      Angela hatte den Kühlschrank geöffnet. »Bist du mit Leberwurstbroten einverstanden?« fragte sie, ohne sich aufzurichten. »Ich habe noch ein Glas Essiggurken, auch könnte ich ein paar Eier kochen.«

      »Angela, du sollst nicht für mich die Köchin spielen.«

      »Ich habe aber auch Hunger.« Sie holte die Leberwurst aus dem Kühlschrank, dann drehte sie sich nach ihm um. »Dein Jackett«, mahnte sie. »Du hast es noch immer nicht ausgezogen. Warte, ich hole einen Kleiderbügel.« Sie wollte an ihm vorbei, doch er hielt sie fest.

      »Ich möchte nicht, daß du mich bedienst.«

      »Mach dich doch nicht lächerlich!« Sie entzog ihm ihren Arm, eilte ins Schlafzimmer und kam mit einem Kleiderbügel zurück. »Nun gib mir schon dein Jackett. Zum Glück ist es nicht kalt, aber wir können den Ofen anmachen.«

      Oliver schlüpfte aus seiner Jacke und hielt sie Angela hin. »Um den Ofen kümmere ich mich. Ich heize ein.«

      Ein kleines, amüsiertes Lächeln huschte um die Lippen der Prinzessin. »Du kannst es ja versuchen, aber hast du schon einmal in einem Ofen Feuer gemacht? Es ist ein alter Ofen, es gehört eine gewisse Technik dazu, ihn einzuheizen.«

      Oliver wußte, daß sie recht hatte, daher sagte er heftiger als beabsichtigt: »Ich finde es nicht gut, daß du hier alles allein machst. Du mußt dir zumindest ein Hausmädchen nehmen.«

      »Wo sollte das denn wohnen? Und was noch wichtiger ist, wovon sollte ich es bezahlen?« Angela konnte nur den Kopf schütteln. »Oliver, wir wollen nicht schon wieder damit anfangen.«

      »Du mußt hier heraus! Du kannst einfach nicht länger hier leben!«

      Prinzessin Angelas Miene wurde abweisend. »Warum? Findest du es hier etwa nicht gemütlich?«

      »Angela, bitte, versteh mich nicht falsch!« Er ging zu ihr, legte ihr die Hand auf die Schulter. »Ich kann es einfach nicht zulassen. Es ist zu gefährlich! Du lebst hier mutterseelenallein.«

      »Es ist mein Zuhause!« Sie streckte sich unter seinen Händen, ihr Blick wurde eisig.

      Aus Erfahrung wußte er, daß man mit ihr darüber nicht reden konnte. Es war besser, dieses Thema zu vermeiden, wollte er verhindern, daß es wieder zu einem Streit kam. So ließ er sie auch los und ging hinüber in ihr Wohnzimmer, wo er versuchte, ein Feuer in Gang zu bringen. Der Versuch scheiterte kläglich, und er fuhr herum, als er Angela hinter sich lachen hörte.

      »Laß gut sein! Solange der Sturm so tobt, hat es auch keinen Sinn. Der Rauch kann nicht abziehen. Komm!« Sie streckte die Hand nach ihm aus und meinte versöhnlich: »Der Tee ist fertig. Er wird dir guttun.«

      »Wie du hier nur leben kannst«, brummte Oliver. Er erhob sich, wollte ihre Hand nehmen, stellte jedoch fest, daß er rußig war. Er fluchte.

      »Aber, Graf«, spottete Angela, »das ist nicht gerade die feine Art!«

      »Mach dich nur lustig! Du wirst so lange hier hausen, bis das ganze Gebäude über dir zusammenfällt.« Er eilte an ihr vorbei, um sich seine Hände am Waschbecken zu reinigen. Schweigend reichte sie ihm ein Handtuch.

      »Frierst du?« fragte er, nachdem er sie einen Augenblick betrachtet hatte.

      »Ich nicht! Ich bin es gewohnt. Wenn der Ofen erst mal eingeheizt ist, dann ist es hier gleich warm.« Sie ging zum Herd und holte die Teekanne.

      »Kann ich dir helfen?« fragte Oliver.

      »Die Tassen sind im Schrank, das weißt du ja.«

      Oliver, der öfter hier war – leider nicht so oft, wie er wollte, da er durch seinen Beruf sehr viel unterwegs war – ging sofort zum Tisch und deckte ihn. »Du machst aus mir noch einen perfekten Hausmann«, brummte er dabei.

      »Das


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