Todeswunsch (Blutsbündnis-Serie Buch 12). Amy Blankenship
Читать онлайн книгу.wollte gerade antworten, als sie hörten, wie das große Rad an der Tür sich drehte, sodass beide Frauen erschrocken zusammenzuckten. Sie seufzte schwer, wusste, dass die Jungs entweder beschlossen hatten, dass sie lange genug gewartet hatten, oder dass sie alles gehört hatten… sie hoffte ersteres.
Die Frauen schauten misstrauisch zur schweren Stahltür, als diese sich öffnete und Ren eintrat, gefolgt von Nick. Ren sah sehr unglücklich aus, während Nick einen verständnisvollen Ausdruck auf seinem Gesicht trug.
„Ich fürchte, es ist ein wenig zu spät für Geheimnisse“, erklärte Ren zufrieden. „Wir haben schon alles gehört.“
Lacey starrte ihn einfach nur an, wusste, dass sie nur gehört hatten, was sie Gypsy gerade erzählt hatte, und… das war nur die Spitze des Eisbergs. Wenn sie wirklich alles wüssten, dann hätten sie sie schon bei der Tür hinausgeworfen und hinter ihr abgeschlossen.
Nick bemerkte den Blick, mit dem Ren Lacey aufspießte, und er fragte sich, ob der Idiot tatsächlich die Frau dafür verurteilen wollte, dass sie eine Diebin war. Insgeheim hoffte er, dass Ren etwas Dummes machte, damit die Ladenbesitzerinnen ihn hinauswerfen würden.
Nachdem er beschlossen hatte, dass er einfach zusehen und warten wollte, was passierte, ging Nick zu dem Sofa, wo Gypsy saß, um neben ihr zu stehen während er die Vorstellung ansah.
In dem Wissen, dass sie aufgeflogen waren, nahm Gypsy schnell ihre Hand von dem Kristall weg und zog den Kopf ein, als Ren mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck darauf starrte. Sie verstand nicht wieso, aber von Ren ertappt zu werden, gab ihr das Gefühl, als wäre sie ein kleines Kind, und sie runzelte die Stirn, während sie über das Sofa rutschte, um näher bei Nick zu sein.
„Unter normalen Umständen hätte ein solcher Kristall bei deinem Großvater und deinen Verwandten schon funktioniert… aber ich bin kein Mensch“, erklärte Ren an alle gerichtet, aber seine Worte galten Lacey. „Und nach dem, was ich gerade gehört habe, meine ich, dass Geheimnisse keine besonders gute Idee sind… genau genommen ist es eine sehr dumme Idee, das geheim zu halten, und du“, fügte er hinzu, während er Lacey fest anstarrte, „hast nicht einmal die Hälfte der Geschichte erzählt.“
Lacey presste ihre Lippen aufeinander und schenkte ihm ihren wütendsten Blick. „Niemand hat dich gebeten, uns zu belauschen, du kleine Petze.“
Ren stand plötzlich direkt vor Lacey und starrte mit diesen umwerfenden, silbernen Augen auf sie hinab, seine Sonnenbrille fest in seiner Hand. Wie konnte sie es wagen, ihn klein zu nennen, er war fast doppelt so groß wie sie.
Gypsy sprang auf und versteckte sich schnell hinter Nick, als Ren seine beiden Hände auf die Sofalehne stützte, sodass Lacey dazwischen eingeschlossen war.
„Sprich“, befahl Ren mit barscher Stimme und hoffte, dass Einschüchterung der Weg zu den Informationen war, die er haben wollte.
Jetzt, wo Gypsy hinter ihm war und sein Gesicht nicht sehen konnte, hoben sich Nicks Lippen zu einem breiten Grinsen. Er machte einen Schritt zurück, sodass sein Körper noch näher bei ihr war, womit er ihr still zeigte, dass er sie vor dem großen, bösen Ren beschützen würde, wenn er außer Kontrolle geriet. Es war nicht seine Schuld, dass Ren es so aussehen ließ, als wäre er der Gute.
Lacey schaute bitterböse zu Ren hoch und zog etwas aus ihrer Hosentasche, ohne dass jemand es bemerkte, und hielt es fest in ihrer Hand. Als sie das dünne, warme Metall auf ihrer Haut fühlte, überraschte sie alle, indem sie ihre Handfläche fest in Rens Brust drückte und ihn mühelos von sich schob.
„Bleib zurück“, sagte sie ruhig, aber bestimmt.
Ren fühlte, wie etwas durch sein Hemd seine Haut verbrannte, und machte tatsächlich einen zögerlichen Schritt zurück. Seine Lippen wurden schmal, als ihm klar wurde, dass sie irgendein verzaubertes Medaillon in ihrer Hand hatte, und mit einer schnellen Bewegung entwendete er es ihr. Als es sofort seine Hand verbrannte, schleuderte er es quer durch den Raum.
„Genug von diesen kindischen Spielsachen“, knurrte er, während er sich innerlich wünschte, dass seine Hand aufhören würde zu brennen. Was auch immer es war… es hatte ihn nicht sehr gerne gemocht, und das beruhte auf Gegenseitigkeit.
„Ich muss dir überhaupt nichts sagen“, sagte Lacey mit ruhiger, fester Stimme, während sie aufstand.
Die Tatsache, dass das Medaillon bei ihm so gut funktioniert hatte, zeigte ihr, dass er mächtig war. Es reagierte nur auf Macht und funktionierte oft nicht einmal gegen niedrige Dämonen, weil sie nicht genug Macht hatten. Um ehrlich zu sein, hatte sie nicht erwartet, dass es bei ihm funktionierte… es war nur die einzige Waffe in ihrer Reichweite gewesen.
„Ich bin zwar vielleicht nur ein Mensch, aber unterschätze mich nicht.“ Lacey atmete schnaubend aus, als Ren einen drohenden Schritt auf sie zukam. „Ich kenne dich nicht einmal“, erklärte sie mit erhobener Augenbraue.
Ren fuhr sich verärgert mit der Hand durchs Haar und zählte lautlos bis zehn… nicht dass es half.
Ren ignorierend richtete Lacey ihren Blick auf Gypsy. „Ich werde diese Kleider ausziehen und mich duschen. Hat Opa irgendetwas von den Kleidern, die ich hiergelassen habe, aufbewahrt?“
Gypsy nickte und beschloss, dass Lacey noch viel mutiger war, als sie sie in Erinnerung hatte, obwohl ihre Cousine noch nie ein Feigling gewesen war. „Sie sind in dem Karton im Schrank.“
Lacey lächelte dankbar. „Gut, ich bin in ein paar Minuten zurück. Und du“, fuhr sie fort und schenkte Ren noch einen bösen Blick, als kleine Vergeltung für die Art, wie er sie vorhin behandelt hatte, „denk nicht einmal daran, zu spähen.“
„Als wollte ich das“, sagte Ren beleidigend und verschränkte seine Arme vor der Brust, als er sie einmal von oben bis unten musterte. „Du siehst aus wie eine dreckige Straßenratte.“
Lacey ließ ein Grinsen in ihrem Gesicht aufscheinen und beschloss, dass, wenn sie ihn schon nicht mit Beleidigungen schlagen konnte, sie sich zumindest ein wenig über ihn lustig machen wollte. „Du weißt, dass du es willst.“
„Ich glaube, du verwechselst da etwas.“ Ren schaute wütend auf sie herunter. „Du bist diejenige, die Schlösser knackt und einbricht, wo sie nicht eingeladen ist.“
Lacey gab auf und warf den Kristall in ihrer Hand auf ihn, ehe sie ins Badezimmer ging und die Tür hinter sich zuwarf.
Ren grinste, als er den Kristall im Flug auffing und das Spielzeug schnell einsteckte… sie würden dieses kleine Zauberkunststück nicht mehr anwenden.
„Sie hat ihre Kleider vergessen“, bemerkte Nick und nickte mit dem Kopf Richtung des Schranks, den Gypsy vorhin angezeigt hatte.
Innerhalb weniger Sekunden flog die Tür wieder auf und Lacey stürmte heraus, während sie leise etwas davon murmelte, dass sie eine Testosteron-freie Zone brauchte. Sie ging direkt zum Schrank und zog die Schachtel hervor. Gypsy hob eine Augenbraue und unterdrückte das Grinsen, das sich auf ihrem Gesicht breitmachen wollte, als Lacey die große Kartonschachtel einfach nahm und vor sich her ins Badezimmer schob, ehe sie die Tür wieder zuschlug, ohne auch nur einen Blick auf die Männer zu werfen.
In dem Moment, als sie das Wasser der Dusche hören konnten, erfüllte Gypsys klingendes Gelächter den Raum. Es würde so lustig sein, wieder mit ihrer Cousine zusammenzuwohnen. In jedem Fall war die Frau immer eine gute Unterhaltung und solange sie sich erinnern konnte, war sie immer ihre beste Freundin gewesen.
„Ich kann nicht verstehen, was du so lustig findest.“, brummte Ren, stürmte aus der Wohnung und stampfte die Treppe hinauf. Er hatte keine Ahnung, wie es sein konnte, dass er gleichzeitig so genervt und sexuell erregt war.
Nick schnaubte und schielte hinüber zu Gypsy. „Ich glaube wirklich, dass sie einfach nur miteinander geflirtet haben.“
Gypsy nickte, ihr gefiel diese Idee. Vielleicht war das noch ein weiterer Grund für Lacey, zu bleiben. „Nun, wenn sie in Schwierigkeiten ist… und ich schätze, das ist sie, wer könnte sie besser beschützen als Ren?“, meinte sie lächelnd.
Nick wusste nicht, ob er eifersüchtig sein sollte, weil