Das geheime Wissen - Das wichtigste Buch für die Menschheit!. Johannes Greber

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Das geheime Wissen - Das wichtigste Buch für die Menschheit! - Johannes Greber


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Anwesenden sahen mich erstaunt an. Denn niemand hatte von diesem Zettel Kenntnis. Meine erste Frage lautete: „Wie kommt es, daß das Christentum auf die heutige Menschheit fast keinen Einfluß mehr auszuüben scheint?“

      12Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern oder zu überlegen, begann er mit seiner Antwort. Die von den Anwesenden während seines Vortrages gestellten Zwischenfragen und vorgebrachten Einwendungen erledigte er mit einer staunenerregenden Einfachheit und Klarheit. Nach meinen stenographischen Aufzeichnungen machte er folgende Ausführungen:

       13 „Die Lehre Christi ist in den auf euch gekommenen Urkunden nicht mehr in ihrem ganzen Umfange und auch nicht in ihrer ursprünglichen Reinheit und Klarheit enthalten. In dem, was ihr Neues Testament nennt, sind manche wichtigen Abschnitte weggelassen. Ja ganze Kapitel wurden daraus entfernt. Was ihr noch besitzt, sind verstümmelte Abschriften. Die Originale sind euch unbekannt, so daß die Verstümmelungen des Urtextes nicht aufgedeckt werden können. Die dies getan haben, sind von Gott schwer bestraft worden.“

      14Da fragte einer der Anwesenden, wer es denn gewesen sei, der sich in dieser Weise an den heiligen Schriften vergriffen habe.

      15„Das zu erfahren, ist nicht eure Sache“, war seine kurze Antwort. „Es muß euch genügen zu wissen, daß es geschehen ist und daß Gott die Täter bestraft hat. Was nützt es euch, die Namen zu erfahren! Ihr würdet die Kenntnis der Täter doch nur dazu benützen, um über sie Gericht zu sitzen. Und ihr wißt, daß ihr über eure Mitmenschen nicht richten sollt. Gott richtet! - das genügt.“

      16„Auch ein von dem Apostel Paulus an alle Christengemeinden geschriebener Brief ist vernichtet worden. Darin hatte er die Stellen aus seinen früheren Briefen, die zu Mißverständnissen Veranlassung gegeben hatten, ausführlich erklärt. Diese Klarstellungen paßten jedoch nicht zu manchen irrigen Lehren, die sich später in das Christentum eingeschlichen hatten.“

      17Hier unterbrach ich ihn mit der Frage, wann denn die ersten von der richtigen Lehre abweichenden Meinungen in das Christentum eingedrungen seien.

      18Er antwortete: „In geringem Maße schon im ersten christlichen Jahrhundert. Du weißt doch, daß schon zur Apostelzeit nicht wenige Meinungsverschiedenheiten in den christlichen Gemeinden auftraten. Nachher schlichen sich viele irrige Menschenmeinungen und Menschensatzungen ein, die mit der Lehre Christi nicht übereinstimmen. Wenn ihr den vollständigen und unverfälschten Text der Lehre Christi hättet, würde euch so manche Last von den Schultern genommen sein, die euch von Menschen im Namen der Religion und des Christentums aufgebürdet wurde. Manche Lehre, die man euch zu glauben zumutet, obschon sie eurem Verstande unmöglich erscheint, würde in Wegfall kommen, weil sie als unrichtig erkannt würde, und ihr könntet aufatmen als freie Kinder Gottes.“

      19So aber fühlen Millionen Menschen, daß vieles von dem, was heute das Christentum sie lehrt, nicht richtig sein kann. Aus Gewohnheit behalten sie es zwar äußerlich bei. Aber eine innere Wirkung hat es nicht. Denn das lebendige Fürwahrhalten fehlt. Viele behalten das heutige Christentum aber nicht einmal äußerlich bei. Anstatt nun das Unrichtige daran abzuwerfen, schütteln sie das ganze Christentum samt dem Gottesglauben ab, weil sie meinen, das hänge alles zusammen. Und das ist schlimm.“

      20Doch wird die Zeit kommen, wo die Lehre Christi in ihrer vollen Reinheit und Wahrheit der Menschheit wiedergegeben wird. Auf welche Weise das geschieht, braucht ihr jetzt noch nicht zu wissen.“

      21„Aber auch das, was von den Urkunden des Neuen Testamentes erhalten geblieben ist, hat an nicht wenigen Stellen Änderungen erfahren. Die Abschreiber änderten Worte und Satzteile, ließen an der einen Stelle ein Wort aus oder setzten an einer anderen ein Wort hinzu, wodurch der Sinn des Satzes entstellt wurde, je nachdem es zu ihren Zwecken paßte. Meistens wollten sie für die Glaubensmeinungen ihrer Zeit auch in der Bibel eine Beweisstelle schaffen, und sie griffen zu dem Mittel der Fälschung. Sie waren sich nicht immer der Größe ihres Unrechtes bewußt. Sie glaubten vielmehr, der Religion damit einen Dienst zu erweisen. So wurde das Volk in die Irre geführt. Und viele empfinden es in ihrem tiefsten Inneren, daß sie nicht auf dem rechten Wege sind, wenn sie auch nicht die Möglichkeit haben, Klarheit darüber zu bekommen. Die notwendige Folge davon ist, daß ein so entwurzeltes Christentum keine fruchtbringende Wirkung mehr ausüben kann. Denn jeder Zweifel an der Wahrheit hemmt ihre Wirkung.“

      22„Darf ich dich bitten“, sagte ich beklommen, „mir eine Stelle im Neuen Testament zu nennen, an der durch Änderung oder Weglassung eines Wortes eine sinnentstellende Fälschung vorgenommen wurde?“

      23„Es ist zwar nicht der geeignete Zeitpunkt“, - erwiderte er, - „wo ich auf diese Fälschungen im einzelnen eingehen möchte. Ich werde es später tun, wenn ich euch die Bibel im Zusammenhang erkläre. Dennoch will ich deine Bitte erfüllen und dir zwei Stellen angeben: eine Stelle, an der ein Wort durch ein anderes ersetzt wurde, und eine Stelle, an der ein Wort weggelassen wurde.

      24Du kennst den Ausruf des Apostels Thomas nach dem Wortlaut eurer heutigen Bibel: „Mein Herr und mein Gott!“ (Joh.20,28). - In Wirklichkeit hat er jedoch den Ausdruck gebraucht, den die Apostel Christus gegenüber stets anwandten: „Mein Herr und Meister!“ Das Wort „Meister“ hat man später in das Wort „Gott“ umgefälscht. Zu welchem Zwecke das geschah, werde ich euch bei einer anderen Gelegenheit erklären.

      25Eine Stelle, an der ein Wort ausgelassen und dadurch der ganze Sinn geändert wurde, wird dich ganz besonders interessieren. Du bist katholischer Priester. Du meinst die Gewalt zu haben, Sünden zu vergeben. Welche Stelle des Neuen Testamentes nimmst du als Beweis dafür, daß den Priestern eine solche Gewalt übertragen worden ist?“

      26Ich führte die Stelle an: „Welchen ihr die Sünden nachlasset, denen sind sie nachgelassen“ (Joh.20,23). Er verbesserte mich, indem er die Stelle wörtlich wiedergab: „Wenn ihr die Sünden anderer vergebt, werden sie ihnen vergeben“ und fuhr fort: „Das Wort, das ihr mit „ihnen“ übersetzt, heißt im Griechischen auch „selbst“. Nun stand vor diesem Wort „selbst“ im Urtext noch das Wort „euch“. Das, was ihr also heute mit „ihnen“ übersetzt, hieß in Wirklichkeit „euch selbst“.“

      27„Die Stelle lautete also im Urtext wörtlich: „Wenn ihr die Sünden anderer vergebet, werden sie

      euch selbst vergeben.“ Du siehst wohl ein, welche Entstellung des Sinnes durch Weglassen des Wortes „euch“ entstanden ist. Christus sagt an dieser Stelle nichts anderes, als was er an vielen Stellen ausgesprochen hat, nämlich: Ihr sollt euren Mitmenschen die Fehler und Sünden, die sie gegen euch begangen haben, von Herzen vergeben, damit ihr von Gott für eure eigenen Sünden Verzeihung erlangt. „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ (Matth.6,12)

      28„Das Vergeben ist das Schwerste in eurem Leben. Darum empfanget ihr dazu eine besondere Hilfe Gottes. Christus sagt ja auch an derselben Stelle: „Empfanget einen heiligen Geist!“ Wenn ihr anderen die Sünden vergebet, werden sie euch selbst vergeben. Wenn ihr sie aber festhaltet, nämlich in eurem Herzen, dann werden auch die eurigen festgehalten werden, nämlich von Gott. - Hast du das verstanden?“

      29Ich antwortete sehr niedergedrückt und nachdenklich mit einem leisen „Ja“ und fügte sofort hinzu: „Dann hat es also nach deiner Ansicht keinen Wert, daß ich als Priester das Sündenbekenntnis anderer entgegennehme, wenn ich keine Lossprechung erteilen kann? Ich müßte demnach die ganze Sache dran geben.“

      30„Das brauchst du nicht“, erwiderte er. „Da die deiner Kirche angehörenden Christen der Meinung sind, sie müßten zur Erlangung der Sündenvergebung ihre Sünden dem Priester beichten, so nimm ruhig das Bekenntnis entgegen, wie dein Amt es dir vorschreibt. Denn es ist ja nichts Böses oder von Gott Verbotenes, einem Menschen seine Sünden zu offenbaren. Aber du sollst nicht glauben, daß du die Sünden der Beichtkinder an Gottes Stelle vergeben


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