Der Weg vom Singenden zum Sänger. Sassy Bernert

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Der Weg vom Singenden zum Sänger - Sassy Bernert


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zu schwierig. Ab und an weiche ich daher von den üblichen Regeln des Genderns ab.

      Herzlichst,

      Ihre Sassy Bernert

       Brust-, Kopf- und Mittelregister

       Brustregister – Vollstimmfunktion (Bruststimmanteil)

      Die Vollstimmfunktion, also der brustlastige Anteil unserer Stimme ist, wenn man so will, der eine Teil von zwei Hauptteilen sowie eine Mischfunktion aus diesen beiden Teilen unserer Stimme. Das Brustregister (Brustresonanzraum + Vollstimmfunktion) gibt der Stimme die großen Basisanteile: Kraft, Fülle, Stabilität. Wenn die Stimme gesund und gut entwickelt ist beziehungsweise beim Sprechen günstig eingesetzt wird, bildet sie den warmen, runden voluminösen, härteren, geerdet klingenden, kernigen Anteil.

      Man kann die Brustresonanz gut spüren, indem man einen stabilen Stand einnimmt, sich dabei wahlweise gegen eine Wand lehnt, guten Bodenkontakt hält sowie Kontakt zum unteren Rücken herstellt, die Handflächen leicht auf den Brustkorb drückt und ein kraftvolles, substanzreiches »Maaaaa« spricht. Spricht man den Brustresonanzraum an, hebt der Brustkorb sich ganz natürlich. Spüren Sie, wie Ihr Brustkorb sich als Konsequenz verstärkter Resonanz hebt, dann ist das gut, richtig und wichtig. Das Brustregister sollte im und für das Training separat geübt und eingesetzt werden können. Das reine isoliert eingesetzte Brustregister hat eine natürliche Grenze. Diese gilt es zu beachten. Tut man das nicht, riskiert man ernsthafte Stimmschäden.

      Der angesprochene Resonanzraum des Brustregisters ist verstärkt der Brustraum. Es ist wichtig für uns zu wissen, welche Stimmlippenschwingung in welchem Resonanzraum stattfindet:

       Brustregister

      Register: Brustregister (Bruststimmanteile) Stimmlippenschwingung: Vollschwingung Resonanzraum: Brustraum (verstärkt) + Mundraum

       Luftexit: verstärkt über Mund

       Kopfregister

      Register: Kopfregister (Kopfstimmanteile) Stimmlippenschwingung: Schwingung der Stimmlippenschleimhaut (Randkante) Resonanzraum: Nasenrachenresonanzraum Luftexit: verstärkt über Nase

       Mittelregister

      Mittleres Register (Mischung Brustregister und Kopfregister)

      Resonanzraum: Brustraum + Mundraum (verstärkt) + Nasenrachenraum

       Luftexit: verstärkt über Mund

       Klangapparat

      Das Mischverhältnis im Mittelregister variiert je nach Tonhöhe. Je tiefer der Ton ist, den wir im Mittelregister, also »gemischt« singen, desto größer sind die Brust- und Mundraumresonanzanteile im Verhältnis zu den ebenso beigemischten Nasenrachenraumresonanzanteilen. Je höher wir singen, desto mehr nasale Anteile sollte der Klang enthalten.

       Anblaseapparat

      Unsere Stimme klingt und fällt mit unserem Atemstrom. Je kraftvoller ausgebildet unsere Ausatmungsmuskulatur trainiert ist, desto besser ist es für unseren Klang und Gesang. Bei vielen Sängern lässt die Atemleistung zur Höhe hin nach. Achten Sie hier auf ausreichenden, angepassten und konstanten Atemstrom.

       Stimme

      Je tiefer die Töne, desto »dickmassiger« sind sie. Je höher wir singen, desto schlanker werden die Töne. Wie die Töne verändert sich auch die Stimmlippenschwingung (Vollschwingung und Randkantenschwingung).

      ► Tipp: »Nasal« bedeutet nicht »näseln«. Wenn Sie näseln, ist der gewünschte Nasenrachenresonanzraum etwas zu sehr beteiligt.

      • Je tiefer die Töne, desto mehr Brust- und Mundraumresonanz

      • Mittellage und Höhe = verstärkte Nasenrachenraumresonanz (Verbindung von Mundraum und Nasenrachenraum).

      • Je höher wir singen, desto mehr Verbindung zur Nasenwurzel sollte aufgebaut werden. Achten Sie darauf, dass die Stimme nicht nach vorne gedrückt wird.

      • »Stimmsitz« bedeutet nicht, dass Ihre Stimme irgendwo im Körper festsitzt, sondern dass wir sie an einem Punkt verstärkt fokussieren, also die Luft dort verstärkt schwingen lassen.

      • Um unschöne Brüche zu vermeiden, also von der Tiefe bis in die Höhe gleichmäßig kraftvolle Töne produzieren zu können, müssen wir unseren Nasenresonanzraum auch schon in der Tiefe im Einsatz haben. Wie Sie das trainieren, erfahren Sie unter dem Punkt »Aktivierung der Nasenrachenresonanz«.

       Anmerkung:

      Für einen gesunden, ausgeschöpften, klangreichen Einsatz der Stimme, sollte der Nasenresonanzraum immer involviert sein.

      Ein gemischter Klang gibt der Stimme Glanz, Brillanz, Balance und Gesundheit, nicht nur, aber insbesondere auch bei gesanglich hoher Belastung, wie es beispielsweise das Belting erfordert.

      Entscheidet man sich für einen Mix (Mischung Brust- und Kopfregister), ist darauf zu achten, das Mischungsverhältnis im Pop- oder Rockgesang dominierend brustlastig zu halten. Auch im Musicalgesang ist das Mischverhältnis meist dominant brustlastig, je nachdem was erforderlich und erwünscht ist. Bei gesundem Belting sollte immer auch Kopfresonanz beteiligt sein.

       Isolierte Bruststimmfunktion

      Ein isoliertes Brustregister ist im Popgesang prinzipiell, je nach Song und dessen Voraussetzungen, möglich. Es führt aber, sofern die Passaggiostelle (Registerübergang Brustregister-Kopfregister) erreicht wird, häufig zu hörbaren Brüchen. Diese werden im Popgesang zum Teil gerne als Effekt genutzt. Genauso können die Sänger/innen dieses hörbare umswitchen der Stimme als störend empfinden. Dies ist insbesondere meist bei einem gänzlich untrainierten Kopfregister der Fall.

      Das isolierte Üben der Bruststimmfunktion bis zum Passaggio (je nach Stimmfach) ist sinnvoll und wichtig, um diese Resonanzen zu aktivieren und aktiv zu halten.

       Anmerkung:

      Ein gesunder Einsatz der Sprechstimme ist anzustreben. Er bildet mitunter die Basis der gesund eingesetzten Singstimme. Durch natürlich aufkommende Emotionen, wie z. B. Freude, Kichern, Giggeln, Schäkern, Flirten, leichtes Entsetztsein, und deren natürliche Energie, switchen wir beim Sprechen häufig automatisch unbewusst in die Randstimmfunktion (Kopfstimmanteile), oder schalten diese dazu (Mittelstimmfunktion), ohne dass wir es merken beziehungsweise ohne es willentlich zu steuern.

      In der Vollstimmfunktion (Vollschwingung) schwingen die Stimmlippen in ihrer vollen muskulären Länge als auch Tiefe, im Gegensatz zur Randstimmfunktion, bei der nur die Randkanten, die Schleimhaut die Stimmlippenränder miteinander schwingen.

      Man kennt die Vollstimmfunktion unter anderem auch unter den Begriffen »Modalstimme« oder »Modalregister«, »Bruststimme« und »Brustregister«.

      Singen wir ein separiertes Brustregister in der Vollstimmfunktion, ohne unseren Nasenrachenraum beteiligt zu haben, so ist das maximal und – vorausgesetzt, dass es sich gut für Sie anfühlt – bis zum Passaggio (Wechsel Mittelregister zum Kopfregister) hin gesund möglich. Sind wir beim Übergang angelangt, haben wir die Möglichkeit

      a) in die Randstimmfunktion, in unser Kopfregister zu switchen. Der Nachteil ist, dass es verstärkt hörbar sein kann, in Form eines »Stimm-Flip«.

      b) die Bruststimme weiter in die Höhe zu drücken, was aber definitiv keine Option ist.

      c) zur Mischung von Kopf- und Brustregister, dem sogenannten »Mittelregister«, der klangreichsten Variante. Die Voraussetzung, um dieses Register einsetzen zu können, ist der Einbezug und die aktivierte Verbindung des Nasenrachenraumes und das damit verbundene Training der Randstimmfunktion (Kopfklang,


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