Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen. Pete Hackett

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Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen - Pete Hackett


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ein kaltes Lächeln erschien.

      "Ich weiß alles über Sie!", behauptete Heyward. "Vermutlich sogar mehr, als Sie über sich selbst!"

      "Vielleicht können Sie eine alte Frau mit Ihrem Geschwätz beeindrucken, aber bei mir sind Sie da an der falschen Adresse...", versetzte Sally eisig.

      Auf dem Gesicht des selbsternannten Magiers erschien ein mattes Lächeln.

      "Ich will Sie nicht erschrecken, Miss Rogers, sondern nur warnen! Die Aura des Bösen, die Sie umgibt, zieht das Verderben an wie das Licht die Motten..."

      Sally hatte ihm noch etwas erwidern wollen, da hörte sie Schritte. Es war Charles.

      "Ich muss dringend telefonieren", sprach Sally ihn gleich an.

      "Sehr wohl, Miss Rogers. Das ist kein Problem. Wenn Sie mir bitte folgen wollen..."

      Sally folgte dem Butler.

      In der Tür stehend wandte sie sich noch einmal halb herum und sah zurück, während der Magier ihr mit einem seltsam verzerrten Gesicht nachblickte.

      24

      "Das Telefon", sagte Charles, nachdem er Sally in ein Nebenzimmer geführt hatte.

      Er deutete mit der rechten Hand auf ein schon recht in die Jahre gekommenes Modell. Es stand auf einer Kommode aus dunklem Nussbaumholz.

      "Ich danke Ihnen!"

      Sally wartete, bis Charles gegangen war. Dann versuchte sie, ihre Firma in Southampton zu erreichen. Vergeblich. Es nahm niemand mehr ab.

      Sally fluchte innerlich.

      Es kam häufig vor, dass bei Jackson & Graves Überstunden gemacht wurden, aber ausgerechnet heute schien das nicht der Fall zu sein. Sally versuchte es mit den Privatnummern der Firmeninhaber - allerdings ebenfalls ohne Erfolg. Einen Moment lang überlegte sie noch, ob sie noch versuchen sollte, einen befreundeten Oxford-Professor anzurufen, der für Jackson & Graves schon des öfteren Gutachten angefertigt hatte. Aber dann erinnerte sie sich daran, dass dieser ihr erst in der letzten Woche am Telefon davon erzählt hatte, dass er an einem Kongress in Delhi teilnehmen wollte. Nein, wurde es Sally klar. Vor morgen früh konnte sie in dieser Sache nicht weiterkommen.

      Sie legte den Hörer wieder auf die Gabel.

      Als sie zur Tür kam, bemerkte sie, dass Charles sie offenbar nicht richtig geschlossen hatte.

      Sie öffnete sie und blickte in das etwas erstaunte Gesicht des Butlers. Telefongespräche zu belauschen war eigentlich etwas, was so gar nicht zu einem englischen Butler passen wollte. Aber Sally war sich ziemlich sicher, dass Charles genau das versucht hatte.

      "Ich hoffe, Sie haben alles verstanden", meinte Sally ironisch.

      In Charles Gesicht zeigte sich keine Regung mehr. Stattdessen erklärte er ruhig: "Mrs Carson schickt mich. Sie möchte Sie unbedingt sprechen."

      Sally zuckte die Schultern.

      "Das trifft sich gut. Ich hätte auch mit ihr zu reden!"

      25

      "Um es kurz zu machen, Miss Rogers: Ich möchte, dass Sie Carson Manor noch heute wieder verlasen...", eröffnete Dorothy wenig später im Salon. Heyward, der seltsame Magier war inzwischen wohl wieder gefahren. Aber er schien gar nicht anwesend sein zu müssen, um seinen Einfluss auszuüben...

      Sally glaubte, sich verhört zu haben.

      "Was? Habe ich das richtig verstanden?"

      "Sie haben!"

      "Aber, ich dachte, Sie wollten Ihre Bibliothek veräußern und ich..."

      Dorothy hob die Hand und brachte Sally damit unmissverständlich zum Schweigen.

      "Es tut mir leid, dass ich Ihre Arbeitszeit bereits so lange beansprucht habe - ich hätte Ihnen von Anfang an reinen Wein einschenken sollen. Aber ich habe mich erst jetzt zu diesem Schritt durchgerungen..."

      Sally zuckte die Achseln.

      Sie war wie vor den Kopf gestoßen.

      "Wie stellen Sie sich das vor? Es ist schon fast dunkel und da soll ich mit einem Wagen, der offenbar nicht ganz in Ordnung ist, hinaus in eine Gegend fahren, in der ich mich nicht auskenne?"

      "Dann fahren Sie morgen früh", erklärte Dorothy. "Aber je eher Sie diesen Ort verlassen, desto besser..."

      "Aber warum?" Sally strich sich über die Schläfen. Diese Frau trug deutliche Zeichen der Verwirrung... David hatte nicht übertrieben, als er Sally gewarnt hatte. "Bin ich Ihnen vielleicht zu jung? Dann darf ich Ihnen sagen, dass..."

      "Das ist es nicht."

      "Was dann?"

      "Ich werde für Ihre Auslagen bezahlen, Miss Rogers. Ihnen und Ihrer Firma soll kein Schaden entstehen."

      Sie schien einfach nicht darüber reden zu wollen, aber Sally war ebenso hartnäckig. Sie würde diesen Ort nicht verlassen, ehe sie nicht den Grund für Dorothy Carsons plötzlichen Sinneswandel in Erfahrung gebracht hatte.

      Sally erhob sich.

      "Hat es etwas mit Ihren - Fähigkeiten zu tun?", fragte Sally dann und näherte sich der alten Dame. In ihren grauen Augen sah Sally etwas aufflackern. Es war eine Mischung aus Furcht und Unsicherheit.

      "Was meinen Sie damit?"

      "Als ich hier ankam, führte mich Ihr Butler in den Salon. Und ohne, dass ich das beabsichtigt hatte, bekam ich einen Teil des Gesprächs mit, dass Sie mit dem Besucher führten, den Sie heute hatten. Ich glaube, er hieß Heyward!"

      "Eine Lauscherin sind Sie also!"

      "Es war nicht meine Absicht..."

      Dorothys Blick haftete einige Augenblicke lang prüfend an Sally, dann sagte Sie ruhig: "Setzen Sie sich. Ich will Ihnen sagen, worum es hier geht."

      Sally zögerte einen Augenblick, dann setzte sie sich wieder.

      "Ich hatte Ihnen doch gesagt, dass ich nicht glaube, dass der Tod das Ende aller Dinge ist, nicht wahr?", hörte sie indessen Dorothy sagen.

      Sally nickte.

      "Ja."

      Aber sie verstand nicht, was die Tatsache, dass Dorothy Carson an ein Leben nach dem Tod glaubte, damit zu tun hatte, dass sie Sally jetzt so schnell wie möglich von ihrem Landsitz forthaben wollte.

      "Sie haben das Bild meines verstorbenen Mannes gesehen..."

      "Arthur."

      "Ich erwähnte, dass er durch einen Reitunfall ums Leben kam. Aber das ist nur die äußerlich sichtbare Seite seines Todes. Die andere..."

      Sie stockte. Sally sah etwas auf Dorothys Wangen glitzern und wusste im nächsten Moment, dass es Tränen sein mussten. Die alte Dame barg ihr Gesicht in den Händen.

      "Was ist los, Mrs Carson?"

      "Ist schon gut", behauptete sie und blickte wieder auf. "Die Wahrheit ist, dass ich Schuld am Tod meines Mannes bin, Miss Rogers! Ich und sonst niemand." In ihren Augen leuchtete es, während sie das sagte. Sie machte einen gequälten, verzweifelten Eindruck, auch wenn Sally noch nicht so richtig begriff, was es eigentlich war, das die alte Dame so peinigte.

      "Sie?", echote Sally. "Entschuldigen Sie, aber..."

      "Ich weiß, dass das schwer zu verstehen ist. Ich war wütend an jenem Tag auf Arthur. Ich hatte den Verdacht, dass er etwas mit einer Sekretärin in der Firma hätte, was sich im Nachhinein als Gerücht herausstellte. Wir stritten uns und er machte dann seinen täglichen Ausritt..."

      "...und stürzte."

      Sie nickte. Ihr Blick war jetzt nach innen gekehrt, ihre Stimme kaum mehr als ein flüsternder Hauch.

      "Ja",


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