Data Intelligence. Manfred Kulmitzer

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Data Intelligence - Manfred Kulmitzer


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und zu einem „digitalen Vertrag“.

      Dieser Zustand wird nun an die erstgenannte IT-Applikation gemeldet, damit der Vertrag für gültig erklärt wird. Abschliessend werden noch alle relevanten Vertragsdaten als Vertragsinformationen für zukünftige Auswertungszwecke abgelegt und der Geschäftsprozess ist nun abgeschlossen.

      «Datendomänen ermöglichen die selektive Sicht auf bestimmte Datenobjekte für spezifische Anwendungsfälle.»

      Im Daten- und Informationsmanagement wird die Gesamtheit der elektronischen Daten und Informationen in sogenannte Datendomänen eingeteilt, welche ich nachstehend beschreiben möchte.

      Eine Datendomäne ist eine Sicht oder ein Filter auf die Datenobjekte eines fachlichen Datenmodells, wobei jedes einzelne Datenobjekt zu mehreren Datendomänen gehören kann. Datendomänen können nach unterschiedlichen Aspekten definiert werden, beispielsweise durch die Zugehörigkeit der Datenobjekte zu den Geschäftsprozessen, den Datenlebenszyklus der Datenobjekte oder die zugeordneten IT-Applikationen.

      Innerhalb einer Datendomäne werden die einzelnen Daten als Datenobjekte fachlich dargestellt. Hierbei ist grösstmögliche Flexibilität bei grundsätzlicher Übereinstimmung zwischen den Datendomänen anzustreben. In den semantischen Datenmodellen eines Unternehmens - in der Regel sind dies ein UDM und mehrere FDM - werden die Datendomänen in den meisten Fällen noch feiner unterteilt und die jeweils zugehörigen Datenobjekte den entsprechenden IT-Applikationen zugeordnet.

       Meine Definition von Datenobjekten

      Ein Datenobjekt ist die einheitliche, fachliche Abstraktion und Beschreibung eines in der realen Welt tatsächlich vorhandenen oder virtuellen Gegenstandes oder Objektes, der mit elektronischen Daten abgebildet werden soll.

      Es leitet sich aus demjenigen Geschäftsprozess ab, in welchem das Datenobjekt erzeugt, gespeichert oder genutzt wird und dient zur Abbildung, Modellierung und Steuerung dieses Objektes. Beispiele für Datenobjekte sind Kunden, Verträge oder Produkte.

      Zudem ist jedes einzelne Datenobjekt einer oder mehreren Sichten zugeordnet. Es können unterschiedliche Sichten im UDM oder einem fachlichen Datenmodell FDM existieren (beispielsweise Verantwortlichkeiten für die Datenobjekte oder zugeordnete IT-Applikationen), welche sich nach den unterschiedlichen fachlichen, betrieblichen oder technischen Anforderungen und der Größe des fachlichen Datenmodells richtet.

      Innerhalb des gleichen fachlichen Datenmodells kann jedes Datenobjekt nur genau einmal existieren, es kann aber mehrfach in den anderen fachlichen Datenmodellen vorkommen.

      Das heißt, die Datenobjekte werden in verschiedenen fachlichen Datenmodellen wiederverwendet. So ist die Konsistenz sichergestellt und eine Transparenz über die Datenbereitstellung und Datennutzung wird gefördert.

      Jedes einzelne Datenobjekt ist:

      • unternehmensweit redundanzfrei genau einmal vorhanden;

      • gesamtverantwortlich einer bestimmten Datendomäne zugeordnet;

      • inhaltsverantwortlich einer definierten Rolle (dem Datenverantwortlichen) zugeordnet;

      • und mit einer fachlichen Beschreibung der repräsentativen Informationen versehen.

      Alle relevanten Datenobjekte sollen für die zweckmäßige Steuerung in fachlichen Datenmodellen - in der Regel ist dies zumindest ein unternehmensweites Unternehmensdatenmodell UDM sowie mehrere fachliche Datenmodelle FDM - auf mehreren Ebenen mit unterschiedlichem Detaillierungsgrad zusammengefasst und verwaltet werden.

      «Meine Idee verbindet das UDM mit den diversen FDM, um eine gesamtheitliche fachliche Übersicht aller Daten eines Unternehmens zu erhalten.»

      Die Idee ist nun, dass man - ausgehend von den Geschäftsprozessen - die relevanten Datenobjekte in zwei Abstraktionsstufen als ein UDM und mehrere FDM in fachlichen Datenmodellen zusammenführt, um die fachliche Sicht eines Unternehmens abzubilden.

      Dann gibt es noch zwei weitere Abstraktionsstufen von Datenmodellen, um die technische Sicht abzubilden. Dies wird in der nachfolgenden Grafik dargestellt:

      Die vier Abstraktionsstufen für Datenmodelle

      Ein einziges fachliches Unternehmensdatenmodell (UDM) sowie alle verbundenen, fachlichen Datenmodellen (FDM) gehören zur fachlichen, konzeptionellen Sicht und bilden einen wesentlichen und zentralen Bestandteil der bereits erwähnten fachlichen Metadaten. Die zugehörigen Datenobjekte werden durch definierte Datenverantwortliche aus den Fachabteilungen erstellt, modifiziert und verwaltet.

      Die Rollen und Verantwortlichkeiten für das Unternehmensdatenmodell UDM und die fachlichen Datenmodelle FDM werden später im Detail im Rahmen der Daten-Governance in diesem Buch beschrieben.

      Die logischen Datenmodelle und die physischen Datenmodelle gehören ausschließlich zur technischen Sicht und werden üblicherweise von Systemarchitekten sowie IT-Fachleuten erstellt und verwaltet. Daher gehe ich in diesem Buch nicht weiter darauf ein.

       Meine Definition des UDM

      Das fachliche Unternehmensdatenmodell aka UDM ist ein konzeptionelles, semantisches Datenmodell, welches mit Datenobjekten als Abstraktion die wesentlichen Daten des gesamten Unternehmens in einer vereinfachten und systematischen Form darstellt und so für ganzheitliche Transparenz sorgt.

      Das UDM schafft eine einheitliche und unternehmensweite, methodische und inhaltliche Basis zur Steuerung und Bewirtschaftung von elektronischen Daten über deren Abstraktion als Datenobjekte und deckt die inhaltliche Dimension der Datenbewirtschaftung über alle Datensegmente im HDD und über alle Phasen des Datenlebenszyklus ab.

      Wesentlich ist dabei jedes Datenobjekt aus den Geschäftsprozessen, welches maßgeblich zur Entscheidungsfindung beiträgt oder zum Management von Informationen im Unternehmen benötigt wird. Die relevanten Datenobjekte werden dabei in ihrer Abhängigkeit zueinander dargestellt und zu den einzelnen Datenobjekte werden auch die wesentlichen Attribute definiert.

      Das UDM versetzt ein Unternehmen in die Lage, alle Zusammenhänge von Datenobjekten auf einem hohen Abstraktionslevel unternehmensweit abgestimmt darzustellen, das Verständnis betreffend Datenobjekten zwischen den einzelnen Fachbereichen zu fördern, und die organisatorischen Verantwortlichkeiten für die Bewirtschaftung von Datenobjekten festzuhalten und sicherzustellen.

      Ein UDM wird auf mehreren Ebenen mit unterschiedlichem Detaillierungsgrad zusammengefasst und auf dieser Grundlage können konsistente Lösungen für fachübergreifende Problemstellungen geschaffen werden. Die nächste Konkretisierung des UDM stellt ein fachliches Datenmodell aka FDM und dessen Datenobjekte dar.

       Die Struktur des UDM

      Das UDM besteht aus Datenobjekten und deren Beziehungen zueinander. Je nach Bedarf können Datenobjekte durch deren Hauptattribute noch wesentlich detaillierter beschrieben werden. Diese einzelnen UDM-Teildatenmodelle werden dann in ein gemeinsames UDM wieder zusammengeführt, wie die Grafik illustriert:

      Das UDM mit mehreren Teil-Datenmodellen

      Durch einen hohen Abstraktionsgrad soll die Anzahl der Datenobjekte im UDM bewusst klein gehalten werden, um eine pragmatische, unternehmensweite Bewirtschaftung der Datenobjekte zu ermöglichen.

      Obschon die Anzahl der Datenobjekte des UDM bewusst begrenzt - in der Regel sind es maximal 200 Datenobjekte – werden sollen, ist diese Zahl dennoch zu hoch für ein einziges Diagramm.

      Um die Handhabung des UDM zu vereinfachen, werden die Datenobjekte des UDM daher den zuvor definierten Datendomänen zugeordnet und für jede Datendomäne ein eigenständiges UDM-Teildatenmodell entwickelt, welches auf einer tieferen Ebene im UDM definiert ist.

      


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