Tötet. Блейк Пирс

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Tötet - Блейк Пирс


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sie von ihrem Studium weggezerrt, damit sie ihm bei einem Fall helfen konnte. Ohne die Zustimmung von irgendjemandem hatte sie sich als Reporterin ausgegeben und einem US-Senator Fragen gestellt, die zur Aufdeckung seines früheren sexuellen Fehlverhaltens geführt hatten. Wie üblich war sie einer Ahnung gefolgt. Aber die Enthüllungen hatte sich erwiesen, nichts mit dem Fall zu tun zu haben, an dem sie gearbeitet hatten.

      Ohne es wirklich zu wollen, hatte sie die politische Karriere des Senators beendet. Noch schlimmer – der Vorfall hatte die Verhaltensanalyseeinheit ernsthaft gefährdet. Der Senator war ein hochrangiges Mitglied renommierter Ausschüsse gewesen und hatte viel Sagen über das Taschengeld der Einheit gehabt.

      Lehl war mehr als wütend gewesen. Er hatte sich persönlich darum gekümmert, dass Riley von der Academy ausgeschlossen wurde und gab erst nach, nachdem sie mit Jake brillante Arbeit geleistet hatte. Aber seit ihrem Abschluss an der Academy und ihrem offiziellen Beitritt der Einheit war er ihr gegenüber misstrauisch gewesen.

      Nun fragte Lehl weiter. „Wo stehen wir nun? Sie und die Agency, meine ich?“

      „Ich bin mir nicht sicher, was Sie meinen“, sagte Riley.

      Aber sie fürchtete, es genau zu wissen. Sie wusste, dass ihr Status in der Verhaltensanalyseeinheit mehr oder weniger auf Probe war. Vielleicht betrachtete Lehl dies als guten Zeitpunkt, auch sie loszuwerden.

      Der Ausdruck auf seinem Gesicht ließ nichts Gutes ahnen.

      „Ich will ehrlich mit Ihnen sein, Agent Sweeney", sagte Lehl. "Ihre Partnerschaft mit Crivaro war immer produktiv, manchmal bemerkenswert. Nichtsdestotrotz hatte ich immer das Gefühl, dass Sie beide eine Tendenz dazu hatten … wie soll ich es ausdrücken? Sich gegenseitig schlecht zu beeinflussen. Ich habe jahrelang mit Crivaro zusammengearbeitet und trotz all seiner Genialität war er immer so etwas wie ein Außenseiter. Er hat mir und der Agentur eine Menge Ärger gemacht. Er hat Regeln zu seinen Gunsten zurechtgebogen und sie manchmal sogar ganz gebrochen. Können Sie leugnen, dass Sie die gleichen Tendenzen haben?“

      Riley wagte es nicht, diesbezüglich zu lügen.

      „Nein“, sagte sie.

      Lehl trommelte mit den Fingern auf seinem Schreibtisch. „Ich möchte, dass Sie meine nächste Frage so ehrlich beantworten, wie Sie können. Ihre rebellische Ader – haben Sie das von Crivaro aufgeschnappt? Und nun, da er weg ist, kann ich von Ihnen erwarten, dass Sie Ihr Verhalten ändern? Oder …?“

      Er ließ den Gedanken unvollendet.

      Aber Riley wusste nur zu gut, was er wissen wollte.

      War sie von Natur aus eine rebellische Querdenkerin?

      Würde sich ihr Verhalten nie ändern? Unabhängig von Crivaros ‚schlechtem Einfluss‘?

      Er möchte eine ehrliche Antwort, erinnerte sich Riley.

      Und sie wusste, dass eine ehrliche Antwort ihre Karriere genau in dieser Einheit hier und jetzt beenden könnte.

      Sie atmete lange und langsam durch.

      „Agent Lehl, ich … kann nicht ändern, wer ich bin“, sagte sie.

      „Ich verstehe“, sagte Lehl und runzelte die Stirn.

      „Ich kann nur versprechen, mein Bestes zu geben – falls Sie mich behalten, natürlich. Ich gebe mir keine Mühe, schwierig zu sein, sondern versuche wirklich, mich an die Regeln zu halten. Aber manchmal überkommt mich mein Instinkt.“

      Sie hielt kurz inne und fügte dann hinzu: „Aber mir wurde gesagt, dass meine Instinkte ziemlich gut sind. Sogar außergewöhnlich. Und vielleicht … nun, vielleicht ist das der Preis, den man für gute Instinkte zahlen muss. Vielleicht gehört da eben auch ein bisschen Aufmüpfigkeit dazu. Und …“

      Es fiel ihr schwer, die richtigen Worte zu finden. Aber die Wahrheit war, dass es keinen taktvollen Weg gab, es auszudrücken.

      „Und vielleicht müssen Sie einfach entscheiden, ob Sie denken, dass ich die Mühe wert bin. Es liegt wirklich an Ihnen.“

      Lehls Gesichtsausdruck änderte sich ein wenig, aber Riley fand ihn schwer zu lesen. War das ein Lächeln auf seine Lippen? Und war das Grunzen, das er von sich gab, nur die Andeutung eins Glucksens?

      Er sagte: „Ich kann mich an eine Zeit erinnern, in der Agent Crivaro genau dort saß, wo Sie sind und fast dasselbe zu mir sagte. Ich fand, dass das damals eine ziemlich gute Antwort war und ich schätze, dass es auch heute noch eine ziemlich gute Antwort ist.“

      Dann wedelte er mit einem Finger und fügte streng hinzu: „Aber stellen Sie keine Vermutungen über die Grenzen meiner Toleranz an. Ich führe ein strenges Regiment. Und jede Regelverletzung wird Konsequenzen nach sich ziehen. Ich habe die feste Absicht, Ihre Leine so kurz wie möglich zu halten.“

      Riley atmete etwas gelöster.

      „Ja, Sir“, sagte sie. „Danke, Sir.“

      Lehl legte die Stirn in Falten.

      „Wofür danken Sie mir?“, fragte er.

      Riley stotterte. „Nun, ähm … dafür, dass Sie mich nicht feuern, nehme ich an.“

      Lehl zuckte mit den Achseln. Jetzt lächelte er definitiv nicht.

      „Oh das“, sagte er. „Betrachten Sie es nicht als gegeben – und machen Sie es sich nicht zu bequem. Ich könnte meine Meinung jederzeit ändern.“

      „Ich verstehe, Sir“, sagte Riley.

      Lehl nahm eine Akte von seinem Schreibtisch und begann, sie durchzublättern.

      „Als Agent Crivaro heute Morgen hier reinkam, hatte ich vor, ihm einen Fall in Utah zu geben. Ich erwartete, dass er den Fall annehmen und Sie als Partner anfordern würde, aber …“

      Riley spürte, wie ihr Herz bei dem Gedanken sank, jetzt einen neuen Fall zu übernehmen. Ohne ihren Partner, ihren Mentor, konnte sie nicht arbeiten.

      Dann war es, als könne sie Jakes düstere Stimme wieder hören.

      „Niemand ist bereit, wenn er zum ersten Mal alleine unterwegs ist. Man muss sich nur selbst bereit machen.“

      Ohne weiter darüber nachzudenken, platzte Riley heraus: „Ich will den Fall übernehmen, Sir.“

      Mit leisem Knurren antwortete Lehl: „Das ist gut. Aber ich hoffe, Sie denken nicht, dass ich Sie allein da rausschicke. Sie brauchen die Aufsicht eines Erwachsenen.“

      Riley konnte nicht anders, als bei diesen Worten zusammenzucken.

      In diesem Moment betrat ein junger Mann mit Bürstenschnitt und glattem Teint das Büro. Riley erinnerte sich, dass Lehl nach jemandem gerufen hatte, der sich zu ihnen gesellen sollte, als sie sein Büro betreten hatte.

      „Danke, dass Sie gekommen sind, Agent Johnson“, sagte Lehl und erhob sich. „Ich möchte Ihnen Special Agent Riley Sweeney vorstellen.“

      Dann sagte er zu Riley: „Das ist Special Agent Cliff Johnson. Obwohl er neu hier in Quantico ist, haben Sie vielleicht schon von ihm gehört. Er hat in der Außenstelle in Boston hervorragende Arbeit geleistet und er bat darum, hierher versetzt zu werden.“

      Tatsächlich hatte Riley von Cliff Johnson gehört. Er war mit einem beeindruckenden Ruf hierhergekommen.

      Lehl fügte hinzu: „Er wird als Ihr Seniorpartner arbeiten.“

      Seniorpartner, dachte Riley.

      Das bedeutete, dass dieser junge Mann ihr Befehle geben würde. Obwohl sie wusste, dass er hoch angesehen war, hatte er gerade erst hier in Quantico angefangen und er sah nicht viel älter aus als Riley. Aber sie wusste, dass sie definitiv nicht in der Lage war, Einwände gegen die Situation zu erheben.

      Lehl richtete sich an Riley und Johnson. „Ein County-Sheriff in Utah hat die Einheit um Hilfe gebeten. Es hat dort einige Tote durch Elektroschocks gegeben – wahrscheinlich Morde.“

      Er übergab die Mappe an Johnson und sagte: „Er hat mir diese Informationen gefaxt. Es ist nicht viel, um weiterzumachen, aber ich bin sicher, er wird viel detaillierter darauf eingehen, wenn Sie dort


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