Umgeben Von Feinden. Джек Марс

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Umgeben Von Feinden - Джек Марс


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ihre eigenen Atomwaffen aus Vergeltung schicken? Iran? Wie würde man das stoppen können? Gar nicht. Was ist, wenn wir getroffen werden? Oder die Russen? Oder wir beide? Was ist, wenn automatische Vergeltungsschläge ausgelöst werden? Angst. Verwirrung. Kein Vertrauen. Männer in Silos, deren Finger nur so jucken und über dem Knopf verweilen. Es gibt noch eine Menge Atomwaffen auf der Erde, Luke. Wenn auch nur eine von ihnen gestartet wird, wird der Rest folgen.“

      KAPITEL SECHS

      20. Oktober

      03:30 Uhr

      Georgetown, Washington, DC

      Ein schwarzer Pickup folgte ihm.

      Luke hatte einen späteren Rückflug genommen. Nun war er müde – erschöpft – und doch noch immer aufmerksam. Er wusste nicht, wann er das nächste Mal schlafen würde.

      Das Taxi hatte ihn vor einer Reihe schöner brauner Sandsteinhäuser abgesetzt. Die von Bäumen gesäumten Straßen waren ruhig und leer. Sie schienen im Licht der verzierten Straßenlampen zu schimmern. Während das Taxi wegfuhr, stand er da und genoss die kühle Nachtluft. Die Bäume verloren bereits ihre Blätter – sie lagen überall auf dem Boden. Er schaute ihnen zu, während sie langsam herunterfielen.

      Er war direkt vom Flughafen zu Trudys Wohnung gekommen. Die Gardinen waren geschlossen, aber mindestens ein Licht war im Erdgeschoss an. Niemand war zu Hause – die Lichter wurden offensichtlich per Zeitschaltuhr angeschaltet, wahrscheinlich eine billige aus dem Supermarkt. Das Muster war immer dasselbe. Trudy musste sie vor ihrer Abreise eingestellt haben.

      Der Ort gehörte ihr noch immer – so viel wusste Luke. Swann hatte ihr Bankkonto gehackt. Es gab automatische Zahlungen für ihre Hypothek, ihre Verbandsgebühren und ihren Strom. Sie hatte knappe zwei Jahre an Immobiliensteuern im Voraus bezahlt.

      Sie war verschwunden, aber die Wohnung war hier, als ob nichts passiert wäre.

      Warum kam er immer wieder hierher? Dachte er, dass sie eines Abends plötzlich zu Hause sein würde?

      Er hielt nur wenige Sekunden inne, blickte vom Pickup weg, stellte ihn sich dort hinten vor und wie er ausgesehen hatte, als er gerade an ihm vorbeigelaufen war.

      Es war ein großer, schwerer Lastwagen, wie man ihn auf Baustellen sieht. Die Fenster in seiner Kabine waren abgedunkelt, so dass man nicht viel vom Inneren sehen konnte. Dennoch hatte er das Gefühl, dass sich hinter diesen Fenstern zwei Silhouetten befanden. Die Scheinwerfer des Lastwagens waren ausgeschaltet, als er vorbeiging und jetzt waren sie immer noch aus – sie wollten sich nicht verraten. Was sie jedoch verraten hatte, war der Motor. Er konnte ihn rumpeln hören.

      Am Fuße des Hügels gab es eine Tankstelle und einen Lebensmittelladen. Die Lichter an den Zapfsäulen waren an, aber der Laden selbst schien geschlossen zu sein. Luke ging mitten auf der Straße auf das Licht zu.

      Er blickte nach links und rechts, ohne den Kopf zu drehen. Auf beiden Seiten standen teure Autos in ununterbrochenen Linien Nase an Heck am Bordstein geparkt. Die Gegend war überfüllt und es gab nicht viele Parkplätze. Es gab keine einfache Möglichkeit, von der Straße auf den Bürgersteig zu gelangen.

      Plötzlich fing er an zu rennen.

      Er sprintete ohne Vorwarnung los. Er beschleunigte nicht allmählich. In einem Moment spazierte er noch, im nächsten rannte er so schnell er konnte. Hinter ihm fing der Motor des Pickups an zu heulen. Seine Reifen quietschten auf der Straße und ihr Schrei durchriss die Stille der Nacht.

      Luke tauchte nach rechts ab und sprang mit dem Kopf voran über die Motorhaube eines weißen Lexus. Er rutschte über das Auto und stürzte auf den Bürgersteig, landete auf dem Rücken und rollte in eine sitzende Position, während er seine Glock aus dem Schulterholster in seiner Jacke zog, alles in einer fließenden Bewegung.

      Der Lexus begann sich hinter ihm aufzulösen. Der Pickup hatte angehalten und das Fenster auf der Beifahrerseite war unten. Ein Mann mit einer Skimaske war dort und feuerte eine Maschinenpistole mit einem gigantischen Schalldämpfer ab. Die Waffe hatte ein Trommelmagazin, wahrscheinlich zwölf Dutzend Schuss. Luke nahm all diese Informationen in einem Augenblick auf, bevor sein Kopf sich dessen überhaupt richtig bewusst war.

      Die Scheiben des Lexus zerbarsten, die Reifen platzten und das Auto sank auf den Boden. THUNK, THUNK, THUNK – Geschosse durchbohrten die Seitenwände. Unter der Motorhaube stieg Dampf auf. Der Mann im Pickup besprühte ihn mit Maschinengewehrfeuer.

      Luke rannte vorwärts und blieb tief geduckt. Die Kugeln folgten ihm und zertrümmerten den nächsten Wagen, genau wie den Lexus. Glas regnete auf ihn nieder.

      Ein Autoalarm ging an, klingelte fünf Sekunden lang und stoppte dann, als die Kugeln das Fahrzeug durchbohrten und das Alarmsystem zerstörten.

      Luke lief weiter, sein Atem heiß vor Anstrengung. Er erreichte die Tankstelle und raste über den weitläufigen Hof. Die Oberlichter warfen unheimliche Schatten – die Zapfsäulen wirkten wie bedrohliche Monster. Der Pickup schlitterte auf den Parkplatz hinter ihm. Luke blickte zurück und sah, wie er über den Bordstein sprang und die Kurve hart nahm.

      Er raste eine weitere Seitenstraße hinunter und schoss dann nach links in eine Gasse. Es war eine alte Kopfsteinpflasterstraße. Er stolperte über die raue und unebene Oberfläche. Der Motor des Pickups quietschte, ganz nah. Luke blickte nicht zurück. Ein knirschendes Geräusch kam näher, als der Wagen über das Kopfsteinpflaster hüpfte.

      Luke spürte es – der Pickup war nur eine Sekunde hinter ihm.

      Sein Herz klopfte in seiner Brust. Es nützte nichts. Er drehte den Kopf und da war der Wagen, direkt hinter ihm. Sein massiver Kühlergrill bretterte vorwärts und wurde immer größer und größer. Es sah aus wie ein riesiger, grinsender Mund. Die Motorhaube des Lastwagens war fast so hoch wie sein Kopf.

      Links von Luke stand ein Müllcontainer. Er spürte ihn mehr, als dass er ihn wirklich sah. Er tauchte dahinter ab, fiel auf das Kopfsteinpflaster und landete hart in einer winzigen Nische. Der Aufprall presste ihm die Luft aus den Lungen, aber er drückte sich gegen die Wand, so fest, wie er nur konnte.

      Einen Augenblick später rammte der Pickup den Müllcontainer und drückte ihn gegen die Wand der Gasse. Der Wagen fuhr vorbei, verfehlte Luke nur knapp und schleppte den Müllcontainer mit. Er rutschte noch fünfzehn Meter weiter und kam dann zum Stillstand. Seine Bremslichter leuchteten rot. Der Müllcontainer war zwischen der Fahrertür und der Wand eingeklemmt.

      Das war Lukes Chance, die Initiative zu gewinnen, aber dazu musste er sich jetzt bewegen.

      „Steh auf“, murmelte er.

      Er schleppte sich mit der Waffe in der Hand auf die Beine und stützte sich an der Wand ab.

      PENG, PENG, PENG, PENG, PENG.

      Das Fenster zerbarst. Der Lärm seiner Waffe war ohrenbetäubend. Er hallte die Gasse hinunter und hinaus in die stillen Straßen der Stadt. Wenn er Aufmerksamkeit erregen wollte, und das tat er, würde er sie so sicherlich bekommen.

      Die Reifen des Pickups kreischten auf und drehten auf dem Kopfsteinpflaster durch, der Fahrer versuchte verzweifelt, sich von dem Müllcontainer zu befreien.

      Der Beifahrer – der Schütze – benutzte den Kolben seiner Waffe, um die Überreste der Heckscheibe zu zerschlagen. Er wollte versuchen, eine klare Schusslinie zu bekommen.

      Perfekt.

      PENG.

      Luke schoss ihm eine Kugel mitten durch die Stirn.

      Der Mann sackte zusammen, sein Kopf hing aus dem Heckfenster, seine Waffe klapperte nutzlos auf den Sitz des Pickups.

      Der Wagen rutschte seitlich, sein Grill glitt an der Wand entlang, die Fahrerseite zeigte nun zu Luke. Luke würde auch den Fahrer erwischen, wenn er könnte, aber er würde ihn nicht tödlich verletzen. Er würde ihn am Leben lassen, damit er seine Fragen beantworten konnte.

      Der Fahrer war gut – vorsichtiger als sein Freund. Sein Fenster war durch den Aufprall zerbrochen, aber er duckte sich. Luke konnte ihn nicht sehen.

      PENG, PENG, PENG.

      Luke


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