Woodwalkers & Friends. Katzige Gefährten. Katja Brandis

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Woodwalkers & Friends. Katzige Gefährten - Katja Brandis


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      Katja Brandis

      Woodwalkers and Friends

      Katzige Gefährten

      Bücher von Katja Brandis im Arena Verlag:

      Woodwalkers. Carags Verwandlung

      Woodwalkers. Gefährliche Freunschaft

      Woodwalkers. Hollys Geheimnis

      Woodwalkers. Fremde Wildnis

      Woodwalkers. Feindliche Spuren

      Woodwalkers. Tag der Rache

      Seawalkers. Gefährliche Gestalten

      Seawalkers. Rettung für Shari

      Seawalkers. Wilde Wellen

      Khyona – Im Bann des Silberfaiken

      Khyona – Die Macht der Eisdrachen

      Katja Brandis, Jahrgang 1970, hat Amerikanistik,

      Anglistik und Germanistik studiert und als Journalistin

      gearbeitet. Schon in der Schule liehen sich viele Mitschüler

      ihre Manuskripte aus, wenn sie neuen Lesestoff brauchten.

      Inzwischen hat sie zahlreiche Romane für Jugendliche

      veröffentlicht, zum Beispiel Khyona, Gepardensommer,

      Floaters – Im Sog des Meeres oder Ruf der Tiefe. Bei der

      Recherche für Woodwalkers im Yellowstone-Nationalpark

      lernte sie eine Menge Bisons persönlich kennen, stolperte

      beinahe über einen schlafenden Elch und durfte einen

      jungen Schwarzbären mit der Flasche füttern. Sie lebt mit

      Mann, Sohn und drei Katzen, von denen eine ein bisschen

      wie ein Puma aussieht, in der Nähe von München.

       www.katja-brandis.de

      Für Indra, Fabian, Sabine, Marc, Anna, Samo

      und alle anderen treuen »Woodis«

      1. Auflage 2020

      © 2020 Arena Verlag GmbH

      Rottendorfer Straße 16, 97074 Würzburg

      Alle Rechte vorbehalten

      Dieses Werk wurde vermittelt durch die

      Autoren- und Projektagentur Gerd F. Rumler (München).

      Cover und Innenillustrationen: Claudia Carls

      E-Book-Herstellung und Auslieferung:

      readbox publishing, Dortmund, www.readbox.net

      E-Book ISBN 978-3-401-80926-7

      Besuche den Arena Verlag im Netz:

       www.arena-verlag.de

      Mit ganz viel Glück und der Hilfe der weltbesten Freunde habe ich auf der Clearwater High, einer von ganz wenigen Highschools für Gestaltwandler, die Abschlussprüfung des ersten Jahres geschafft. Und den Kampf gegen meinen Feind, den Menschenhasser Andrew Milling, nicht nur überlebt, sondern sogar gewonnen. Jetzt ist es Mitte Juni, wir haben endlich Sommerferien und ich bin als Puma mit meiner Schwester Mia unterwegs zu meinen Eltern, die in den Bergen weiter nördlich leben. Aber man weiß nie, was für Überraschungen bei einer solchen Reise auf einen warten …

      Keine Jagdsaison

      Ich hatte gehört, dass Jugendliche in normalen Schulen Aufsätze darüber schreiben müssen, was sie in den Ferien erlebt haben. Auf der Clearwater High gab es so was nicht – das Risiko war zu groß, dass solche Aufzeichnungen einem Menschen in die Hände fielen. Denn was wir als Woodwalker taten und erlebten, war meistens geheim … und manchmal auch fellsträubend gefährlich.

      So wie diese Situation, in der wir gerade steckten. Meine große Schwester Mia und ich – beide in Pumagestalt – kauerten in einem Gebüsch neben einem schrottigen braunen Pick-up, auf dessen Ladefläche aller möglicher Kram gestapelt war. Aus dem Fenster auf der Beifahrerseite des Autos ragte der Lauf eines Gewehrs heraus. Er zielte nicht auf uns, aber dafür auf eine Herde von Wapitis, die in der Morgendämmerung friedlich auf einer Lichtung weidete.

      Meine Schwanzspitze pendelte vor Aufregung. Das geht gar nicht, sagte ich zu Mia – lautlos, von Kopf zu Kopf. So, wie wir uns immer verständigten, wenn wir in unserer Tiergestalt waren. Ich werde nicht zuschauen, wie er die abknallt!

      Früher hast du gerne Wapiti gefressen, meinte Mia ein bisschen erstaunt.

      Ich spürte, wie die Tasthaare an meiner Schnauze nervös zuckten. Zum Glück war der Wilderer noch nicht bereit zu schießen, gerade hörte ich ihn im Führerhaus ein Dosenbier gluckern. Ja, früher! Als ich Lou noch nicht kannte – du weißt schon, dieses nette Wapitimädchen in meiner Klasse, das ich mag. Also, was ist? Wir müssen was machen!

      Stimmt, sagte Mia und bleckte die Fangzähne, die so lang waren wie Menschenfinger. Nein, sie war kein niedliches Kätzchen, sondern eine vierzig Kilo schwere Raubkatze. Was schlägst du vor? Wir könnten auf sein Auto springen und es ein bisschen zerkratzen, das lenkt ihn vielleicht ab!

      Bestimmt, aber unser Ziel ist ja nicht, dass WIR stattdessen erschossen werden, wandte ich ein. Als Menschen könnten wir hier mehr ausrichten. Zu blöd, dass wir unsere Klamotten bei der Schule gelassen haben.

      Lautlos verließ ich das Gebüsch und pirschte geduckt, sodass der Kerl mich nicht sah, um das Auto herum. Auf der offenen Ladefläche lag unter anderem eine alte, karierte Decke. Prompt hatte ich eine Idee. Schnell erklärte ich Mia, was ich vorhatte, und sie schaute mich mit großen Augen an. Meinst du wirklich, das klappt?

      Etwas anderes fällt mir gerade nicht ein, sagte ich hastig. Los, beeil dich, er kann jederzeit anfangen rumzuballern!

      Mia schlich davon. In so was war sie ein Profi – wenn sie nicht gesehen werden wollte, sah sie auch keiner. Ich dagegen blieb, wo ich war, konzentrierte mich und stellte mir den blonden vierzehnjährigen Jungen mit grüngoldenen Augen vor, der ich in meiner Menschengestalt war. Schon spürte ich, wie ein Kribbeln meinen Körper durchzog und wie er begann, die Form zu ändern. Aus meinen Vorderpranken wurden wieder Hände, aus den Hinterläufen Beine und Füße. Meine Ohren schrumpften und zogen sich an die Seite des Kopfes zurück, die Fangzähne wurden zu meinem harmlosen Menschengebiss. Weh tat das alles zum Glück nicht und ich war längst daran gewöhnt. Ein paar Wimpernschläge später kauerte ich pelzlos hinter dem Wagen, fröstelte im kühlen Nachtwind und wünschte mir den Pullover und die Hosen zurück, die ich leider ein paar Hundert Kilometer von hier entfernt versteckt hatte. Vorsichtig zog ich die Decke von der Ladefläche und wickelte mich hinein.

      Als der Wilderer hörte, wie ich an das Fenster auf der Fahrerseite klopfte, ließ er vor Schreck fast sein Gewehr fallen. Er streifte sich mit einer Hand hastig das Nachtsichtgerät vom Kopf und blickte erst ertappt drein und dann erstaunt. Wahrscheinlich hatte er mit einem Ranger gerechnet und nicht mit einem ziemlich ungewöhnlich angezogenen Jungen. Schließlich waren wir hier meilenweit von der nächsten Siedlung entfernt, mitten im von einzelnen Kiefern getupften Grasland. Auf der schmalen Straße war schon ewig kein Auto mehr vorbeigekommen.

      »Sir,


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