Sommer Roman-Paket Unterhaltungsromane und Erzählungen: In Paris und andernorts. Sandy Palmer
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Eine alleinerziehende Mutter hat’s nicht leicht, aber Kornelia glaubt, dass sie alles im Griff hat und ihr Sohn glücklich ist. Welch riesiger Irrtum das ist, erkennt sie allerdings erst nach einem verhängnisvollen Telefonat mit einem Fremden...
Denn das Glück lässt sich nicht kaufen
Eine amüsante Lovestory von Sandy Palmer
Ein CassiopeiaPress E-Book
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© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
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EINE ALLEINERZIEHENDE Mutter hat’s nicht leicht, aber Kornelia glaubt, dass sie alles im Griff hat und ihr Sohn glücklich ist. Welch riesiger Irrtum das ist, erkennt sie allerdings erst nach einem verhängnisvollen Telefonat mit einem Fremden...
Es war ein rauschendes Geburtstagsfest, das der Filmkaufmann Andreas Vorbeck feierte. Der bekannte Filmproduzent hatte in sein luxuriöses Privathaus am Rand einer niederrheinischen Stadt geladen, und obwohl er normalerweise in der Metropole Berlin arbeitete und dort auch die meisten Bekannten hatte, waren alle seiner Einladung in die Provinz gefolgt.
Andreas’ Vierzigsten mitzufeiern war für die meisten ein Muss! Er besaß Einfluss, und wenn er in Berlin arbeitete und dort in seiner Stadtwohnung wohnte, führte er stets ein offenes Haus. Stars und solche, die es werden wollten, gingen bei ihm ein und aus.
Unter den Geschenken hatte sich ein ausgedientes Mühlrad befunden, das, an schweren Ketten hängend, nun in der Nähe des Gartenteiches schwebte und eine ungewöhnliche Beleuchtung darstellte. Auch ein aufgemotztes Schaukelpferd hatte er bekommen, das ihm an diesem Tag vorübergehend als Sitzgelegenheit diente.
Im Sattel thronend, umflattert von seinen beiden momentanen Favoritinnen, sonnte sich Andreas im Wohlwollen seiner Freunde. Die blonde Heike und die kesse mandeläugige Irina taten alles, um ihn bei Laune zu halten. Was nicht ganz leicht war, denn hin und wieder machte sich Andreas bewusst, dass er den Zenit seines Lebens erreicht hatte. Da half es auch nicht, dass aus einer riesigen Geburtstagstorte ein leicht bekleidetes Mädchen schlüpfte und à la Marilyn Monroe „Happy Birthday“ sang. An Schluss hielt ihm das blonde Gift eine Torte mit 40 Kerzen entgegen.
Andreas’ Blick glitt über die Gästeschar und die ausgefallenen Geschenke. Er holte tief Luft, beugte sich vor und blies ein paar Mal kräftig. Die 40 Kerzen erloschen, Applaus brandete auf, und jemand stimmte „Hoch soll er leben“ an.
Drinnen im Haus wurde von einem renommierten Caterer das Buffet aufgebaut, draußen glühten die Holzkohlen auf dem großen schwenkbaren Grill. Lampions schwebten an langen Schnüren von Baum zu Baum.
In der Bibliothek klingelte anhaltend das Telefon. Andreas schwang sich vom Pferd und schlenderte langsam hinüber, das Sektglas in der Hand.
Die Bibliothek lag im Westen, daran schloss sich eine kleine Kaminstube an, in der er im Winter besonders gern saß und las. Jetzt war es hier noch warm, Sonnenlicht fiel in schmalen Streifen auf die Bücherregale und den Schreibtisch, auf dem eine alte englische Lampe stand.
Ein alter Perserteppich, den schon seine Großeltern besessen hatten und der ein höchst apartes, seltenes Muster aufwies, bedeckte den dunklen Parkettboden. Zwischen den hohen Bücherregalen hingen drei Landschaftsbilder und eine Bleistiftskizze von Picasso.
Andreas ließ sich in einen der drei bequemen Ledersessel, die unter der Fensterfront standen, sinken und griff nach dem tragbaren Telefon. Entspannt lehnte er sich zurück:
„Hallo, Opa!“, hörte er eine aufgeregte Kinderstimme, noch ehe er seinen Namen nennen konnte.
Andreas fiel fast das Glas, das er noch in der linken Hand hielt, herunter.
„Hallo. Wer spricht denn da?“
„Na ich, der Sascha.“
„Sieh mal an, der Sascha.“ Andreas lachte leise. „Schön, von dir zu hören“, sagte er herzlich und ungeachtet der Tatsache, dass er noch nie von einem Kind namens Sascha gehört hatte. Und ein Enkelkind hatte er, da war er sich ganz sicher, auch nicht.
„Hei, Sascha. Wie geht’s dir denn, mein Junge?“
„Gut“, kam es unterdrückt zurück, während im Hintergrund ein Raunen und Flüstern zu hören war. „Und dir, Opa?“
„Mir geht’s auch gut. Ich hab gerade Gäste. Du wohl auch, oder?“
„Ja. Nein... so was Ähnliches aber.“ Wieder hörte man Geräusche im Hintergrund, die auf ein halbes Dutzend Kinder schließen ließen, die sich ums Telefon drängelten. „Dann mach’s gut, Opa. Tschüss!“
„Auf Wiedersehen“, sagte Andreas Vorbeck, starrte den Telefonhörer in seiner Hand noch eine Weile an und legte ihn dann in die Halterung zurück.
Eine halbe Stunde später, als er am Grill stand und persönlich ein paar besonders wichtigen Gästen Steaks auf die Teller legte, hörte er das Telefon durchs offen stehende Fenster der Bibliothek erneut klingeln.
„Soll ich?“, fragte Heike, die direkt neben ihm stand und besitzergreifend eine Hand auf seinen Arm legte.
„Nein, nein, lass nur. Ich geh schon selbst. Entschuldigt mich.“
Wenige Augenblicke später ließ er sich wieder in den Sessel fallen.
„Hallo Opa!“, rief die helle Kinderstimme, die er bereits kannte. „Du bist ja noch da.“
„Klar doch, ich hab schließlich Besuch.“
„Ich wollte dir nur sagen: Danke, du warst super!“
„Danke, Sascha.“
„Weil doch... du weißt schon... weil du doch gar nicht mein Opa bist!“
Für einen Moment blieb es still in der Leitung. Andreas räusperte sich. „Aber du hast wohl gedacht, ich wäre dein Opa, nicht wahr? Du hast dich verwählt.“
„Nöö, hab ich nicht. Zahlen hab ich schon lesen können, als ich noch nicht in die Schule ging. Aber jetzt geh ich in die Schule, und der Andy und die anderen Jungs wollten mir nicht glauben, dass ich einen Opa habe.“
„Und - hast du einen?“
„Nein.“
„Hmm“, machte Andreas, um ein bisschen Zeit zu gewinnen. Er hatte nicht den geringsten Schimmer, wie er jetzt reagieren sollte.
„Weißt du“, sagte der kleine Junge am anderen Ende der Leitung,