1000 Seiten Krimi Spannung - Acht Top Thriller. Pete Hackett

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meinem Wagen zu tun?“

      „Die Frauen wurden nicht dort ermordet, wo sie aufgefunden worden sind. Also müssen die Leichen mit einem Fahrzeug befördert worden sein. Auf entsprechende Spuren wird Ihr Auto untersucht. Sie bekommen Ihren Chevy innerhalb von drei Tagen wieder zurück, sollten sich keine Verdachtsmomente gegen Sie ergeben.“

      „Ich werde einen Rechtsanwalt einschalten!“, erregte sich Sola. „Sie haben schon einmal bei mir auf Granit gebissen. Dieses Mal wird es nicht sein Bewenden damit haben, dass man das Verfahren gegen mich einstellen muss. Ich werde mich bei Ihrer vorgesetzten Dienststelle beschweren. Es ist eine Ungeheuerlichkeit ...“

      Burke unterbrach seinen Redefluss, indem er sagte: „Gegen Sie ist kein Verfahren eröffnet, Mister Sola. Sollten Sie uns aber Ihren Wagen nicht freiwillig überlassen, werden wir eine richterliche Anordnung erwirken – die wir ganz sicher auch bekommen werden. Wenn Ihr Wagen sauber ist, wird an Ihnen wird nicht der geringste Makel haften bleiben. Sie als steuerzahlender Staatsbürger müssen doch Interesse daran haben, dass die Polizei ihren Job ordentlich macht. Wenn sich Ihre Unschuld herausstellt, ist das auch zu Ihrem Besten. Also beginnen Sie nicht, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.“

      Sola beruhigte sich. „Gut. Untersuchen Sie meinen Chevy auf Spuren. Sie werden nichts finden, denn ich habe mit den Morden nichts zu tun.“ Er warf den Autoschlüssel vor Burke auf den Tisch und erklärte ihm, wo er den Wagen abgestellt hatte. Außerdem gab er die Zulassungsnummer bekannt, die der Special Agent auf einem Zettel notierte.

      Sola verabschiedete sich.

      „Was meinst du?“, fragte Ron, als die Agents alleine waren. „Ist er ein Mörder?“

      „Das sieht man ihm leider nicht an der Nasenspitze an“, versetzte Burke. „Aber wenn ich meiner Menschenkenntnis vertrauen kann, dann ist er nicht unser Mann.“

      „Heute ist der 17. September“, meinte Ron. „Donnerstag. Dem Gesetz der Serie entsprechend, nach dem – hm, Jack the Ripper II. zuschlägt, ist wieder eine Entführung fällig.“

      „Und wir stehen dem machtlos gegenüber.“

      „Es ist zum Heulen.“

      Die Agents widmeten sich wieder ihrer Schreibtischarbeit.

      Um 9 Uhr klopfte es gegen die Tür.

      „Herein!“, rief Burke und vermutete, dass es sich um Wesley Cohan handelte, der geklopft hatte.

      Die Tür öffnete sich und ein hohlwangiger Mann mit bleicher Gesichtshaut streckte den Kopf ins Büro. „Mein Name ist Cohan. Ich habe für heute um 9 Uhr eine Vorladung von Ihnen erhalten.“

      „Treten Sie ein“, forderte Burke den Mann noch einmal auf. Als er im Büro war und die Tür hinter sich zugedrückt hatte, bot er ihm einen Sitzplatz auf dem Stuhl an, auf dem vorhin noch Miguel Sola gesessen hatte.

      „Es geht um die Morde an vier Prostituierten“, begann Owen Burke.

      Sofort stand Cohan senkrecht. „Was habe ich damit zu tun?“

      Burke wies auf den Stuhl. „Setzen Sie sich wieder, Mister Cohan. Es handelt sich um eine reine Routineüberprüfung. Sie sind vor einigen Jahren als Satansjünger in Erscheinung getreten. Da wir annehmen müssen, dass die Prostituierten Ritualmorden zum Opfer fielen, überprüfen wir die Leute, die irgendwann mal mit Satanskult in Verbindung standen.“

      Cohan setzte sich wieder. In seinem Gesicht arbeitete es. „Ich habe von den Morden in den Nachrichten gehört“, sagte er schließlich mit sachlichem Tonfall. „Man spricht von Jack the Ripper II.“

      „Sehr richtig“, erwiderte Burke, dann fragte er Cohan nach seinem Alibi für die Tage, an denen die Frauen verschwunden waren. Cohan hatte keines. „Ich gebe mich kaum mit jemand ab. Meine Frau hat mich verlassen ...“

      „Warum hat Sie Ihre Frau verlassen?“, klinkte sich Ron Harris ein.

      Cohan zögerte etwas und es mutete an, als musste er sich die Antwort erst im Kopf zurechtlegen, doch dann sagte er: „Wir haben uns auseinandergelebt und hatten uns nichts mehr zu sagen.“

      „Wo wohnt Ihre Frau jetzt?“

      Cohan zögerte ein wenig. „Ich weiß es nicht.“

      „Müssen Sie nicht an sie Unterhalt bezahlen?“

      „Doch. Das Geld geht auf ein Konto bei der Citi Bank.“

      Owen Burke fragte ihn, ob er ein Auto besaß, und als er bejahte, erklärte er ihm, dass sie seinen Wagen für einige Tage konfiszieren mussten, damit er von der SRD unter die Lupe genommen werden konnte.

      „Ich brauche den Wagen für den Weg zur Arbeit“, stieß Cohan hervor.

      „Es verkehrt sicher ein öffentliches Verkehrsmittel zwischen Staten Island und New Jersey“, entgegnete Burke. „Außerdem nehmen wir Ihnen den Wagen nicht weg. Sie bekommen ihn auf der Stelle zurück, wenn sich keine Spuren von den Frauen finden.“

      „Welche Spuren?“

      „Haare, Hautschuppen, vielleicht auch Speichel ...“

      „Ah, für eine DNA-Analyse. Ich verstehe. Kann ich mich weigern, Ihnen das Auto zu überlassen?“

      Owen Burke wies auch ihn darauf hin, dass er mit Sicherheit eine richterliche Anordnung für eine Beschlagnahme erhalten würde.

      Cohan zuckte ergeben mit den Schultern. „Na schön, G-men. Sehen Sie zu, dass ich mein Auto bald zurückbekomme. Ich brauche es.“

      „Was für einen Wagen fahren Sie denn?“

      „Einen Ford. Ein älteres Fabrikat.“

      „Welche Farbe hat der Wagen?“

      „Silbermetallic.“

      „Sie arbeiten in einer Pestizidefabrik. Werden Sie regelmäßig auf Ihren Gesundheitszustand durchgecheckt?“

      „Ja.“ Cohan zögerte ein wenig, dann erklärte er: „Mir fehlt nichts. Noch nicht. Welche Langzeitschäden sich infolge des Umgangs mit den Giftstoffen ergeben, ist allerdings nicht abzusehen.“ Nach diesen Worten grinste er starr, man könnte fast sagen betreten.

      Schließlich hatten die beiden Agents keine Fragen mehr, Burke kassierte den Autoschlüssel von Cohan und die Zulassungspapiere, fragte ihn, wo er den Wagen geparkt hatte und wie das Kennzeichen lautete, dann durfte der Mann gehen.

      „Möglicherweise handelt es sich gar nicht um Ritualmorde“, meinte Ron. „Wenn es auf den ersten Blick vielleicht auch so aussieht. Kann es nicht sein, dass der Mörder vom Hass auf Prostituierte geleitet wird.“

      An diesen Aspekt hatte Owen Burke auch schon gedacht, ihn aber noch keiner intensiveren Beurteilung unterzogen, denn es sprach einiges dagegen. „In Baltimore, Cincinnati und Indianapolis geschehen Morde nach demselben Strickmuster. Am 23. August müsste sich der Täter gleichzeitig an zwei verschiedenen Orten aufgehalten haben. Das spricht gegen diese Theorie.“

      „Ein Nachahmer“, mutmaßte Ron Harris. „Der Personenkreis der Opfer lässt diesen Schluss zu. Dadurch, dass der Killer den Frauen die Herzen aus dem Leib schneidet, will er vielleicht eine falsche Spur legen.“

      Owen Burke konnte sich dem Gedankengang seines Kollegen nicht völlig verschließen.

      Ron Harris fuhr fort: „Es handelt sich jedes Mal um Prostituierte. Und zwar nur um Frauen, die auf den Straßenstrich gehen. Würde es sich um Ritualmorde handeln, wäre es den Tätern egal, woher ihre Opfer kommen. So aber steckt System dahinter. Bei dem Täter handelt es sich möglicherweise um einen Psychopaten, der vom Hass auf die Huren vom Straßenstrich geleitet wird. Vielleicht ein Kindheitserlebnis, ein Trauma, eine Neurose.“

      „Das erweitert unseren Täterkreis immens“, knurrte Burke ohne die Spur von Begeisterung. „Es gibt auch keinen Hebel, wo wir ansetzen könnten. – Was hältst du von Cohan?“

      „Sieht krank aus, der Mann. Im Übrigen ist er


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