Lese-Paket 1 für den Strand: Romane und Erzählungen zur Unterhaltung: 1000 Seiten Liebe, Schicksal, Humor, Spannung. Sandy Palmer

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Lese-Paket 1 für den Strand: Romane und Erzählungen zur Unterhaltung: 1000 Seiten Liebe, Schicksal, Humor, Spannung - Sandy Palmer


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der ehemalige Patient.

      „Hat man Sie ordentlich zusammengeflickt?“, wollte der Lehrer wissen.

      „Ich bin so gut wie neu“, gab Volker zurück.

      „Das freut mich“, sagte der junge Mann. „Darf ich Ihnen ehrlich sagen, dass ich Sie beneide? Ich wäre gern an Ihrer Stelle. Ich wollte Tilla sehr glücklich machen. Hoffentlich tun Sie das nun an meiner Stelle.“

      „Darauf können Sie sich verlassen“, entgegnete Volker Ahlert.

      „Nichts sollte uns beiden wichtiger sein als Tillas Glück.“

      „Da gebe ich Ihnen völlig recht“, erklärte Volker.

      Elmar nickte Tilla zu. „Dieser Mann gefällt mir. Nun bin ich davon überzeugt, dass du die richtige Wahl getroffen hast. Ich wünsche euch beiden für die Zukunft alles Gute.“

      Tilla fiel förmlich ein Stein vom Herzen. Sie hatte sich vor dieser Begegnung umsonst gefürchtet. Die beiden Männer mochten einander.

      Sie gingen zusammen zu Elmar Spiras Auto.

      „Ein schöner Wagen“, bemerkte Volker.

      „Ganz neu“, sagte der junge Lehrer stolz.

      „Muss eine Menge Geld gekostet haben.“

      „Ich hab’ was geerbt“, erklärte der Lehrer und hielt für Tilla die Tür auf.

      Die blonde Frau stieg ein. Sie setzte sich in den Fond, und Volker nahm neben ihr Platz.

      Elmar schloss die Tür und glitt hinter das Steuer. Volker nannte ihm seine Adresse, und der junge Lehrer fuhr los.

      Höflichkeitshalber forderte Volker Ahlert ihn später auf, mit in seine Wohnung zu kommen, doch Elmar Spira lehnte ab.

      „Ich möchte nicht stören. Wir sehen uns ein andermal.“

      „Na schön“, sagte Volker und stieg aus. „Haben Sie vielen Dank für Ihre Mühe.“

      „War keine Mühe“, entgegnete der Lehrer lächelnd.

      „Ich hoffe, ich kann mich mal revanchieren.“

      „Wenn wir uns wiedersehen, dürfen Sie mir einen Drink spendieren“, schlug Elmar Spira schmunzelnd vor.

      „Einverstanden“, sagte Volker, und Tilla begleitete ihn in das Haus, in dem er wohnte.

      25

      Spätabends kam Elmar Spira nach Hause. Als er die Haustür aufschließen wollte, traten aus der Dunkelheit zwei Männer auf ihn zu. „Herr Spira? Elmar Spira?“

      Der junge Lehrer sah die beiden Fremden überrascht an. „Ja?“

      „Kriminalpolizei. Würden Sie bitte mit uns kommen?“

      Der Lehrer schien plötzlich den Verstand verloren zu haben. Seine Reaktion war völlig verrückt. Er stieß die beiden Männer zurück, fuhr herum und ergriff die Flucht.

      Die Kriminalbeamten folgten ihm. Er rannte die Straße hinunter, doch die beiden Beamten waren nur unwesentlich älter als er und gut trainiert.

      Sie ließen sich nicht abhängen. Im Gegenteil; es gelang ihnen, aufzuholen. Die Distanz wurde ständig kürzer. Elmar Spira überkletterte einen Maschendrahtzaun.

      Ein Beamter folgte ihm, der andere rannte weiter und wollte ihm den Weg abschneiden. Spira hastete über das große Areal einer Baustoffhandlung.

      Aufgeregt suchte er nach einer Möglichkeit, sich zu verstecken, doch der Verfolger war ihm zu dicht auf den Fersen. Wütend schleuderte Spira mehrere Terrazzoplatten nach dem Mann.

      Eine traf den Beamten. Er taumelte zwei Schritte zurück, und Spira dachte, die Flucht fortsetzen zu können, doch da tauchte hinter ihm der zweite Beamte auf und stürzte sich auf ihn. Zu zweit rangen sie den Lehrer nieder. Er wehrte sich so zornig, dass sie ihn mit Handschellen fesseln mussten.

      „Was wollt ihr von mir?“, schrie er. „Was werft ihr mir vor? Wie kommt ihr dazu, mich wie einen Verbrecher zu behandeln? Lasst mich los! Ich verlange, dass ihr mich auf der Stelle los lasst. Ich werde mich beschweren!“

      „Ist gut“, sagte einer der beiden Beamten. „Wir bringen Sie jetzt gleich zu unserem Chef. Der wird sich Ihre Beschwerde gern anhören.“

      Sie brachten ihn ins Sicherheitsbüro, wo Hauptkommissar Biegler auf ihn wartete. Der Mann war ein im Dienst ergrauter Polizeibeamter, den nichts aus der Ruhe zu bringen vermochte. Er war mittelgroß und stiernackig, hatte ein rundes Gesicht und pfiffige Augen.

      „Ich protestiere!“, schrie Elmar Spira sofort beim Eintreten.

      „Wir nehmen es zur Kenntnis“, erwiderte der Hauptkommissar gleichmütig. „Setzen Sie sich, Herr Spira.“

      „Was soll ich hier?“, begehrte der Lehrer auf. „Warum schleppt man mich mitten in der Nacht hierher?“

      „Sie können mir glauben, es macht mir auch keinen Spaß, nachts zu arbeiten, aber hin und wieder lässt sich das einfach nicht vermeiden. Setzen Sie sich doch, Herr Spira. Ich möchte Ihnen ein paar Fragen stellen.“

      26

      Man wertete Elmar Spiras Fluchtversuch als halbes Geständnis. Er hätte nicht darauf bestehen sollen, Volker Ahlert von der Wiesen-Klinik abzuholen.

      Ahlert hatte Spiras Stimme wiedererkannt.

      Damals, als Spira den Supermarkt überfallen hatte, hatte er geschossen und geschrien: „Idiot! Das hast du nun davon!“

      Diese Stimme, zwar gedämpft vom Visierhelm, hatte Volker Ahlert nicht nur mit in die Ohnmacht genommen. Sie hatte sich unauslöschlich in sein Gedächtnis eingebrannt.

      Als er den Lehrer auf dem Parkplatz vor der Wiesen-Klinik hatte reden hören, wusste der Geschäftsführer sofort: Das ist der Mann! Und als Elmar Spira auch noch erklärte, er habe eine Erbschaft gemacht, war für Volker Ahlert klar, dass er die Polizei informieren musste.

      Der Mann bestritt natürlich, was ihm Hauptkommissar Biegler zur Last legte, aber die Kriminalbeamten fanden tags darauf in Spiras Wohnung die Lederkleidung und den Sturzhelm.

      Die Pistole, mit der Spira auf Ahlert geschossen hatte, fanden sie nicht, aber man entdeckte Pulverspuren auf dem Leder. Damit war Elmar Spira überführt.

      Dennoch wollte er zunächst kein Geständnis ablegen, aber der Hauptkommissar war ein schlauer, hartnäckiger Mann.


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