How Not To Die. Gene Stone

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How Not To Die - Gene  Stone


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der Genexpression durch Intervention mittels Ernährung und Lebensstil), kurz GEMINAL, entnahmen Dr. Ornish und seine Kollegen Gewebeproben von Männern mit Prostatakrebs bevor und nachdem diese ihre Lebensweise drei Monate lang intensiv verändert hatten und dabei auch zu einer vollwertigen, pflanzenbasierten Ernährung gewechselt waren. Ohne jede Chemotherapie oder Bestrahlung wurden positive Veränderungen in der Genexpression von fünfhundert verschiedenen Genen gemessen. Innerhalb nur weniger Monate verstärkte sich die Auswirkung dieser krankheitsverhindernden Gene, und die Onkogene, die Brust- und Prostatakrebs verursachen, wurden unterdrückt.113 Egal welche Gene wir von unseren Eltern geerbt haben – was wir essen, kann bestimmen, wie sich diese Gene auf unsere Gesundheit auswirken. Die Macht dazu liegt in unseren Händen und auf unseren Tellern.

      ***

      Dieses Buch besteht aus zwei Teilen: dem „Warum“ und dem „Wie“. In Teil 1, dem „Warum wir gesund essen sollten“, gehe ich darauf ein, welche Rolle die Ernährung bei der Prävention, Behandlung und Umkehrung der fünfzehn häufigsten Todesursachen der USA bzw. der westlichen Welt einnehmen kann. In Teil 2, dem „Wie“, erkläre ich die praktischen Aspekte einer gesunden Ernährung. So schauen wir uns z. B. in Teil 1 an, warum Bohnen und grünes Blattgemüse zu den gesündesten Lebensmitteln der Welt gehören. In Teil 2 geht es dann darum, wie wir sie am besten essen, d. h. wie viel davon täglich in welcher Form, sprich gekocht, konserviert, frisch oder gefroren gegessen werden sollten. Wir werden in Teil 1 sehen, warum es wichtig ist, täglich mindestens neun Portionen Obst und Gemüse zu essen, und in Teil 2 erörtern, ob es besser ist, konventionelle oder Bio-Lebensmittel zu kaufen. Ich werde versuchen, alle Fragen zu beantworten, die ich häufig gestellt bekomme, und realistische Tipps zum Einkaufen und zur Planung der Mahlzeiten geben, um es Ihnen so einfach wie möglich zu machen, sich und Ihre Familie gut zu ernähren.

      Neben dem Schreiben weiterer Bücher habe ich vor, weiter Vorträge an medizinischen Fakultäten, in Krankenhäusern und bei Konferenzen zu halten, solange ich es kann. Ich werde weiterhin versuchen, den Funken zu entfachen, der meine Kollegen ursprünglich dazu gebracht hat, Ärzte zu werden: um Menschen zu helfen, gesund zu werden. Es gibt Werkzeuge, die in den Koffern zu vieler Ärzte fehlen bzw. extrem wirkungsvolle Maßnahmen, die vielen Patienten helfen können, wieder gesund zu werden, anstatt einfach nur den weiteren körperlichen Verfall aufzuhalten. Ich werde weiterhin versuchen, das System zu ändern, aber Sie, liebe Leserin oder lieber Leser, Sie müssen nicht länger warten. Sie können schon jetzt ganz neu anfangen und den Empfehlungen der folgenden Kapitel folgen. Gesünder zu essen ist einfacher als Sie glauben, es ist günstig, und es könnte Ihnen tatsächlich das Leben retten.

TEIL 1

      KAPITEL 1

      Herzerkrankungen überlisten

      Stellen Sie sich vor, Terroristen entwickelten einen biologischen Kampfstoff, der sich gnadenlos verbreitet und jährlich das Leben von fast vierhunderttausend Menschen in den USA fordert. Das bedeutet, dass alle dreiundachtzig Sekunden ein Mensch stirbt, jede Stunde, rund um die Uhr, Jahr für Jahr. Diese Pandemie würde jeden Tag alle Schlagzeilen regieren. Wir würden die Armee mobilisieren und unsere besten medizinischen Köpfe gemeinsam in einen Raum sperren, damit sie ein Gegenmittel zur Bekämpfung dieser Bioterror-Seuche fänden. Kurzum, wir ließen nichts unversucht, um die Terroristen zu stoppen. Glücklicherweise verlieren wir aber nicht wirklich jedes Jahr Hunderttausende Menschen an eine vermeidbare Bedrohung … oder vielleicht doch?

      Ja, das tun wir. Diese spezielle Biowaffe mag kein von Terroristen freigesetzter Virus sein, doch tötet sie jährlich mehr Amerikaner als alle unsere bisherigen Kriege zusammen. Sie kann nicht in einem Labor, sondern direkt in unseren Einkaufsmärkten, Küchen und Esszimmern gestoppt werden. Was Gegenmittel betrifft, brauchen wir keine Impfungen oder Antibiotika. Eine einfache Gabel reicht schon aus.

      Was passiert hier? Wenn diese Epidemie so massenhaft um sich greift, sich gleichzeitig aber so einfach vermeiden lässt, warum tun wir dann nicht mehr dagegen?

      Der Killer, den ich meine, sind koronare Herzerkrankungen, die fast jeden betreffen, der mit einer durchschnittlichen amerikanischen oder westlichen Ernährung groß wird.

       Unsere häufigste Todesursache

      Der Top-Killer in den USA und anderen westlichen Industrienationen ist eine ungewöhnliche Art von Terrorist: eine Ablagerung von Blutfetten an den Arterienwänden, auch atherosklerotische Plaque genannt. Bei den meisten Menschen, die mit einer konventionellen Ernährung groß werden, sammelt sich Plaque in den Herzkranzgefäßen an, die das Herz wie ein Kranz umgeben und es mit sauerstoffreichem Blut versorgen. Diese Plaqueablagerung oder Atherosklerose (zurückgehend auf die griechischen Wörter athära, Grütze, und skleros, hart) manifestiert sich in einer Verhärtung der Arterien durch taschenartige Ablagerungen einer cholesterinreichen zähen Masse an den Innenwänden der Blutgefäße. Dieser Prozess zieht sich über Jahrzehnte hin und führt dazu, dass immer größere Blockaden in den Arterien heranwachsen, die den Blutfluss immer stärker behindern. Die eingeschränkte Blutzufuhr zum Herzmuskel kann zu Schmerzen und Druck in der Brust, auch als Angina bekannt, führen, wenn Menschen sich über ihre Maßen anstrengen. Wenn die Plaque-Ansammlungen abplatzen, kann sich in der Arterie ein Blutgerinnsel bilden. Diese plötzliche Blockade des Blutflusses wiederum kann einen Herzinfarkt auslösen, bei dem das Herz beschädigt oder teilweise zerstört wird.

      Bei Herzkrankheiten denken Sie wahrscheinlich an Freunde oder Verwandte, die jahrelang an heftigen Brustschmerzen und Atemnot litten und schließlich starben. Für die Mehrheit der US-Amerikaner, die plötzlich an einem Herzinfarkt sterben, kann das allererste Symptom allerdings bereits das letzte sein.1 Man nennt dies einen „plötzlichen Herztod“. Dies ist dann der Fall, wenn bereits innerhalb einer Stunde nach Symptombeginn der Tod eintritt. Anders ausgedrückt kann es sein, dass Ihnen Ihr Risiko gar nicht bewusst ist, bis es schon zu spät ist. Sie können sich einen Moment noch wunderbar fühlen, und dann, eine Stunde später, bereits tot sein. Daher ist es so wichtig, Herzkrankheiten vorzubeugen, und zwar schon bevor Sie wissen, ob Sie überhaupt an einer leiden.

      Meine Patienten fragten mich oft: „Sind Herzkrankheiten nicht einfach eine Folge des Altwerdens?“ Ich kann nachvollziehen, woher dieser Irrtum kommt. Schließlich schlägt unser Herz im Laufe unseres Lebens buchstäblich mehrere Milliarden Male. Vielleicht gibt unser Motor einfach irgendwann den Geist auf? Nein.

      Eine Vielzahl wissenschaftlicher Beweise zeigt, dass es früher extrem große Gebiete auf der Welt gab, wo diese Epidemie schlichtweg nicht vorkam. Im Rahmen des berühmten China-Cornell-Oxford-Projekts, auch als China Study bekannt, untersuchten Wissenschaftler das Essverhalten und das Auftreten chronischer Krankheiten Hunderttausender Chinesen aus ländlichen Gebieten. In der Provinz Guizhou zum Beispiel, einem Gebiet mit etwa einer halben Million Einwohnern, konnte in einem Zeitraum von drei Jahren kein einziger Todesfall bei Männern unter fünfundsechzig mit einer koronaren Herzkrankheit in Zusammenhang gebracht werden.2

      Während der 1930er- und 1940er-Jahre stellten westlich ausgebildete Ärzte, die in einem weitreichenden Netzwerk von Missionskrankenhäusern im subsaharischen Afrika arbeiteten, fest, dass viele der chronischen Krankheiten, die die Menschen in der sogenannten entwickelten Welt plagten, auf dem dortigen Teil des afrikanischen Kontinents größtenteils einfach nicht vorkamen. In Uganda, einem ostafrikanischen Land mit mehreren Millionen Einwohnern, wurden koronare Herzkrankheiten als „fast nicht existent“ beschrieben.3

      Aber vielleicht starben diese Menschen einfach früher an anderen Krankheiten und lebten nicht lang genug, um einer tödlich endenden Herzkrankheit zu erliegen? Nein. Die Ärzte verglichen Autopsien der Ugander mit denen von US-Amerikanern, die im selben


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