Finanzielle Unabhängigkeit für Frauen für Dummies. Lisa Breloer

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Finanzielle Unabhängigkeit für Frauen für Dummies - Lisa Breloer


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unbezahlte Arbeit leisten.

      Natürlich kommt es auch auf Ihre individuellen Umstände an. In vielen Fällen reicht es schon, die Folgen für Ihre Verdienstmöglichkeiten im Blick zu behalten und nicht in einer beruflichen Sackgasse zu landen. Ihre Situation könnte sich ändern und Sie müssten plötzlich mehr Geld verdienen. Einen Notfallplan in der Hinterhand zu haben, kann dann nie schaden. Überlegen Sie sich, wenn Sie beispielsweise Teilzeit arbeiten, ob Sie Ihre Arbeitszeit erhöhen oder bei einem anderen Arbeitgeber mehr Geld verdienen könnten.

      Eine Gehaltserhöhung bekommen

      Verdienen Sie weniger als Ihre Arbeit wert ist? Dann können Sie versuchen, eine Gehaltserhöhung zu bekommen. Oder wünschen Sie sich sowieso mal wieder eine Veränderung? Dann können Sie bei einem Arbeitgeberwechsel nach Firmen Ausschau halten, die gut bezahlen.

      Gehaltsverhandlung: Chef, ich will mehr Geld!

      Manche machen es jährlich oder wenn sich die Aufgaben verändert haben: Sie sprechen eine Gehaltserhöhung an. Das ist eine der besten Möglichkeiten, um Ihr Einkommen zu erhöhen. Andere haben es noch nie gemacht. Es kostet Überwindung. Oder vielleicht warten Sie immer noch auf den richtigen Moment. Doch je länger Sie warten, desto mehr Geld entgeht Ihnen. »(Warte)zeit ist Geld«.

      Der Gender-Pay-Gap:

      Noch immer verdienen Frauen nicht das Gleiche wie Männer

      Noch immer verdienen Frauen weniger als Männer. Und dabei handelt es sich leider nicht nur um einen Pappenstiel. Der sogenannte »Gender-Pay-Gap«, also die Gehaltsdifferenz zwischen Männern und Frauen in Deutschland, beträgt 21 Prozent. Der Gehaltsunterschied liegt auch an der Branchenwahl, mehr Teilzeittätigkeit und weniger Führungspositionen, die Frauen innehaben. Allerdings sind ca. 7 Prozent der Lohnlücke nicht erklärbar. Bei gleicher Qualifikation und vergleichbarem Job verdienen Frauen trotzdem weniger als Männer. Viele Kritiker des Gender-Pay Gaps-machen es sich leicht und schieben den Frauen selbst die Schuld in die Schuhe, weil sie nicht um ihr Gehalt verhandeln würden.

      Trauen Sie sich also ruhig. Verhandeln Sie Ihr Gehalt. Nur dann können wir zeigen, dass Frauen nicht selbst schuld am Gender-Pay-Gap sind.

      Je besser Sie sich auf dieses Gespräch vorbereiten, desto höher sind Ihre Chancen auf Erfolg. Bevor ich ins Detail gehe, möchte ich Sie auf die zwei wesentlichen Punkte hinweisen. Wichtig ist, dass Sie Ihrem Arbeitgeber zeigen,

       wie durch Ihre Arbeit mehr Gewinn erzielt werden konnte und

       weshalb es die Stelle, für die Sie damals eingestellt wurden oder die letzte Gehaltserhöhung erhalten haben, gar nicht mehr gibt.

      Am besten gelingt Ihnen die Vorbereitung, wenn Sie Ihr Gespräch um eine Gehaltserhöhung bereits im Vorfeld im Hinterkopf haben. Sie können sich dazu Ihre Argumente und konkrete Beispiele über einen längeren Zeitraum aufschreiben:

       Ihr Einsatz für das Unternehmen: Sammeln Sie besondere Projekte und alle Aufgaben, die Sie gut gelöst haben. Auch wenn Sie viel Einsatz für das Unternehmen zeigen, Überstunden machen, kranke Kollegen vertreten und das Team mit Ideen voranbringen, können Sie es auf Ihrer Liste aufnehmen. Tätigkeiten, die eigentlich ursprünglich gar nicht vorgesehen waren, können Sie auch festhalten.

       Firma verdient mehr Geld: Die besten Chancen haben Sie, wenn Ihre Firma mehr Geld durch Sie verdient. Das ist aus Unternehmenssicht der wichtigste Beitrag, den Sie leisten können. Haben Sie schon einmal Kontakte hergestellt, die einen Mehrwert für das Unternehmen darstellen oder zu neuen Aufträgen geführt haben? Sie können sammeln, auf welche Weise Ihre Firma zusätzliche Einnahmen erzielt oder Geld eingespart hat.

       Stechen Sie hervor: Was können Sie besonders gut? Welches Know-how haben Sie und niemand sonst in Ihrem Team? Wenn Sie beispielsweise über die besten Excel-Kenntnisse verfügen oder zu den wichtigsten Kunden einen besonders guten Draht haben, ist das für Ihre Argumentation schon ein großer Pluspunkt. Sie machen sich dadurch sehr wertvoll für Ihren Arbeitgeber. Ihre Aufgaben sind nicht so leicht auf andere übertragbar.

       Etwas verbessern: Wenn Sie erkennen, dass man in Ihrem Team etwas besser machen könnte, dann zögern Sie nicht, es selbst besser zu machen. Überlegen Sie sich, ob es fehlendes Wissen im Team gibt und bauen Sie es selbst auf.

       Weiterbildungen sind wertvoll: Viele Unternehmen bieten Weiterbildungen an. Wenn Sie diese Angebote für sich nutzen, können Sie dadurch neue Fähigkeiten erlernen und anwenden. Das können Sie im Gespräch um eine Gehaltserhöhung nutzen. Schließlich haben Sie nun eine höhere Qualifikation als noch vor der Weiterbildung. Andererseits steigert es auch Ihren Marktwert und Ihre Chancen für andere Stellen.

       Eigenen Marktwert kennen: Auch wenn Sie sich nicht um einen neuen Job bewerben, ist es wichtig, Ihren Marktwert zu kennen. So gewinnen Sie eine gute Einschätzung, was Sie für Ihren Arbeitgeber wert sind. Sie können sich beispielsweise gut mit Schul- oder Studienfreunden und Kollegen austauschen. Wenn Sie selbst Ihr eigenes Gehalt oder Ihre Vorstellung preisgeben, dann erfahren Sie oftmals auch, was Ihr Gegenüber verdient. Darüber hinaus können Sie sich bei anderen Firmen bewerben. Oft wird die Angabe von Gehaltsvorstellungen verlangt. Wenn Sie eingeladen werden, dann sind Ihre Vorstellungen nicht abwegig hoch. Wie weit Sie dieses Spiel treiben, bleibt Ihnen überlassen.

      

Online werden regelmäßig Gehaltsreports veröffentlicht. In den ausführlichen Berichten findet auch eine Unterscheidung nach Branche und Berufserfahrung statt. Mehr finden Sie beispielsweise unter:

        www.roberthalf.de/gehalt

        www.stepstone.de/wissen/gehaltsreport-2019

        www.gehaltsvergleich.com

      Nun fehlt noch ein wichtiger Punkt. Überlegen Sie sich mit welcher Gehaltserhöhung Sie zufrieden wären. Wenn Ihr Chef Sie nach Ihren Vorstellungen fragt, können Sie etwas über Ihrer Wunschzahl ansetzen. Er wird Sie wahrscheinlich noch herunterhandeln.

      

Wenn Sie alle Argumente gesammelt und sich gut vorbereitet haben, geht es ans Eingemachte. Sie haben nun eine gute Begründung, weshalb Ihr altes Gehalt nicht mehr angemessen ist. Doch das gegenüber Ihrem Arbeitgeber zu vertreten, ist nochmal ein anderes Paar Schuhe. Und genau hier tun sich viele von uns verständlicherweise schwer. Das Thema Gehalt beim Chef anzusprechen, kostet Überwindung. Er wird Ihnen nicht freudig um den Hals fallen, weil Sie das Thema endlich anbringen. Das Gute dabei ist, dass Ihr Chef nicht mehr als Nein zur Gehaltserhöhung sagen kann. Aber wenn Sie es nicht ansprechen, wird erst recht nichts passieren. Dass Sie keine Bittstellerin sind und Ihr Wunsch nach mehr Lohn begründet ist, hat Ihnen bereits die Vorbereitung für das Gespräch gezeigt.

      Im Gespräch können Sie mit ein bis zwei guten Argumenten beginnen. Lassen Sie Ihren Chef erst einmal darauf antworten. Nachdem er dann erläutert hat, weshalb keine oder nur eine geringe Erhöhung drin ist, können Sie Ihr stärkstes Argument hervorbringen. Dann verschießen Sie Ihr Pulver nicht schon zu Beginn.

      

Das Gespräch kann Ihnen leichter fallen, wenn Sie sich in Ihren Arbeitgeber hineinversetzen. Welche
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