Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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und Anna haben mir gesagt, dass in Waldkogel erzählt wird, dass du eine Braut hast und demnächst heiratest. Ich will klare Verhältnisse.«

      »Bist deshalb hergekommen? Wolltest fragen, ob des stimmt? Bist dir meiner Liebe nicht sicher?«

      »Es ist unhöflich, eine Frage mit einer Frage zu beantworten. Gibt es eine Braut?«

      »Ja!«

      Judy schwankte. Alban fing sie auf und setzte sie auf einen Stuhl.

      »Dummes Ding! Ich habe gelegentlich einen seltsamen Humor, daran musst du dich gewöhnen. Außerdem hast du mich nicht gefragt ob es eine andere Braut gibt, sondern ob es eine Braut gibt, verstehst?«

      Judith starrte ihn an. Sie schüttelte den Kopf.

      »Ich verstehe immer weniger!«, seufzte sie.

      »Gut, dann werde ich dich einmal aufklären!«

      »Ich bitte dringendst darum!«

      »Ziehe einen Schuh aus!«

      »Wie bitte?«

      »Ich habe dich gebeten, einen Schuh auszuziehen. Du kannst wählen, den rechten Schuh oder den linken. Wobei mir der rechte Schuh lieber wäre.«

      »Madl, ich würde machen, worum dich der Alban bittet«, bemerkte Adam Grummer. »Keine Angst, ich passe schon auf, dass du net barfuß bleiben wirst. Ich habe da so eine Ahnung.«

      »Adam, sei still! Mei, Mann, dass du immer im ungeeignetsten Moment reden musst.«

      Völlig verwirrt schlüpfte Judith aus ihrem rechten Schuh.

      Alban holte eine Schachtel aus seinem Rucksack. Judith und Albans Tante und Onkel erkannten sofort, dass es sich dabei um einen Schuhkarton handelte.

      Alban kniete sich vor Judith auf den Boden. Er nahm einen weißen, sehr eleganten Schuh aus dem Karton.

      »Ich war verlobt! Ich war, nicht, ich bin! Ich sagte dir doch, dass ich fort muss, etwas erledigen! Ich wollte die Verlobung lösen. Ich hatte mich schon auf dem Weg zur Berghütte am Sonntag entschlossen, Alina nicht zu heiraten. Sie kam dann vergangene Nacht hierher. Meine Tante und mein Onkel waren Zeugen, wie ich die Verlobung gelöst habe. Ich habe dir doch die Geschichte erzählt von dem Burschen aus Waldkogel und dem Madl, das nicht in der Kirche heiraten wollte.«

      »Das bist du!«, hauchte Judith fast tonlos.

      »Ja, das bin ich!«

      Alban strahlte Judith an.

      »Und jetzt bin ich der Prinz, der schauen will, ob dem Madl der Schuh passt, weißt, wie im Märchen. Im Märchen hat der Schuh gepasst und die beiden haben geheiratet!«

      Statt einer Antwort streckte Judith ihm ihren Fuß entgegen. Alban zog ihr den Schuh an.

      »Passt!«, sagte Judith leise und errötete.

      Alban nahm ihre Hand.

      »Ich liebe dich! Judith, willst du meine Frau werden?«

      Sie schaute ihn an. Sie lächelte. Dann stand sie auf, zog ihn an sich heran und küsste ihn.

      »Ist das jetzt ein ›Ja‹?«

      »Ja, ja, ja! Ich muss verrückt sein! Ich weiß nur, dass ich dich liebe. Das genügt mir! Ja, ich liebe dich!«

      Und wieder küssten sie sich.

      »Woher kanntest du meine Schuhgröße?«

      »Ich habe Veronika Boller beschwatzt! Bei der hast doch die Wanderschuhe gekauft.«

      »Mei, jetzt hole ich aber den Schnaps!«, sagte Adam Grummer.

      »Halt, hiergeblieben, Adam! Jetzt tun wir den Kindern erst mal gratulieren!«

      Lore trat vor die beiden und nahm deren Hände.

      »Ich wünsche euch von ganzem Herzen alles Gute und Gottes Segen!«

      Lore streichelte Albans Wange. Sie umarmte zuerst Judith, dann Alban.

      »Ja, Bub, so ist es! Spielst jetzt nimmer allein die erste Geige. Jetzt gibt es bald zwei Weiber auf dem Grummer Hof. Ich meine sozusagen, denn leider tut ihr ja net hier wohnen.«

      Adam kam mit dem Obstler und schenkte ein. Sie prosteten sich zu.

      »Alban, ich wollte dir noch etwas sagen. Ich hatte eine Idee, bevor wir uns beim ›Erkerchen‹ trafen. Ich habe mich total in Waldkogel verliebt und trug mich mit dem Gedanken, mich hier niederzulassen und von hier aus zu arbeiten, entweder für meinen Chef oder als Freiberuflerin. Ich wollte dich sogar fragen, ob du mir helfen könntest, eine Wohnung zu finden.«

      Alban hob sie wieder hoch und drehte sich mit ihr im Kreis.

      »Mei, Judy! Ist dir der Grummer Hof groß genug? Wenn er des net ist, dann bauen wir an, nicht wahr, Onkel Adam?«

      »Sicher, Bub, tun wir des! Wenn es dein Glück erfordert und der Fellbacher als Bürgermeister uns hilft bei der Baugenehmigung, dann können wir auch ein Hochhaus hierher stellen.«

      Sie lachten alle über den Witz.

      »Herr Grummer, das wird nicht nötig sein! Ich habe mir den Hof kurz von außen angesehen. Er ist ein Traum.«

      Alban nahm seine Braut in die Arme und küsste sie.

      »Weißt, Judy, dein Wunsch, in Waldkogel leben zu wollen, überrascht mich nicht. Ich habe mir auch schon Gedanken gemacht, was ich tun könnte, um öfters hier zu sein. Ich bin in der Abteilung für Planung und Konstruktion tätig. Am Computer sitzen kann ich überall. Ich will mit meinem Chef reden. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass ich einen Teil meiner Arbeit hier erledige. Das moderne Kommunikationssystem macht es möglich. Außerdem haben wir ab morgen eine Miniwerft im Garten. Ich habe Holz bestellt für dein Hausboot.«

      »Und ich habe schon angefangen, die Wiese dafür vorzubereiten«, rief Adam Grummer.

      »Sie sind ein Schatz, Herr Grummer!«

      »Madl, des mit dem Herrn Grummer, des lässt jetzt fein bleiben. Wir sind die Tante Lore und der Onkel Adam für dich! Und eines verrate ich dir auch, dem Alban seine Verflossene, für die sind wir net Tante und Onkel gewesen. Wir haben dich gleich tief in unser Herz geschlossen!«

      »Danke! Ich habe Sie auch – entschuldigt – euch auch in mein Herz geschlossen.«

      Judith umarmte die beiden.

      »Mei, ist des ein schönes Gefühl, net nur einen Buben zu haben, sondern auch ein Madl. Und wann heiratet ihr?«

      »Bald! Die Judith hat diese Woche frei und muss nächste Woche noch ein Seminar halten. Währenddessen baue ich das Hausboot. Judy, wir fahren morgen nach Kirchwalden. Vielleicht können wir in den Film in einer Videothek ausleihen. Ich war ja jetzt nicht daheim.«

      »Ich habe den Film Hausboot auch daheim. Ich rufe Susanne an. Sie muss ohnehin mehrmals am Tag in meine Wohnung und nach den Pflanzen und den Katzen sehen. Sie kann den Film per Eilboten schicken.«

      Judith rief sofort bei Susanne an und redete mit ihr. Sie versprach, den Film noch heute Abend aufzugeben.

      »Und wie steht es mit dem Supermann? Konnten dir Anna und Toni etwas über ihn sagen?«

      »Ja, Susanne, ich habe sehr viel erfahren. Alles nimmt einen glücklichen Verlauf. Ich rufe dich an und erzähle dir mehr. Im Augenblick ist es ungünstig für ein längeres Gespräch. Nur so viel, es sieht so aus, als würde noch eine Freundin von dir nach Waldkogel übersiedeln.«

      »Jetzt machst du mich neugierig! Ich werde auf der Berghütte anrufen.«

      »Das wirst du nicht, Sue! Anna und Toni wissen nichts! Ich kündige dir die Freundschaft, wenn du dort anrufst. Etwas Geduld musst du schon haben.«

      Judith verabschiedete sich.

      »So, das wäre erledigt!«, sagte Judith.

      »Alban, willst du Judy


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