Star Trek - The Next Generation: Vorhandenes Licht. Dayton Ward

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Star Trek - The Next Generation: Vorhandenes Licht - Dayton Ward


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aber höflich, bis sie sich einen der Sessel ausgesucht hatte, ehe er sich auf dem Sofa niederließ.

      »In Ordnung«, sagte Louvois, nachdem sie einen Schluck von ihrem Brandy genommen hatte. »Welcher Notfall hat Sie an einem Freitagabend nach Paris getrieben?«

      Akaar lächelte. »In meinem Büro ist noch Freitagmorgen.«

      »Und Sie trinken jetzt schon Brandy?«

      »Es sieht ganz so aus, als stünde mir ein anstrengender Tag bevor.«

      Louvois prostete ihm zu und lächelte humorlos. »Ich habe einiges gehört. Sie haben bestimmt alle Hände voll zu tun.«

      »Admiral Ross ist heute Morgen auf der Erde eingetroffen.« Akaar starrte das Brandyglas an, das er auf seinem Knie abgestellt hatte. »Er ist auf Caldos II festgenommen worden … Nicht der erste in Ungnade gefallene Sternenflottenoffizier, der versucht hat, dort unterzutauchen.«

      »Nein?«, fragte Louvois.

      »Ich könnte Ihnen Geschichten erzählen … Vielleicht ein anderes Mal.« Er nahm einen kräftigen Schluck Brandy. »Nach allem, was wir über die Methoden von Sektion 31 wissen, war ich ehrlich gesagt überrascht, dass Ross noch am Leben ist. So viel, wie er weiß … Ich kann es mir nur so erklären: Die verfluchte KI, die den Laden geschmissen hat, ist offenbar zu dem Schluss gekommen, er könnte Sektion 31 noch nützlich sein. Und er muss klug genug gewesen sein, absolutes Stillschweigen zu bewahren.«

      Louvois trank aus, stand auf und ging zur Bar hinüber, um sich nachzuschenken. Die Flasche nahm sie mit zurück und stellte sie auf den Couchtisch.

      »Ross kann uns genau sagen, wie das abgelaufen ist.« Sie ließ sich wieder in ihren Sessel sinken und passte auf, ihren Drink nicht zu verschütten. »Ich kann es kaum erwarten, dieses Gespräch mit ihm zu führen.«

      »Er wird sich in Kürze einer Befragung durch die Juristische Abteilung der Sternenflotte stellen müssen«, sagte Akaar. »Ich bin hier, um Sie einzuladen, wie bei den Verhören Jellicos, Nakamuras und Nechayevs beizusitzen. Wir haben das ja schon besprochen. Ich weiß, dass Sie noch dabei sind, die Prozesse vorzubereiten, und ich möchte, dass unser Vorgehen in der Sache so transparent wie möglich ist.«

      Louvois nickte. »Das weiß ich zu schätzen, Leonard.«

      Der Föderationsrat hatte beschlossen, dass das Justizministerium der Föderation die Strafverfolgung der Mitglieder von Sektion 31 überwachen würde – einschließlich aller Sternenflottenoffiziere. Angesichts der Schwere der Anschuldigungen und der Auswirkungen, die die Verbrechensaufklärung auf die gesamte Föderation, ihre Verbündeten und sogar ihre Feinde haben konnte, waren Louvois und ihr Stab am besten geeignet, die Strafverfahren gegen alle Angeklagten – Zivilisten sowie Sternenflottenangehörige – durchzuführen. Jedem Verdächtigen würde öffentlich der Prozess gemacht werden, und Louvois würde dafür sorgen, dass alles streng nach Vorschrift lief. Nichts würde sie dem Zufall überlassen, und keine einzige Verhandlung würde an einer Formalität scheitern. Eine andere Vorgehensweise war nicht denkbar, nicht bei einer Sache dieser Größenordnung. Es galt, alles zu vermeiden, was nach Vertuschung oder Verdunklung aussah. Sie konnten sich keine Fehler erlauben.

      Akaar war von Anfang an zuvorkommend und kooperativ gewesen. Wie Louvois strebte er eine gründliche öffentliche Untersuchung an und wollte verhindern, dass der Eindruck von Befangenheit entstand.

      »Der Sicherheitsdienst der Föderation und andere Exekutivorgane verhaften noch immer überall im Alpha- und Beta-Quadranten Mitglieder der Geheimorganisation«, sagte sie, »aber wir könnten bereits jetzt einen recht beeindruckenden Personenkreis zu der Angelegenheit befragen.« Sie nippte an ihrem zweiten Brandy. »Es sind ein paar leibhaftige Helden dabei, vielleicht sogar eine oder zwei Legenden. Sie haben beispiellose Errungenschaften vorzuweisen, haben Mal um Mal mit Mut die Werte der Föderation und der Sternenflotte beschützt … Aber das wird ihnen jetzt nichts helfen.« Sie gab sich keine Mühe, die Verachtung zu verbergen, die sie empfand. »Was für eine gottverdammte Verschwendung.«

      Akaar legte den linken Arm auf die Rückenlehne des Sofas. »Sie werden nicht alle im gleichen Maße mit Sektion 31 im Bunde gewesen sein«, sagte er, »aber Genaueres werden wir erst wissen, wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind. Das bedeutet allerdings nicht, dass irgendjemand ungeschoren davonkommen wird.«

      »Wir haben längst noch nicht alle gefunden.« Louvois schwenkte ihr Glas und sah zu, wie der Brandy darin einen Wirbel bildete. »Wie viele haben sich falsche Identitäten zugelegt oder andere Maßnahmen ergriffen, um uns zu entwischen? Alynna Nechayev hatte allein auf der Erde vier verschiedene Verstecke. Und es ist gut möglich, dass es Geheimagenten gibt, die auf keiner Liste erscheinen.« Sie presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. »Egal. Niemand wird seiner gerechten Strafe entkommen.« Sie hob den Blick und sah Akaar ins Gesicht. »Niemand.«

      Er hatte anscheinend erwartet, dass sie das Gespräch in diese Richtung lenken würde. Seine Miene war düster. »Picard«, sagte er.

      »Picard.« Sie leerte ihr Glas und stellte es zwischen sich und ihn auf den niedrigen Tisch. »Sie müssen ihn zur Erde zurückbeordern.«

      »Er braucht acht Wochen für den Rückflug, Phillipa.«

      »Dann sollte er sich wohl besser auf den Weg machen.«

      Akaar runzelte die Stirn. »Auch ich glaube, dass Picard für seine Taten geradestehen muss«, sagte er dann. »Aber er war kein Agent von Sektion 31. Er wusste nichts davon, was die Organisation mit Zife und den anderen gemacht hat.«

      »Wir werden sehen. Wenn alles vorbei ist, wissen wir es genau.«

      Akaar stellte sein Glas neben ihres – er hatte seinen Brandy nicht ausgetrunken – und verlagerte seine Position, sodass er ihr nun direkt gegenübersaß. »Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass er mit diesen Leuten unter einer Decke gesteckt hat? Dass er hinter den Kulissen gewirkt, klammheimlich Föderations- und Sternenflottenpolitik beeinflusst und niemand anderem als diesen Kriminellen Rede und Antwort gestanden hat? Wir sprechen hier von Jean-Luc Picard. Sie wissen so gut wie ich, dass er sich nie dafür hergegeben hätte. Wie viel hat er für unsere Ideale geopfert, während andere Lippenbekenntnisse abgegeben oder sogar versucht haben, sie auszuhöhlen? Das ist der Mann, der dem Sternenflottenkommando die Stirn geboten und im Zuge der Ba’ku-Affäre seine Karriere aufs Spiel gesetzt hat. Und was er mit den Borg durchgemacht hat – davon will ich gar nicht anfangen.«

      »All das ist mir bewusst«, sagte Louvois, »und ich weiß es zu schätzen.«

      Allein die Vorstellung, dass Picard willentlich eine Gruppierung wie Sektion 31 unterstützen könnte, war lächerlich, davon war Louvois überzeugt. Sie konnte jedoch nicht zulassen, dass persönliche Gefühle sie in der Ausübung der ihr auferlegten Pflicht behinderten. Akaar würde sich das ebenfalls nicht erlauben, aber das bedeutete nicht, dass er – oder sie – gegen solche Gefühle gefeit waren.

      »Sie waren doch sicher genauso erschüttert wie ich, seinen Namen auf der Liste zu sehen«, sagte sie. »Ich kenne den Mann seit über dreißig Jahren … Und noch bevor ich ihm das erste Mal begegnet bin, war seine Reputation bereits ausgezeichnet.«

      Akaar stützte die Ellenbogen auf die Knie und lehnte sich ihr entgegen. »Dann wissen Sie, dass er ein ehrenwerter Mann ist.«

      »Und dennoch haben Sie ihn abgekanzelt, als Sie von seiner Beteiligung an der Absetzung Zifes erfahren haben«, hielt Louvois dagegen.

      »Natürlich habe ich das!« Akaar stieß die Worte zwischen den Zähnen hervor. »Er war in einen Staatsstreich involviert! Ein ordnungsgemäß gewählter Föderationspräsident, mit Waffengewalt aus dem Amt gedrängt … Das konnte ich nicht ignorieren. Und ja, es ist unsere Pflicht, ihn vor Gericht zu zerren und alles in unserer Macht Stehende zu tun, um die Wahrheit ans Licht zu bringen, sodass der Gerechtigkeit Genüge getan wird. Aber, Phillipa … Wenn ich wirklich glauben würde, dass Picard unseres Vertrauens nicht mehr würdig wäre, dass wir uns in der Stunde der Not nicht auf ihn verlassen könnten, hätte ich bereits seinem Ersten Offizier das Kommando über die Enterprise gegeben und ihn angewiesen, augenblicklich


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