Mainfranken Reiseführer Michael Müller Verlag. Hans-Peter Siebenhaar

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Mainfranken Reiseführer Michael Müller Verlag - Hans-Peter Siebenhaar


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      Jüngling, nur aus ein paar Tischen besteht die ehemalige Weinstube der Bäckerei, die zu ei­nem Café umgebaut wurde, in dem sich tags­über viele Haßfurter treffen. Kleine Ge­richte, fei­ne Weinauswahl. Mo-Fr 5.30-18 Uhr, Sa bis 14 Uhr. Hauptstr. 26, Tel. 09521/1456.

      Heuhotel, in einem Riesengarten mit zwei Eseln zwischen Stadtmitte und Freibad hat au­ßer der Vier-Personen-Bettstatt (pro Pers. 5 €) ein Ferienhäuschen Platz (mit Küche, Bad, Ter­rasse, 2 Pers. 35 €). Bei Winfried Schreyer, am Wehr­lein 3, Tel. 09521/952336 oder 0160/2056273.

      Meehäusle (ehemals Naturfreundehaus), die idyllische Lage mit Biergarten direkt am Main ist der Trumpf dieses gemütlichen Gasthauses, das von Radfahrern und Ein­heimischen gerne besucht wird. Bootsanle­gestelle mit Unter­stell­halle, Zeltplatz, Kin­der­spielplatz. Gute Tages­ge­rich­te, einfa­che und günstige Zimmer (EZ ab 18 €). Am Ha­fen 6, Tel. 09521/7155.

      Bio/Regional Maintal-Obstindustrie, das Traditions­un­ternehmen ist vor allem für seine Hiffen­mark-Marmelade (Hagebutten) bekannt. Am Mi und Do ist 9-17 Uhr, Sa 9-15 Uhr Fabrikverkauf. Industriestr. 11, Tel. 09521/94950, www.maintal-frucht.de.

      Club Lokwerk, die Feierwütigen der Region treffen sich Fr und Sa im historischen Bahn­hofs­gebäude, direkt neben dem heutigen Bahn­hof. Bis 22 Uhr Bar, danach Club. Bahn­hofstr. 10, Tel. 09521/6219719, www.lokwerk-events.de. Kinderträume

      Kinderträume

      Viele Gestalten, die sich in den Büchern des bekannten Kin­der­buch­autors Paul Maar finden, sind Oberthereser. Denn der gebür­tige Schweinfurter Paul Maar (heute Bamberg und Birken­feld/Landkreis Haßberge) verbrachte ei­nige Kinderjahre bei seinem Groß­vater in Obertheres, als Schweinfurt im Bombenhagel ver­sank. Noch heute erinnert sich Paul Maar gerne an die Zeit im Dorf und erzählt immer wieder davon. Bekannt geworden ist Paul Maar vor allem durch die Geschichten vom Sams. Was nur wenige wis­sen: Paul Maar arbeitete eine Zeit lang als Bühnenbildner und Fo­to­graf am Fränki­schen Theater Schloss Maßbach (Landkreis Schweinfurt), das seine Tochter Anne Maar heute leitet. Anne Maar ist ebenfalls eine bekannte Kinderbuch­autorin. Aus der glei­chen Theater­familie stammt Michael Ballhaus, einer der ge­frag­tes­ten Kameramänner in Hollywood („Das fliegende Au­ge“), der unter anderem mit Martin Scorsese Filme drehte und im Lauf seiner Karriere für drei Oscars nominiert wurde.

      Hungrige Wildgänse im Maintal

      Interessant ist die kleine Kirchenburg in Prappach, und in Sylbach lockt die his­to­ri­sche Hammerschmiedsmühle zu einer gemütlichen Einkehr (Mi bis So und an Fei­ertagen ab 18 Uhr, Tel. 09521/2277, www.hammerschmieds­muehle.de). Außer­dem ist das maleri­sche Rat­haus aus dem Jahr 1598 seh­ens­wert.

      Zisterzienserinnenkloster Maria­burg­hau­sen: Über die 1962/63 errichtete Main­brü­cke, die an der Stelle eines Vor­gängerbaus von 1867 Haßfurt mit dem südli­chen Umland verbindet, ge­langt man zum ehemaligen Nonnen­klos­ter (1,5 km außerhalb von Haß­furt), das Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn 1582 der Universität Würz­burg schenkte. Seitdem wird das Klos­ter schon nicht mehr von Or­dens­frau­en bewohnt, heute dient es als Hof­gut. Beachtenswert ist die 1300 ent­stan­dene Klos­ter­kirche, die Johannes dem Täufer geweiht ist und eine ein­drucks­volle Gruft be­herbergt. Leider ist das Gotteshaus normalerweise ge­schlos­sen; es kann jedoch nach Voran­mel­dung besichtigt werden.

      ♦ Informationen und Schlüssel: Katholisches Pfarramt Haßfurt, Pfarrgasse 8, Tel. 09521/1484.

      Obertheres: Das einstige Kloster und heu­tige Schloss Theres, das an der Bun­des­straße 26 liegt, die von Haßfurt nach Schweinfurt führt, ist heute in Pri­vatbesitz. Die fast tausend Jahre alte Benediktinerabtei St. Stephan und Vitus prägte mit ih­rem Reichtum die ganze Umgebung. In den Klosterdörfern wie Wa­genhausen, Hor­hausen und Buch stehen noch heute Bau- und Flur­denk­mäler von herausragen­der Be­deutung und selbst in der Nachbarstadt Haßfurt hatte das einst mächtige Kloster Be­sit­zun­gen (ehemalige Renkers­müh­le). Mit der Säkularisation Anfang des 19. Jh. erlosch das Klosterleben jäh.

      Obertheres ist die Heimat einer be­deutenden Bildhauerfamilie. Berühm­tes­ter Ver­tre­ter dieser Familie war Jo­hann Peter Wagner (geboren 1730), der Sohn von Johann Thomas Wagner. Er schuf in ganz Franken Kunstwerke von überragendem Wert. Von seinem Ge­burts­haus steht heute nur noch die Tor­an­lage. Wagner-Werke findet der Inte­res­sierte unter anderem in der Marien­ka­pelle am Friedhof in Ober­the­res, in der Kirche im Nachbarort Unter­theres sowie in der Kirche in Dampf­ach. Aus Obertheres stammt auch der spätere Mainzer Hofbildhauer Johann Sebas­tian Barnabas Pfaff, von dem sich eben­falls Figuren in der Marienkapelle be­fin­den.

      Sehenswert ist auch das neugotische Schloss Ditfurth, das ebenfalls wie das ehema­lige Kloster an der B 26 liegt. Es ist allerdings nicht zugänglich. Erbaut wurde die Schlossanlage 1857 von Georg Freiherr von Ditfurth, der übri­gens der Bruder von Franz Wilhelm Frei­herr von Ditfurth war. Dieser gilt als der bedeutendste Sammler fränki­scher Lieder (www.theres.de).

      Übernachten/Essen Familie Pfeiffer ver­mietet zwei liebevoll eingerichtete Zimmer in einem geschmackvoll restaurierten ehe­maligen Gasthof in der Ortsmitte von Ober­theres. Kahl­berg 1, Tel. 09521/618045.

      Mein Tipp Vino e Camino, stilvolle Vi­nothek und Weinhandlung im Schloss Obertheres, be­trieben von der Italienerin Francesca Gräfin von Beust-Luti. Hier erhält man ausgewählte italienische Weine und ku­linarische Lecke­reien. Un­bedingt sehens­wert. Geöffnet Do 15-19.30 Uhr und Fr 15-22 Uhr sowie bei Sonder­ver­an­staltungen. Klosterstr. 1, Tel. 09521/954396, www.vinoecamino.de.

       Wanderung 2: Durch das Tal der Wässernach

      Einfache Rundwanderung in urtümlicher Naturlandschaft.

      Wonfurt: Hier ist die klassizistische Kir­che sehenswert, die 1817-1820 nach dem Vor­bild des Pantheon in Rom er­richtet wurde.

      Übernachten/Essen Hotel Gasthof Zur Linde, das in der Ortsmitte von Ottendorf (am Mainradweg, steil ober­halb am Berg) gelegene fränkische Gast­haus bietet regio-nale, gute Kü-che (haus­eigene Schlach­tung) und einfache, aber gute Zimmer. Täglich geöffnet ab 17 Uhr, So ab 11 Uhr. EZ 50 €, DZ 70 €. Linden-platz 1, Ottendorf, Tel. 09727/91010, www.linde-hotel.de.

      Mein Tipp Brauereigaststätte Ulrich Mar­tin, in Franken sterben viele kleine Tra­di­tionsbrauereien, aber es geht auch an­ders: Im Scho­nun­ger Gemeindeteil Hausen hat Ulrich Martin die Dorfbrauerei wieder­belebt. Hand­werk­lich ge­brautes Bier und eine kleine, aber stets ab­wechs­lungsreiche Speisekarte machen das Wirts­haus mit Bier­garten zu einem Ge­heim­tipp. 12-23 Uhr, Fr/Sa bis 24 Uhr, So ab 10.30 Uhr, Di Ruhe­tag. Hausener Hauptstr. 5, 97453 Scho­nun­gen, Tel. 09727/403011, www.brauerei-martin.de.

      Café Rohr, am Mainradweg in der Orts­mit­te von Schonungen liegt das v. a. sonn­tags rege frequentierte Café, das her­vorragende haus­gemachte Torten anbietet. 6-19 Uhr, So ab 8 Uhr. Hauptstr. 36, Tel. 09721/59239.

       Wanderung 3: Auf urtümlichen Wegen am Main entlang nach Schweinfurt

      Leichte Streckenwanderung durch die Mainauen mit schönen Aussichten.

      In Schweinfurt wird zwar immer noch Wein angebaut, doch be­kan­n­ter ist die circa 54.000 Einwohner große Stadt am Main als wich­tiger In­dus­triestandort. Als Friedrich Fischer im Jahre 1883 die Kugel­schleif­maschine erfand, war dies die Geburtsstunde der Wälz­lager­fa­brik­ation. Darüber hinaus gilt Schweinfurt als die Wiege des Fahrrads.


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