Wachau Reiseführer Michael Müller Verlag. Barbara Reiter

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Wachau Reiseführer Michael Müller Verlag - Barbara Reiter


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und Lössböden und dank des günstigen Klimas eine viele Jahrhunderte lange Tradition. Das Weinviertel ist Österreichs größtes Weinbau­gebiet. Auf den Rebterrassen der Wachau und des Kamptals gedeihen internationale Spitzenweine.

      Dank ihrer Frische und Kompaktheit sind Weine aus Österreich als Be­glei­ter von Gerichten verschiedenster Küchen von Mitteleuropa bis Asien geschätzt - die Exporte steigen derzeit Jahr für Jahr.

      Grüner Veltliner: Öster­reichs wichtigste heimische Rebsorte (gesprochen „Wel­tlie­ner“) ist eine Traminer­kreuzung, die seit dem 16. Jahrhundert bekannt ist und fast nur in Österreich vor­kommt. An­gebaut wird sie auf etwa einem Drittel der Gesamtrebfläche, die daraus gekelterten Weißweine sind fast immer trocken, je nach Anbau­gebiet leicht, herb säuerlich oder kräf­tig und lager­fähig.

      Welschriesling: Der „italienische“ Ries­ling ist trotz Namensgleichheit nicht ver­wandt mit dem bekannten (Rhein-)Riesling. Neben Österreich wird er auch in Norditalien, Ungarn, Slowe­nien und Kroatien kultiviert. Er ergibt leichte, feinwürzige Weine, ist als Sekt­grund­wein geschätzt und nach dem Grünen Velt­liner Österreichs zweit­wichtigste Weißweinsorte.

      Zweigelt: Nur ein Drittel der Weinberge sind mit roten Trauben bepflanzt, die häufigste Sorte ist der Zweigelt, eine österreichische Kreuzung aus Blau­fränkisch und St. Laurent, benannt nach ihrem Züchter, dem Direktor der Klosterneuburger Weinbauschule Fritz Zweigelt. Es ist Öster­reichs Parade­rot­wein, violett-rötlich, voll­fruchtig und mit ty­pischem Sauerkirscharoma.

      Blauburger: Eine weitere Züchtung von Fritz Zweigelt, geschaffen aus Blau­fränkisch und Blauem Portugieser, die einen tiefdunklen Rotwein mit zarten Holunderaromen ergibt.

      Daneben reifen in kleineren Mengen Riesling (nur in den steilsten und son­nigs­ten Weinterrassen), Weißbur­gun­der (Pinot blanc), Müller Thurgau, Char­donnay, Sauvignon blanc, Trami­ner, Blauer Portugieser und Merlot. Ins­ge­samt sind 26 weiße und 14 rote Reb­sorten zugelassen.

      Seit 2003 dürfen Quali­tätsweine, die ge­schmack­lich für ein An­bau­gebiet typisch sind, den Namen des Gebiets mit dem Zusatz DAC (für kon­trol­lierte Her­kunfts­be­zeich­nung) tra­gen. Wie bei Rioja, Barolo oder Chianti wird hier nicht eine Reb­sorte, sondern den her­kunfts­typische Geschmack ver­marktet. Seit 2016 gibt es nicht nur DAC Gebiets-, sondern auch DAC Orts- und Lagenweine; je enger die Her­kunft, desto hochwer­tiger und teurer ist der Wein.

      Alle anderen Qualitäts­wei­ne einer DAC-Region haben als Herkunfts­be­zeic­h­nung das Bundesland, hier „Nie­der­österreich“. Jeder Qualitätswein ist an der rot-weiß-roten Banderole auf dem Verschluss zu erkennen.

      Kamptal: Das Weinbaugebiet (3900 ha) rund um Öster­reichs größte Weinstadt Langenlois profitiert von seiner Lage am Übergang vom pannonisch-heißen Donautal zum kühlen Waldviertel. Ein „Kamptal DAC“ besteht zu 100 % aus Grünem Veltliner oder Riesling, den bei­den wichtigsten Rebsorten. Das Gebiet ist auch bekannt für seine Win­zer­sekte, von klassischen Sekt-Cuvées bis zu Jahrgangs- und Lagensekten. Kamp­tal­weine verkosten und kaufen kann man am besten im Ursin Haus (→ Link) so­wie im Loisium in Langenlois (→ Link).

      Kremstal: Das 2370 ha kleine Gebiet reicht von der alten Weinstadt Krems hinein ins Kremstal und südlich bis zum Stift Göttweig. Ein „DAC Krems­tal“ ist entweder ein Grüner Veltliner oder ein Riesling, meist sind es würzi­ge, mineralische Weine. Verlässlich ge­öff­nete Kaufadressen sind die Ge­nos­sen­schaft „Winzer Krems” (→ Link) und das Stift Göttweig (→ Link).

      Weinviertel: Österreichs größtes Wein­baugebiet (13.860 ha) erstreckt sich über das gesamte Weinviertel. Es ist die liebste Heimat des Grünen Veltliners, sein Anteil liegt hier bei 49 %. Nur hier erhält er sein ausgeprägtes „Pfefferl“, ein typisches Kennzeichen des „Wein­vier­tel DAC“, wie er vor allem um Retz, Röschitz und Poysdorf zu finden ist. Auf den Rotweininseln des Wein­vier­tels im Pulkautal gedeihen auch Blauer Portugieser und Zweigelt. Die größten Vinotheken sind der „Wein­markt” in Poysdorf (→ Link) und das „Wein­quar­tier” in Retz (→ Link).

      Wachau: Mit 1340 Hektar ist die Wa­chau das kleinste, aber berühmteste Weinbaugebiet der Region. Einen DAC Wachau wird es ab Jahrgang 2020 ge­ben, die Winzer erfüllen schon jetzt strengere Vorschriften (Kastentext Link), die parallel zum DAC-System beibehalten werden.

      Wagram: Unser Reisegebiet berührt nur einen kleinen Anteil des Weinbau­ge­biets Wagram, das sich nördlich der Donau an das Kamptal anschließt. Hier gedeihen würzige Grüne Veltliner und als Spezialität der Rote Veltliner, ein eleganter Weißwein. Verkosten und kau­fen lässt sich’s am besten in der Ge­biets­vinothek „Weritas“ in Kirchberg am Wagram (→ Link).

      Der knapp 60 km lange Fluss­abschnitt zwischen Ybbs und Krems ist einer der schönsten und großar­tigs­ten im gesam­ten Donautal. Sanfthügelig be­ginnt er mit dem Nibelungen­gau. Ab Melk folgt die Wachau - ein enges Durch­bruchstal, begleitet von alten Burgruinen, barocken Pracht­bau­ten und dem berühm­ten Wein. Die Wachau endet in der schönen Kulturstadt Krems.

      ♦ Höchster Aussichtsgipfel: Jauerling (960 m)

      ♦ Naturpark Jauerling-Wachau

      ♦ Weinbaugebiete Wachau und Kremstal

      ♦ Genussregion für die Wachauer Marille

      Die Wachau (seit 2000 UNESCO-Welterbe) und der westlich gelegene Nibelungengau sind schon lange Zeit touristische Ziele, denn sie bieten Schön­heiten dicht an dicht. Die Wein­ter­rassen, die Marillen­gär­ten und die vie­len Pa­nora­ma­plätze eig­nen sich bes­tens für Wanderungen, deren Krönung der sogenannte Welt­erbe­steig ist, der die Wachau auf 180 km Länge um­run­det. Ebenso reiz­voll ist die Aussicht vom Donauschiff aus, und wer sein Fahr­rad an Bord nimmt, kann auf dem Donauradweg wieder an den Aus­gangs­punkt zu­rückstrampeln.

      Einkehren lässt sich’s hier überall - im Genusstempel wie im ge­mütli­chen Heu­rigenlokal, wo man sich den Wein und die Jause schmecken lässt - auch wenn es hier etwas mehr kostet als abseits des Donautals. Im Winter, heißt es, fällt die Region dann in ihren Schönheitsschlaf. Fast alle Be­triebe sind dann zu und der Wein hat Zeit, in den Kellern zu rei­fen.

      Im Nibelungengau, dem 25 km lan­gen Abschnitt zwischen Ybbs und Melk, gleiten die Ausläufer des Wald­vier­tels von Norden sanft zur Donau hin ab. Am ihrem Südufer liegen die Städ­te Ybbs an der Donau und Pöch­larn, der Geburtsort von Oskar Ko­kosch­ka. Die gro­ßen Sehens­würdig­kei­ten stehen am Nordufer: die präch­tige Wall­fahrts­kirche Maria Taferl und das reizvolle Schloss Artstetten.

      Am Anfang der Wachau, am Süd­ufer, steht das berühmte Stift Melk. 30 km flussab­wärts bis vor Krems hat sich die Donau bis zu 800 Meter tief in die Hochflä­che der böhmischen Masse ein­gegraben und formte eine der be­rühm­testen Re­gio­nen Ös­ter­reichs mit klin­gen­den Namen wie Spitz an der Donau, Wei­ßen­kir­chen, Dürn­stein, Aggstein und Stift Göttweig.

      Und am östlichen En­de der Wachau liegt Krems an der Donau. Die quir­lige Wein- und Kul­tur­stadt mit ihren unter­halt­samen Mu­seen hat kaum 25.000 Ein­woh­ner - und ist trotzdem die größte Stadt der Region.

      Dürnstein: Das Städtchen mit dem blau-weißen Kirchturm ist der schönste


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