Lago Maggiore Reiseführer Michael Müller Verlag. Marcus X. Schmid

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Lago Maggiore Reiseführer Michael Müller Verlag - Marcus X. Schmid


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Ter­ras­se und aus­ge­zeichneter Küche. Gute Pasta, Frit­to Misto del Lago, Polenta mit Wild­schwein­s­alami oder für den dickeren Geld­beu­tel ein Degus­ta­tions­menü. Di Ruhetag (au­ßer Mitte Juli bis Mitte Aug.). Tel. 091-7800012.

      Vairano, bei der Kirche von Vairano, in den Hü­geln über San Nazzaro. Ob Kaninchen mit Polenta, Frotto misto di pesce oder eine Mines­trone ticinese (Gemüsesuppe) - die Osteria, Nach­folgerin des „Miralago“, hat sich in kür­zester Zeit einen ausgezeichneten Ruf erobert. Das Pa­norama auf der Terrasse ist einzigar­tig und ein weiterer Grund, hierher zu kommen: Blick über den See nach Lo­car­no, Ascona und das Maggiadelta, aber auch auf die Ver­zasca-Staumauer. Via Bellavista 1, Tel. 091-7941604.

      Gerra

      Der letzte nennenswerte Uferort vor der Grenze liegt an einem kleinen Bach­delta. Im Orts­teil Riva, rechts der Mün­dung, so sagt der Volksmund, ge­nießt man die Son­nen­strah­len am Mor­gen, in Scimiana, links der Mün­dung, die Son­nenstrahlen am Abend. In Letzterem lässt sich noch ein klei­ner Ortskern aus­machen. Klein ist auch der öf­fent­liche Kiesstrand (mit ei­nem beliebten Strand­lokal) links und rechts der Mün­dung des Dorf­bachs. Groß in Gerra ist einzig der An­teil an Zweitwoh­nungs­bau­ten.

      Übernachten/Essen Dirinel­la, direkt vor der italienischen Gren­ze. Das Haus wurde 2013 komplett renoviert und bekam einen kräftigen roten Anstrich. Restaurant mit fünf sehr schö­nen, modern eingerichteten Gästezim­mern mit Bad, nach hinten ein Gärtchen, zur Straße zwei Ter­ras­sen und auf der anderen Stra­ßen­seite eine kurze Treppe zum Kies­strand, wo ein paar Boote dümpeln, aber da­hinter ist der See frei. DZ 140 CHF, Früh­stück (nach Wunsch groß oder klein) extra. Ganz­jährig geöffnet. So/Mo geschlossen. Via Cantonale 13, Dirinella, 6577 Ranzo, Tel. 079-2075112, www.dirinella.ch.

      Gerra - ein Liegeplatz ist Gold wert

      Von Vira aus führt eine kurvenreiche Stra­ße hoch zur Passhöhe Alpe di Neg­gia und von da wieder hinunter nach In­de­mi­ni. Das Bergdorf des Gam­ba­rogno liegt auf 979 m Höhe und ist die obers­te Ge­mein­de der sonst italie­ni­schen Val­le Ved­das­ca. Die Straße wur­de erst im Ers­ten Welt­krieg gebaut (auf der ita­lie­ni­schen Sei­te so­gar erst 1964), bis da­hin war In­de­mini nur über Fuß­wege er­reich­bar, ent­weder vom ita­lie­nischen oder vom schwei­zerischen Ufer des La­go Mag­giore aus. Die ab­ge­schie­dene La­ge an der Gren­ze machte das Dorf jahr­zehn­telang zum idealen Schmuggler­nest.

      Heute ist das wohl eher harte als roman­ti­sche Schmugglerleben passé, vie­le Men­schen sind ausgewandert. Die Ein­wohnerzahl ist auf ein halbes Hun­dert ge­schrumpft, und sie läge noch nied­riger, wenn nicht einige Deutsch­schwei­zer, vor al­lem Kunst­hand­werker, sich hier niedergelassen hät­ten. Zur Hälf­te ist Indemini heu­te deutsch­spra­chig.

      Das terrassenförmig an den Hang ge­baute Dorf mit seinen engen Gassen und Trep­pen zeigt ein äußerst einheit­li­ches Ortsbild. Das respektieren auch die neuen Be­woh­ner, die sich mit Um­sicht an die Restaurierung alter Stein­häuser ma­chen und so dazu beitragen, dass das Ortsbild erhalten bleibt. Dass das Dorf auf neu­es Blut und Besucher angewiesen ist, weiß man auch in Indemini. Aber mehr als an­ders­wo setzt man auf die Entwicklung eines sanf­ten Tourismus.

      Hin & weg Postauto: 4 x tägl. nach Vira und weiter bis Magadino.

      Übernachten/Essen Indeminese, am obe­ren Ortsausgang. Das Haus war einmal ein Kuh­stall mit Heuschober, aber das sieht man dem Ristorante nicht mehr an. Fausto Domeni­ghetti, der Wirt, stammt aus dem Dorf und ist sozusagen ein kommunales Fak­totum. Bis zur großen Gemeindefusion war er gleich­zeitig Bürgermeister, Posthal­ter, Postauto­chauffeur - und eben Wirt. Dass er sich neben­bei auch noch um die kom­munale Gruppen­unter­kunft, das „Os­tel­lo La Genziane“, küm­mert, wundert da nicht mehr. Im „Indeminese“ steht er sei­ner Frau Orietta zur Seite, und zu­sam­men sor­gen die beiden für eine preiswerte Tes­si­ner Kü­che - und da Italien gleich um die Ecke liegt, ist man auch für italienische Re­zep­te offen. Oben­drein helfen die Wirtsleute auch bei der Zim­mer­suche. Nov.-März geschlossen. 6571 Indemini, Tel. 091-7951222.

      Das Hinterland von Locarno wurde relativ spät entdeckt. Bis in die 1960er Jahre beschränkte sich der Tourismus weitgehend auf das meist freundlich warme Seeufer. Die Täler der Maggia, des Centovalli und der Verzasca wurden eher selten aufgesucht.

      Das hat sich geändert. Auf den schmalen Bergstraßen sieht man im Sommer Cabrio-Piloten und Motorrad­fahrer bis in die höchstgelegenen Dörfer fahren.

      Abseits der Straßen tut sich für Wan­de­rer eine andere Welt auf: duftende Wäl­der, Bäche mit klarem Wasser und ein Pano­rama mit oft majestätischen Berg­gipfeln.

      Was anschauen?

      In Bosco Gurin, dem höchst­ge­legenen Ort des Tessins, wird Deutsch gesprochen, und dies in einem Dia­lekt, den auch Deutschschweizer kaum verstehen. Die Menschen dort sind Nachkommen der im 13. Jahr­hun­dert eingewanderten Walser. Im „Wal­ser­haus“, dem ältesten ethno­gra­phi­schen Museum der Schweiz, er­fah­ren Sie alles über diese deutsch­spra­chige Minderheit, ihre Geschichte und ihre Sprache, das „Ggurijnartitsch“.

      Das Dorf Brontallo über dem Val Lavizzara wurde dank eines engagierten Vereins vor dem Verfall ge­ret­tet: Trockenmauern wurden repa­riert, Weinberge neu bepflanzt, alte Stein­häu­ser renoviert - ein Vorzeige­dorf, das oben­drein mit einer netten Osteria lockt.

      Was unternehmen?

      Für Wanderer ist das Locarnese vor­bild­lich erschlossen. Eine beliebte, wenig anstrengende Wan­derung (ca. 3 Std.) führt von Spruga auf die Alpe Saléi; von dort gondelt man in die Valle Vergeletto hinunter. Wer sich abkühlen will, macht unter­wegs einen Abstecher zum Laghetto die Saléi und schwimmt dort im eiskalten Wasser.

      In einem viertelstündigen Spazier­gang gelangt man von Bignasco zu Felsenkellern, in denen einst Lebensmittelvorräte gelagert wur­den oder die als Ställe dienten. Beein­dru­ckend ist die „Lüera“ (Wolfsfalle), ein fast 100 m2 großes Gefängnis, aus dem neugierige Wölfe, sobald sie durch die Luke gegangen waren, nicht mehr entweichen konnten - Klappe zu.

      Wo baden?

      Erfrischender als jedes Seebad ist das Baden im Fluss. Besonders beliebt ist die Maggia bei Ponte Brolla, Mutige springen dort von ho­hen Fels­en ins Nass, aber auch weiter oben fin­den sich aus­rei­chend Badebecken.

      Auch die Verzasca hat eine erst­klassige Badestelle: Bei Lavertezzo bildet sie grün schillernde, glasklare Becken; zudem hat die Natur wunderbare Felsbänke ge­schlif­fen, die zum Sonnenbad einladen.

      Eine


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