Perry Rhodan 151: Sternenfieber (Silberband). Ernst Vlcek

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Perry Rhodan 151: Sternenfieber (Silberband) - Ernst Vlcek


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im Hauptquartier in der Hektik des bevorstehenden Aufbruchs der Flotte schnell reagieren würde, bezweifelte er.

      Das fremde Raumschiff antwortete zuerst. Mit einen Symbolspruch, der nach dem gleichen Muster abgefasst war wie die Aufforderung: »Hier ACHTERDECK. Wir kommen in Frieden und docken an, wie es erbeten wurde.«

      »Oh«, sagte Vathin zu sich selbst. »Die sind richtig höflich.«

      Ein weiteres Signal kam. »An Außenstation, Oberwächter Vathin!«, donnerte eine Stimme. »Kurierschiff EXE-23 im Anflug. Vathin sofort in Schleuse A melden! Ausrüstung mitführen! Erwarteter Einsatz auf der LEFLAHT. Ehre dem Ewigen Krieger! Bestätigung!«

      Vathin schwieg. Er verglich den knappen Tonfall mit den freundlichen Worten der Fremden. Ihm war für die Letzte Schlacht ein Platz als Orter einer Geschützmannschaft auf der LEFLAHT zugewiesen, doch das war kein Grund, ihn derart barsch anzuschreien.

      Er wollte gerade antworten, da sprach der Hyperfunkempfang an. »Unteradmiral Lillingjoke«, meldete sich eine kratzige Stimme. »Vathin, kümmern Sie sich um das fremde Raumschiff. EXE-23 wird Ihnen zur Unterstützung unterstellt, bis die Situation geklärt ist. Umgehend Rapport!«

      »Verstanden«, sagte der Oberwächter, ließ die Sprechtaste der Hyperfunksenders wieder los und seufzte im Selbstgespräch: »Danke, Unteradmiral.« Hastig fuhr er den Normalfunk hoch. »Vathin an EXE-23!« Nun brüllte er ebenfalls. »Andocken und Waffen klarmachen! Kommandant meldet sich bei mir! Verstanden?«

      »Jawohl, Oberwächter Vathin!«, kam es zurück.

      Es knisterte im Empfang. »Hier spricht Jizi Huzzel von der ACHTERDECK«, vernahm Vathin eine sanfte Stimme. »Wir haben eure Sprache im Griff. Wir kommen in Frieden und hoffen, dass ihr keinen Angriff auf uns versucht.«

      »Kommt einfach«, sagte Vathin. »Ich freue mich auf jeden, der vernünftig redet und nicht schreit.«

      Wenig später dockten die ACHTERDECK und die EXE-23 nahezu gleichzeitig an der Außenstation an. Vathin war wieder die Ruhe selbst. Er freute sich auf die Begegnung mit den Fremden. Dass diese mit dem Ewigen Krieger zu tun hatten, war ihm klar. Alles andere wäre in diesen Stunden ein unglaublicher Zufall gewesen.

      2. Reginald Bull

      Ich wurde aus Volcayr nicht schlau. Überhaupt hatte ich Mühe, meine Gedanken zu sortieren und besonnen zu reagieren. Volcayr ist bereit für die Letzte Schlacht. Die Worte des Elfahders klangen in mir nach.

      Er hatte mich in einen Bereich der subplanetarischen Anlagen verschleppt, den ich nicht kannte. Meine Begleiter waren zurückgeblieben und wohl an Bord der Virenschiffe zurückgekehrt.

      Ich befand mich in einem gepanzerten Fahrzeug, das einem riesenhaften Igel ähnelte. Es war gut 40 Meter lang und nicht ganz halb so hoch. Die Technik war mir fremd, ich konnte nicht abschätzen, welche Möglichkeiten Volcayr damit zur Verfügung standen.

      Der Raum, in dem ich mich befand, war zweifellos die Zentrale des Igelpanzers. Die Bildflächen ringsum erlaubten jedenfalls eine nahezu perfekte Außenbeobachtung.

      Volcayr stand vor etlichen Schaltelementen. In seiner von Stacheln geprägten Rüstung erweckte er den Eindruck eines zwei Meter großen, aufrecht gehenden Igels. Die im Gegensatz zum Rückenbereich flachen Brustelemente der Rüstung setzten sich aus Lamellengliedern zusammen. Auf der Schulterrundung saß ein ovaler Helm mit einem Gitter an der Vorderseite. Hinter diesem Gitter funkelte es hin und wieder grün, als blickten Raubtieraugen hervor. Zwei kurze Arme ragten zu beiden Seiten des Halsansatzes aus dem Oberkörper. Sie endeten ebenso wie die stämmigen Beine in plump anmutenden Auswüchsen. Volcayrs Stimme klang hell. Seine Sprache, die mein Translator übersetzte, glich einem melodiösen Singsang.

      Volcayr ist bereit für die Letzte Schlacht. Eine ganze Weile lag diese Übersetzung schon zurück. Meine Erwartungen an das Reich der ESTARTU hatten sich relativiert. Zumindest hier in der Galaxis Erendyra war durchaus nicht alles eitel Sonnenschein und so überwältigend schön, wie Stalker es geschildert hatte.

      O ja, die Elysischen Ringe boten einen atemberaubenden Anblick. Ihre Existenz bewies zudem, dass Stalker uns nicht belogen hatte. Sotho Tal Ker – Homer G. Adams hatte den Namen zu Stalker verkürzt. Ich fragte mich, ob er das bewusst getan hatte oder nur des Wortspiels wegen. Dass uns Unerfreuliches erwarten würde, hatte Homer keinesfalls ahnen können. Die Ringe von Virgo-Tor bestanden aus der Materie ehemaliger Planeten, die vor 5000 Jahren vernichtet worden waren.

      Volcayr steuerte sein Fahrzeug weiter durch die Unterwelt des Planeten. Cloreon – wir Vironauten nannten den als einzigen dieses Systems gebliebenen Planeten seiner Einsamkeit wegen Eremit – war ein Albtraum und sehr viel weiter ausgehöhlt, als ich je gedacht hätte.

      Bis vor Kurzem hatten wir auf der EXPLORER an eine ruhige Erkundung geglaubt. Wir hatten uns an der Idee berauscht, dass es jedem Vironauten möglich sein würde, seinen eigenen Wünschen zu folgen. Tatsächlich gab es nur Stress. Und den Elfahder empfand ich als kriegslüstern und dienerhaft zugleich.

      Der Panzer stoppte. Vor uns erstreckte sich eine gewaltige, in Ausdehnung und Höhe nicht zu überschauende Halle.

      »Die Letzte Schlacht, das Alles oder Nichts für die Cloreonen, wird bald beginnen«, säuselte Volcayr. »Siehst du die Maschine?«

      Zumindest in dem für mich erkennbaren Bereich reihten sich kilometergroße Aggregate aneinander. Eine unheimliche Zufriedenheit schien bei diesem Anblick von Volcayr auszugehen. »Es ist alles gerichtet«, raunte er in seinem Singsang.

      Ich trug Stalkers Permit am linken Handgelenk. Mit etwas Phantasie war die Metallhülse wie die Stulpe eines Handschuhs, dessen Handteil am Fingeransatz abgetrennt worden war. Insofern schien mir die Bezeichnung als »Faust des Kriegers« nicht völlig aus der Luft gegriffen.

      Ich verschränkte die Arme vor dem Oberkörper. Weil Volcayr mich musterte, winkelte ich den linken Arm demonstrativ an.

      »Die Faust des Kriegers ...«, säuselte er. »Komm!«

      Ohne weiteren Kommentar wandte er sich um und verließ den Igelpanzer. Offensichtlich war er überzeugt davon, dass ich ihm folgen würde.

      Augenblicke später standen wir in der gigantischen Halle. Ich fühlte mich hilflos, fast wie gelähmt, denn die riesigen Maschinen waren in Bewegung geraten – ein irrealer, schwer zu akzeptierender Anblick.

      »Eine Automatik des Ewigen Kriegers verändert die maschinelle Materie«, kommentierte der Elfahder. »Die Cloreonen müssen nun beweisen, dass sie würdig sind.«

      »Würdig?«, fragte ich. »Wem gegenüber? Welchen Sinn hat die Letzte Schlacht?«

      Der Elfahder reagierte nicht auf meine Fragen. Er verfolgte die immer schneller ablaufende Veränderung, die eine gewisse Ordnung erkennen ließ. Die Station demontierte sich selbst, und etwas anderes entstand daraus.

      Ich versuchte Funkkontakt zu Stronker Keen und den Vironauten aufzunehmen. Aber nur ein wildes Prasseln war zu hören.

      Volcayr stand da, als heische er Beifall. »Sieh dir das an!«, sang er trotz des ohrenbetäubenden Getöses, das die gewaltigen Maschinen verursachten. Er reckte einen seiner klobigen Arme und deutete auf das nächste Mammutaggregat. Die Wände des stählernen Blocks, einige Hundert Meter hoch, lösten sich soeben auf und setzten unzählige eiähnliche Gebilde frei.

      »Die Herzen des Heeres erscheinen«, sang Volcayr.

      Er meinte wohl, dass es sich um Mikropositroniken oder Ähnliches handelte. Die eiförmigen Objekte verteilten sich in der Halle und verschmolzen mit den Fragmenten der Maschinerie. In rasender Geschwindigkeit entstand aus der Fülle des vorhandenen Materials ein Heer von Kampfmaschinen.

      Die ersten Gestalten formten sich in Bodennähe. Überall entstanden waffenstarrende Roboter.

      »Du siehst das Heer des Ewigen Kriegers«, erklärte mir der Elfahder. Er schien sich an dem Umwandlungsprozess regelrecht zu berauschen.

      Binnen Minuten waren


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