Bibi Blocksberg - Die Hexenküche. Stephan Gürtler

Читать онлайн книгу.

Bibi Blocksberg - Die Hexenküche - Stephan Gürtler


Скачать книгу
Mesdemoiselles!“, wurden sie plötzlich von der Seite angesprochen. Die Stimme hatte einen fran­zö­sischen Akzent und kam von dem Stand direkt neben ihnen. Den hatten sie bisher gar nicht bemerkt. Der ­nette junge Mann hinter dem Stand lächelte ihnen freundlich zu. „Lust auf leckere Crêpes? Mit meiner berühmten Schoko-Bananen-Creme?“

      „Boah!“, riefen Bibi, Marita und Moni wie aus einem Mund.

      Crêpes mit Schoko-Bananen-Creme – das war jetzt genau das Richtige. Manchmal lag das Beste eben direkt neben einem, und man musste gar nicht erst lange danach suchen.

      „Drei Stück, bitte!“, bestellte Bibi. „Und die kosten ­wirklich nichts?“ Zur Sicherheit fragte sie lieber noch einmal nach.

      „Mais non!“, erklärte der Mann, während er Crêpe-Teig in eine heiße Pfanne goss. „Auf der Neustädter Woche des guten Geschmacks ist alles umsonst!“

      „Einfach super!“ Moni war begeistert. Ihr lief schon das Wasser im Mund zusammen.

      „Aber bitte merkt euch meinen Namen!“, sagte der Mann. „Ich heiße Bastien Bistro! Das ist wichtig! Wegen morgen!“

      „Wegen morgen?“, wunderte sich Bibi.

      Bastien Bistro setzte gerade zu einer Erklärung an, als Bibi ein knatterndes Geräusch hörte, das ihr bekannt vorkam. Sie drehte sich um. Karla Kolumna, die rasende Reporterin von ­Neustadt, düste auf ihrem Motorroller heran. Nachdem sie abgestiegen war, kam sie mit schnellen Schritten auf die Mädchen zu. Unter dem Arm trug sie eine Rolle mit Plakaten, wie Bibi bemerkte. „Hallöchen, ihr Lieben!“, rief Karla. „Gibt’s hier auch einen Crêpe für Tante Karla?“

      „Bien sûr, Madame! Einen Moment bitte“, erwiderte Bastien höflich.

      Als Karla bei ihnen ankam, legte sie die Plakatrolle auf die Theke von Bastiens Stand, stöhnte kurz auf und ­verdrehte die Augen. „Was für ein Stress. Und alles wegen morgen!“

      „Was ist denn morgen?“, fragte Moni.

      „Na, der Probier-Wettbewerb der Neustädter Zeitung“, erklärte Karla. „Alle Besucher dürfen abstimmen, an welchem Stand es das leckerste Essen gibt.“

      „Deswegen sollt ihr euch auch meinen Namen merken“, mischte sich Bastien ein. Die ersten drei Crêpes waren jetzt fertig, und er reichte sie ihnen. „Voilà!“

      Gespannt beobachtete er, wie Bibi, Marita und Moni ­probierten. „Na, schmeckt es euch?“

      „Superlecker!“, rief Moni. Auch Marita und Bibi fanden die Crêpes köstlich.

      „Merci, Mesdemoiselles!“ Bastien bedankte sich mit einer leichten Verbeugung. „Sehen Sie, Madame“, sagte er zu Karla Kolumna. „Sie können mir den Preis eigentlich gleich überreichen.“

      „Bedaure!“ Karla lachte. „Der Wettbewerb ist erst ­morgen.“ Sie wandte sich an Bibi, Marita und Moni. „Sagt mal, Kinderchen, würdet ihr mir helfen, meine Plakate aufzuhängen?“

      Ihr Crêpe war nämlich jetzt auch fertig, und Karla wollte ihn unbedingt gleich probieren.

      „Klar, machen wir gern“, sagte Bibi. Die Mädchen ­hatten ­sowieso schon aufgegessen. ­

      Klebeband hatte Karla in der Tasche, und damit befestigten sie gleich eines der Plakate an Bastiens Stand.

      „Großer Marktstand­­wett­bewerb auf der Neustädter Woche des guten Geschmacks!“, las Moni vor. „Wo gibt es die leckersten ­Dinge zu essen? Stimmen Sie ab, ­welcher Stand gewinnen soll!“

      „Was kann man da eigentlich gewinnen?“, fragte Bibi.

      „Ihr gar nichts“, erwiderte Karla schmatzend. Bastiens Crêpe schien auch ihr sehr gut zu schmecken. „Nur ein Standbesitzer kann gewinnen. Und zwar eine Reise aufs Land mit Freunden – Verpflegung inklusive.“

      Moni, Marita und Bibi sahen sich an.

      „Wie viele Freunde dürfen denn da zusammen fahren?“, erkundigte sich Bibi.

      „Äh … also … das wurde gar nicht so genau festgelegt“, erwiderte Karla und tupfte sich den Mund mit einer ­Serviette ab.

      Auf den Gesichtern der drei Freundinnen breitete sich auf einmal ein Lächeln aus. Hatte Frau Müller-Riebensehl nicht davon gesprochen, dass nur ein Wunder ihnen helfen konnte?

      „Mensch, Moni! Marita!“, rief Bibi. „Das ist genau das Wunder, das wir brauchen!“

      „Was denn für ein Wunder?“ Karla sah sie erstaunt an. „Ist euch etwa die Schoko-Bananen-Creme von Bastien zu Kopf gestiegen?“

      Doch als Bibi, Moni und Marita ihr erklärten, dass der Bürgermeister die Zuschüsse für ihre Klassenfahrt gestrichen hatte und sie deshalb nicht wegfahren konnten, dämmerte es ihr langsam.

      „Verstehe …“, begann sie. „Das heißt …“

      „… dass wir morgen bei dem Wettbewerb mitmachen!“, beendete Marita ihren Satz.

      „Ja, dann können wir vielleicht doch noch auf Klassenfahrt gehen“, fügte Moni hinzu.

      „Sensationell!“, rief Karla.

      Doch Bastien war weniger begeistert. „Habt ihr euch das auch gut überlegt?“, fragte er. „Ich meine, gegen meine Crêpes anzutreten …?“

      „Das wird schwer“, sagte Bibi. „Aber wir haben keine andere Wahl!“

      „Und was werdet ihr zubereiten?“, fragte Bastien.

      Ratlos sahen Bibi, Marita und Moni sich an. „Wissen wir noch nicht“, musste Moni schließlich zugeben.

      „Keine Crêpes jedenfalls“, meinte Marita.

      „Das ist auch besser so.“ Bastien nickte. „Apropos Crêpes – ich muss mich wieder um meine kümmern.“

      Plötzlich bemerkte Bibi einen dicken Mann, der mit ­großen Schritten die Menge durchquerte. Dabei lächelte er nach allen Seiten und schwenkte würdevoll seine rechte Hand, fast wie ein König, der seine Untertanen grüßt. Nur dass er statt einer Krone einen schwarzen Zylinder trug.

      „Pichler, beeilen Sie sich!“, rief er einem dünnen Mann zu, der kaum mit ihm Schritt halten konnte. Es waren der Bürgermeister und sein Sekretär. Die beiden kamen direkt auf Bastiens Stand zu!

      Seit der Bürgermeister ihren Klassenausflug hatte platzen lassen, waren Bibi, Marita und Moni noch schlechter auf ihn zu sprechen als sonst.

      Was er wohl von ihnen wollte?

      Ein Plakat für den Bürgermeister

      „Na, wen haben wir denn da?“, rief Karla Kolumna, als der Bürgermeister von Neustadt vor ihnen stehen blieb. „Unser geliebtes Stadtoberhaupt!“

      „Oh, dass Sie das einmal sagen würden, Frau Kolumna!“, sagte der Bürgermeister geschmeichelt.

      „Das war natürlich nur ein Scherz“, stellte Karla sofort richtig.

      „Ach so.“ Die Mundwinkel des Bürgermeisters sackten steil nach unten.

      „Ja! Von wegen geliebt“, schnaubte Bibi wütend. Wie konnte der Bürgermeister nur glauben, dass irgendjemand in dieser Stadt ihn liebte?

      „Sie haben uns die Zuschüsse für


Скачать книгу