Voller Geilheit und 12 andere erotische Erzählungen. B. J. Hermansson

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Voller Geilheit und 12 andere erotische Erzählungen - B. J. Hermansson


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Lachen folgt und wir anderen stimmen ein wie im Chor. Du lachst, als würdest du dafür bezahlt werden, wie ein Job.

      Ich nehme an diesem Tag deine Hand. Du spazierst mit deinen langen Beinen und hübschen Wangenknochen in die Schule hinein. Wir haben Ort und Zeit vereinbart und das Schicksal will, dass ich zu deiner Kontaktperson bestimmt werde. Ab jetzt gehörst du mehr zu mir als zu meinen Klassenkameraden. Am Anfang ist alles wie es sein soll professionell. Wir sprechen über Angebote und Preise, ohne zu verhandeln. Ich weiß jetzt schon, was ich tue und warum und was ich will, was wir verursachen erschaffen.

      Ihn hätte man gern, lachen meine Freundinnen, sehen, wünschen, wollen aber mit ihm über etwas anderes sprechen. Ich weiß, dass meinen Freundinnen alle Möglichkeiten offenstehen. Trotzdem tun sie nichts. Trotzdem, trotzdem, trotzdem nicht.

      Neue Termine werden vereinbart und Kalender werden mit deinem schönen Namen geschmückt und eine Visitenkarte liegt ständig in meiner Tasche, an meinen Oberschenkel gedrückt, manchmal berührt sie flüchtig mein Geschlecht. Die Karte und deine Namen. Und ich, ich habe dich dort. Bald, bald, bald. Niemand weiß. Niemand glaubt. Niemand ahnt. Aber ich, ich habe es bereits entschieden. Jetzt, bei einer Gelegenheit, die einfach geschaffen wird, einfach so, entscheide ich mich, dass er nicht nein zu mir sagen wird. Schon bevor wir uns an diesem allerersten Mal in der Schule begrüßt haben, weiß ich, dass ich dich haben will.

      Was meine spätere immer deutlichere Sicherheit, meine Zwangsgedanken, einen Willen, ein Muss verursacht, weiß ich nicht. Sind es deine Wangenknochen? Sind es deine hellen, grauen, blauen, weißen, blitzenden, stürmischen, harten, intensiven Augen? Dein Körper – durchtrainiert, nicht dünn, nicht dick, stabil und sicher und maskulin auf diese bewusste Weise? Du, so wie in etwas nicht Greifbarem?

      Wie es kommt, dass ich beginne zu verkrampfen und nachts schweißgebadet aufwache, eingewickelt in die warme Decke und voll Verlangen, das weiß nur der Wille. Und der einzige, der es mir sagen kann, das bist du, du, du, Alexander. Ich weiß nicht was, ich weiß nicht warum. Ich weiß, dass ich aufhören sollte, umdenken und aufgeben, abschließen, bevor es tatsächlich anfängt. Aber ich kann nicht. Ich will nicht, und darum kann ich nicht. Ich will deine Waden an meiner Zungenspitze spüren.

      Das erste Mal, dass unsere nackte Haut aneinander gepresst wird, ist in einem Gruppenraum, vor einem dieser vereinbarten Termine. Du fickst mich hinter einer unabgeschlossenen Tür in orange und deine Boxershorts sind rot mit einem gestreiften Muster und liegen wie angegossen um deine enorme Beule. Du bist groß, du bist hart, du bist stattlich. Und mehr und mehr wirst du gefüllt. Größer, breiter, höher. Dein Körper, oh, der ist vollkommen perfekt, wie erschaffen aus derselben Form wie ein griechischer Gott. Unwirklich. Mein eigener Körper schmerzt, meine Organe und all mein Innenleben zirkulieren wie eine Wäschetrommel. Rund, rund, mehr, mehr.

      Ich will dich, Alexander. Und ich dich, sagst du mit intensivem Blick.

      Und dann füllst du mich. Führst deinen Penis zu mir, an meine Öffnung, in mich hinein. Haut trifft auf Haut und zwei Teile werden zu einem. Es vibriert, zittert, hart und liebkosend. Und du fickst mich mit so einer Befriedigung. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mir uns bereits so und so und so und so vorgestellt. Und einen kurzen Moment lang weiß ich nicht, ob ich träume, wünsche, oder ob du mich fest umklammert hältst, meine Schenkel, und deinen Oberkörper immer und immer und immer und immer wieder an mich drückst und meine Lust zusammenpresst zu Milch in der Sommersonne.

      Ich schreie innerlich.

      Koche, koche über, explodiere.

      Oh.

      Ja, ja, ja.

      Oh.

      Dein Glied zu spüren ist das herrlichste, was ein Mensch spüren kann.

      Bevor wir am Ziel sind, holt uns die Unsicherheit ein. Ist das hier richtig? Aber du machst trotzdem weiter, hältst nicht inne. Ich weiß, dass ich sollte, aber ich kann nicht aufhören, sagst du. Kann nicht aufhören, weil ich muss, muss, muss dich haben.

      Ich küsse deinen Hals, meine Worte haben resigniert zugunsten des Hungers der Küsse. Lasse meine Lippen dich markieren. Du atmest schwer an meiner Brust, du wirst von unserem Sex genährt. Du atmest schwerer. Der Schweiß läuft über deinen Körper, deine Augen glänzen. Du bist so nah. Du bist vollgekommen gefüllt, geweitet bis zum alleräußersten.

      Und dann kommst du. Markierst das ganze Mich mit der Frucht der Erregung, dem Saft der Lust, mit der Antwort, wenn möglich, mit dem Moment des größtmöglichen Friedens in jedem Teil, Partikel, von Körper und Seele.

      Du sagst, wir sollten aufhören, dass wir sogar müssen. Die Moral ist nämlich dagegen. Aber du lügst und es ist hässlich zu lügen, und die Strafe wird zu einer unersättlichen Erregung, die wieder und wieder in der Symbiose zwischen dir und mir explodiert. Die jedes Mal sagt: nur ein letztes Mal, es geht nicht mehr. Aber die trotzdem weitermacht, ohne aufzuhören. Nur Körper und Ja und Oh steuern und existieren lassen. Verlangen, wollen – und bekommen.

      Alexander, unsere Begegnungen werden zu Orgasmen, die noch lange nach dem Schulabschluss weiterleben. Wir gehen nie ein Verhältnis ein, unsere Begegnungen sind immer verboten. Wir treffen uns in aller Eile. Meistens mit meinem Rücken an deinem Bauch.

      Trotzdem, trotzdem, trotzdem.

      Oh.

      Måns

      Zu dürfen bedeutet zu fragen und Zustimmung zu erhalten. Nicht zu dürfen, das bedeutet nicht um Erlaubnis zu bitten, zu tun, weil man will.

      Måns hat dunkle Züge, dichtes Haar und Bartstoppeln. Er hat viel von dem, das einen Mann verboten macht. Ich darf nicht, wir dürfen nicht, das weiß ich schon, bevor ich überlege zu fragen. Måns führt einen Bauernhof am Rand des Ortes. Das erzeugt bei mir Neugier. Dass er nicht ist wie andere, sich nicht täuschen lässt, das sehe ich als etwas Bewundernswertes. Måns lebt für die Natur. Er züchtet, pflanzt an, säht und fängt wieder von vorne an, wenn die Saison dasselbe tut. Måns ist tatkräftig, bringt sich alles selbst bei – ein richtiger Kerl und viel zu viel älter als ich.

      Einmal bittet er mich auf dem Hof um Hilfe. Ich sage Ja, wir kennen uns von früher. Vorher hatte ich ihn nicht auf diese Weise gesehen und nicht an ihn gedacht, wie ich es jetzt tue.

      Er ist Sex, dieser Mann. Als ich ihn registriere und ihn nicht mehr nur am Rand wahrnehme, verstehe ich es. Hundertachtzig Zentimeter Selbstvertrauen. Er ist die Definition eines Mannes, der sich selbst folgt.

      Der tut, was er will.

      Dass Måns mehr von mir will als dass ich ihm helfen soll, das begreife ich schnell. Als ein Blick hängen bleibt und Stille zu Spannung wird, anstatt zu Leere, dann ist da mehr als nur Unschuld.

      Ich mache weiter damit, zu ihm zurück zu kommen. Er fragt und ich sage Ja und Danke und Gerne und Keine Ursache und Kein Problem nein, nein, nein, nicht im Geringsten.

      Ich will ja, ich auch.

      Nichts lieber will ich.

      Bei der Arbeit kommt er mir immer öfter näher. Ich registriere es, koste seinen Atem, höre ein Heben, ein Keuchen und spüre immer mehr, vor allem, wie der Abstand zwischen uns immer und immer kleiner wird, und immer schneller und deutlicher. Schließlich ist der Raum von groß zu klein geworden, von mehreren zu einem einzigen und die Körper treffen sich, drängen sich, erreichen sich und streifen einander. Erst vorsichtig, unsicher und wie mitten im Zögern – soll ich bleiben oder gehen? Dann mehr und mehr Bewegungen, die zu einem physischen Kontakt werden.

      An einem frühen Vormittag verrichten wir harte Arbeit. In der Scheune, in einer der beiden, sind wir gerade mit der großen Arbeitsaufgabe des heutigen Tages fertig geworden. Die Wärme siedet in mir, es ist Juli und der Tag ist brennend heiß. Wir stehen nah nebeneinander und haben ausgeatmet, als er sich zu mir wendet. Wir erwidern unsere Blicke mit einer Tiefe ohne Grenze, Grund oder Boden.

      Ich durchschaue ihn, jetzt versteht auch er es. Und bald, es dauert nicht mal den Bruchteil einer Sekunde, so liegen wir da, zwei nackte und pulsierende


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