Perry Rhodan 152: Die Raum-Zeit-Ingenieure (Silberband). Detlev G. Winter

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Perry Rhodan 152: Die Raum-Zeit-Ingenieure (Silberband) - Detlev G. Winter


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erinnerte mich zugleich an das vorzeitliche irdische Ägypten. Wobei ich mir sagen musste, dass die dort gebräuchlichen Namen ihre Wurzeln ebenso im Lemurischen hatten wie die von Akon.

      »Ich höre dich!«, brüllte der Haluter in donnerndem Echo. »Ist das alles, mein Ritter? Die Gelegenheit ist günstig. Wir dürfen der Armee der Schatten keine Pause gönnen, sondern müssen nachstoßen und das Nest zerstören, aus dem sie kommen. Gib den Befehl zum Angriff, Atlan!«

      Höre nicht auf ihn!, mahnte der Logiksektor. Euer Feind ist nicht die Armee der Schatten, sondern das Grauleben, das sich hinter euch zum neuen Vorstoß formiert.

      »Abgelehnt, Sokratos!«, sagte ich heiser. »Wir bleiben in unseren Stellungen und warten ab. Ist Bonsin wieder da?«

      »Nein«, antwortete Tengri, der wieder sichtbar geworden war und soeben neben mir landete. »Bonsin muss tief ins Vagenda teleportiert sein, denn ich habe nur sehr schwachen Kontakt zu ihm. Ich schlage vor, dass ich ihm folge und versuche, ihm beizustehen. Ich fürchte, er steckt in Schwierigkeiten.«

      »Nein, warte!«, entgegnete ich. »Iruna von Bass-Teth wollte sich wieder melden. Das kann jede Sekunde der Fall sein.«

      »Iruna von Bass-Teth?«, fragte er gedehnt und sah mich prüfend an. »Das ist ein akonischer Adelsname.«

      Hinter seiner Feststellung stand unsichtbar ein ganzer Fragenkatalog. Ich versuchte, wenigstens einige der unausgesprochenen Fragen zu beantworten.

      »Iruna von Bass-Teth ist Akonin. Nein, ich kannte sie bis vor einer Minute nicht. Sie muss sich durch Zufall in meine Standardfrequenz eingeschaltet haben. Jedenfalls erschien plötzlich ihr Gesicht im Funkdisplay. Sie schien darüber ebenso überrascht gewesen zu sein wie ich.«

      »Wenn ihr Funkkontakt hattet, muss sie sich im Tiefenland aufhalten«, wandte Jen ein. »Eine Verbindung nach draußen ist jedenfalls unmöglich. Aber eine Akonin im Tiefenland, Atlan? Das ist so unwahrscheinlich wie gerade noch denkbar.«

      »In welcher Sprache redete sie?«, fragte Tengri mit seiner wohltuenden Sachlichkeit.

      »Zuletzt Interkosmo«, antwortete ich. »Ich las ihr die Worte von den Lippen ab, da ich absolut nichts hören konnte.«

      »Das ging mir auch so!«, rief Jen. »Ursache muss die Wirkung des Sextadimverzerrers gewesen sein. Das war scheußlich.«

      »Du sagtest, sie hätte zuletzt Interkosmo gesprochen«, fuhr der Hathor unbeirrt fort. »Demnach benutzte sie anfangs eine andere Sprache. Welche?«

      »Tiefenslang, nehme ich an. Darum konnte ich ihr auch nichts von den Lippen ablesen.«

      »Du beherrschst den Tiefenslang als wäre er deine Muttersprache«, stellte Tengri fest.

      »Nicht so gut wie Interkosmo«, widersprach ich.

      Der Hathor lächelte fein. »Fast so gut, Atlan. Jedenfalls gut genug, um die Lippenbewegungen umsetzen zu können. Dafür sorgt schon dein fotografisches Gedächtnis. Du hast eben nicht einmal bemerkt, dass ich nicht laut sprach, sondern nur die Lippen bewegte, als ich behauptete, dass du den Tiefenslang ausgezeichnet beherrschst.«

      Er hat dich hereingelegt!, wisperte der Extrasinn.

      Unsinn!, dachte ich zurück. Tengri würde niemals einen Freund hereinlegen. Er hat mir nur etwas demonstriert.

      Laut sagte ich: »Dann hat sie nicht Tiefenslang gesprochen, sondern Akonisch.« Zu spät wurde mir bewusst, dass ich dann ebenfalls alles von ihren Lippen hätte ablesen können. Akonisch war die Urform des Arkonidischen, meiner Muttersprache.

      »Er ist der Meinung, dass es völlig unwichtig ist, welche Sprache die Person gesprochen hat«, mischte sich einer der Jaschemen ein. »Notwendig ist eine Analyse, ob die Person die Abschaltung der Schattenwesen veranlasst haben könnte.«

      »Ich befürworte Letzteres«, sagte Tengri. »Allerdings halte ich es im Unterschied zu den Jaschemen für sehr wichtig, in welcher Sprache Iruna von Bass-Teth sich zuerst gemeldet hat.«

      »Warum?«, murrte einer der Jaschemen.

      »Das Warum steht auf einem anderen Blatt«, meinte Tengri. »Man kann nicht alles Wissen sofort anwenden, sondern erst dann, wenn es gerade gebraucht wird.«

      »Soll hier darüber diskutiert werden, ob Iruna uns in eine Falle locken will?«, brauste ich auf.

      »Das wäre völlig falsch ...«

      Ich unterbrach mich, denn erneut projizierte der TIRUN Irunas Konterfei.

      »Ich danke dir, dass du unser Problem gelöst hast, Iruna von Bass-Teth«, sagte ich sofort auf Interkosmo. »Wo bist du?«

      »Dein Problem ist noch nicht gelöst, Atlan«, entgegnete die Akonin, ohne auf meine Frage nach ihrem Aufenthaltsort einzugehen. »Ich konnte Suu Oon Hoo dazu bewegen, die Angriffe der Schatten auszusetzen. Wenn ich ihm aber nicht beweisen kann, dass ihr nicht in feindlicher Absicht ins Glaslabyrinth eingedrungen seid, lässt er die Angriffe wieder aufnehmen.«

      »Suu Oon Hoo«, wiederholte ich. »Ist das ein Lla Ssann?«

      »Ja«, bestätigte Iruna von Bass-Teth.

      »Dann möchte ich mit ihm reden«, sagte ich.

      »Das geht leider nicht.«

      »Wir sind nicht seine Feinde!«, rief ich. »Ganz im Gegenteil. Wir sind Ritter der Tiefe.«

      »Ritter der Tiefe!«, hauchte sie ehrfürchtig. »Ich fühlte es von Anfang an, Atlan. Welche Ritter der Tiefe sind außer dir da?«

      »Tengri Lethos und Jen Salik«, antwortete ich. Zugleich blickte ich mich nach dem Terraner um, sah ihn aber nirgends. Immerhin spürte ich ihn über den TIRUN, folglich konnte er sich nicht weit entfernt haben.

      »Tengri Lethos auch!«, rief die Akonin. Der Hathor war also kein Unbekannter für sie.

      Tengri schaltete sich in das Gespräch ein. »Wenn Suu Oon Hoo unsere Ritteraura wahrnimmt, wird er die Armee der Schatten bestimmt zurückhalten. Anscheinend ist die Entfernung zwischen uns noch zu groß. Kannst du ihn bitten, er solle uns näher an sich herankommen lassen, Iruna von Bass-Teth?«

      Irunas Gesicht wirkte auf mich angespannt lauschend. In ihren Augen glaubte ich sogar sekundenlang Furcht zu sehen. Ich warf Tengri einen forschenden Blick zu, aber er schien so friedlich und ausgeglichen wie meist.

      »Suu Oon Hoo wird euch nicht näher kommen lassen, wenn er nicht vorher die Ritteraura spürt«, beantwortete Iruna Tengris Frage. »Zumal sich im Vagenda ein Wesen herumtreibt, das wahrscheinlich zu euch gehört.«

      »Bonsin!«, rief Lethos-Terakdschan. Ein schwaches Lächeln huschte über seine Züge. »Er ist ein Abaker und mein Orbiter, außerdem ein Teleporter. Ich hoffe, er ist nicht erneut in den Sog geraten, der schon einmal beinahe sein Bewusstsein an sich gerissen hätte. Er befindet sich in Gefahr, das spüre ich. Wenn ich zu euch kommen könnte ...«

      »Das würde Suu Oon Hoo nicht zulassen«, entgegnete die Akonin fast heftig. »Ich versuche, deinen Orbiter zu finden und ihn zu euch zurückzuschicken, Hüter des Lichts.«

      Tengri neigte leicht den Kopf. »Danke, Katzengöttin«, erwiderte er.

      Ein Schatten legte sich über Irunas Gesicht, dann unterbrach sie die Verbindung.

      »Katzengöttin?«, wiederholte ich vorwurfsvoll. »Damit hast du sie beleidigt, Tengri.«

      »Keine Absicht«, sagte der Hathor. »Der Name Bass-Teth erinnert mich zu sehr an den Namen der altägyptischen Katzengöttin Bastet.«

      »Wahrscheinlich ist Bastet lemurischer Herkunft.« Ich seufzte. »Da ist es nur logisch, dass der Name modifiziert bei den Akonen vorkommt.«

      »Lemurischer Herkunft«, wiederholte Tengri. »Ja, das ist richtig, wenngleich nur die halbe Wahrheit. Der Name Bastet ist eigentlich viel älter.« Er wiegte nachdenklich den Kopf. »Ich bringe Iruna von Bass-Teth besser nicht mit den uralten Überlieferungen meines Volkes in Verbindung. Das liegt


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