So geht's mir gut nach der Geburt. Maria Borelius

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So geht's mir gut nach der Geburt - Maria Borelius


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die Gebärmutter und den Enddarm. Wenn das Kind geboren wird, muß der Beckenboden sich unwahrscheinlich stark weiten. Das Gefühl der Offenheit bleibt noch einige Tage nach der Geburt. Der Unterleib kann sich »schwer« oder wie »aufgesperrt« anfühlen.

      »Wenn ich die Beine spreizen wollte, um aus dem Bett zu steigen, hatte ich das Gefühl, als ob alles aus mir herauspurzeln würde. Ich spannte den Beckenboden an, mußte aber immer auf dem Bett nachschauen, ob auch nichts liegengeblieben war!«

      Anne, 28, ein Kind

      Die Krankengymnastin im Krankenhaus wird Ihnen mit ihrem »Zusammenkneifen« auf die Nerven gehen. Sie wird Ihnen von Inkontinenz, Gebärmuttervorfall und Problemen beim Sex erzählen, wenn der Beckenboden nicht gestärkt wird.

      Auch wenn es sehr abwegig erscheint, sie hat recht. Sehr viele Frauen haben Inkontinenzprobleme. Im Kapitel »Zusammenkneifen!« steht mehr darüber. Es handelt von vorbeugender Gesundheitsfürsorge und ist vielleicht das wichtigste Kapitel des ganzen Buches.

      Auf der Toilette

      Die meisten Frauen, die gerade ein Kind bekommen haben, haben Probleme, sowohl mit dem Wasserlassen als auch mit dem Stuhlgang.

      »Warum hat einem das niemand gesagt, bevor man das Kind bekam? Im Krankenhaus konnte man auch keinen fragen. Ich heulte vor Verstopfung, bis ich schließlich den Rat von meiner Schwiegermutter bekam, eine Binde dagegen zu drücken.«

      Beata, 33, ein Kind

      Wasserlassen können

      Wenn Sie nach der Geburt Probleme mit dem Wasserlassen haben, kann das auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein:

      1 Das Baby ist draußen und der Bauch immer noch groß. Da wird der Druck im Bauch geringer.

      2 Sie haben möglicherweise Schwellungen und kleine Wunden entlang der Harnröhre.

      3 Sie sind gerissen oder geschnitten und genäht worden. Schmerzhafte Reflexe aus der Scheide oder dem Damm hindern am Entleeren der Blase.

      4 Je länger Sie nach der Geburt im Bett liegen bleiben, desto schwieriger wird das Wasserlassen.

      5 Periduralanästhesie. Sie betäubt auch die Signale von den Nerven um die Blase. Es kann einige Tage dauern, bis Sie wieder ein normales Gefühl haben.

      Die meisten Frauen haben in den ersten 12 Stunden nach der Geburt Probleme beim Wasserlassen. Aber die Probleme können auch länger anhalten.

      Im schlimmsten Fall wird die Blase »aktiv entleert«. Ein kleiner Katheter wird in die Harnblase eingeführt, und der Urin fließt heraus. Es gibt Frauen, bei denen bis zu einem Liter Urin abgelassen wurde, ohne daß sie davor das Gefühl gehabt hatten, zu »müssen«.

      Mitte der 80er Jahre haben Gunny Röckner und ihre Kolleginnen eine Studie am Krankenhaus in Huddinge gemacht und verglichen Frauen, die einen Dammschnitt hatten, mit Frauen, die natürlich gerissen waren. Sie fanden heraus, daß viele Probleme mit dem Wasserlassen hatten. Jede fünfte bis zehnte Frau hatte Probleme, bis zu drei Monate nach der Geburt. Die Frauen mit Dammschnitt hatten dabei größere Schwierigkeiten als jene, die gerissen waren.

      Die Gefahr beim Nicht-Wasserlassen-Können ist eine Harnwegsinfektion. Ungefähr jede 20. Frau bekommt nach einer Geburt solche Probleme. Mehr über Harnwegsinfektionen können Sie im Kapitel »Probleme« nachlesen.

      Stuhlgang

      »Erst nachdem ich mein zweites Kind bekommen hatte, erfuhr ich, was eine Rektalsalbe ist. Ich hatte noch ein halbes Jahr nach der Geburt Schmerzen beim Stuhlgang.«

      Paula, 25, zwei Kinder

      Noch mehr Frauen haben Probleme beim Stuhlgang. Die Gründe dafür sind unterschiedlich:

      1 Psychologisch erinnert es allzusehr an die Geburt. Es ist vielleicht unangenehm, so kurz nach der Geburt schon wieder »pressen« zu müssen.

      2 Wenn Sie vor der Geburt einen Einlauf bekommen haben, sind die Därme leer.

      3 Die Schwangerschaftshormone wirken noch nach, und die Darmbeweglichkeit ist herabgesetzt.

      4 Risse oder Schnitte bedeuten, daß Sie ausgeprägte Wunden im Unterleib haben, die schmerzen.

      5 Auch Schwellungen im Unterleib können sehr schmerzhaft sein.

      6 Bettliegen. Je schneller Sie aufstehen, desto schneller können auch die Kräfte der Schwerkraft wirken.

      7 Die Muskeln des Enddarms sind geschwächt.

      In Gunny Röckners Studie hatte ungefähr jede vierte Frau mit Dammschnitt Probleme beim Stuhlgang und jede zehnte von den Frauen, die gerissen waren. Merkwürdigerweise waren die Zahlen drei Monate nach der Geburt noch höher. Eine Erklärung dafür könnte sein, daß die Wunde »schräg« heilt und der Bereich enger wird.

      Scheide und Damm

      Nach einer Geburt tut alles weh. Es erfordert viel Erfindungsreichtum, um die Schmerzen beim Sitzen, Gehen oder Liegen zu vermindern.

      Die meisten Frauen sitzen in den ersten Tagen auf der Seite, um den Unterleib vom Druck des Oberkörpers zu entlasten. Aber das reicht oft nicht aus. Da kann ein Sitzring helfen; er nimmt den Druck von der Scheide und vom Damm und verteilt ihn auf Schenkel und Po, wo es weniger schmerzhaft ist.

      »Als ich von der Wochenstation nach Hause entlassen wurde, bat ich, einen Sitzring ausleihen zu dürfen, da ich immer noch nicht richtig sitzen konnte. Da das jedoch nicht möglich war, beging ich den ersten Diebstahl meines Lebens – einen Sitzring. Ich denke, daß Gott mir verzeihen wird.«

      Marianne, 29, ein Kind

      Viele halten die Schmerzen ohne schmerzstillende Mittel kaum aus.

      »Ich fand es erniedrigend, um etwas gegen die Schmerzen bitten zu müssen. Jedesmal, wenn ich meine Dosis bekam, zwei weiße und eine braune Pille, schaute die Schwester im Journal nach. Als ob ich tablettensüchtig wäre.«

      Elisabeth, 34, zwei Kinder

      Im Krankenhaus sind die Schwestern meist sehr zurückhaltend mit dem Verteilen von schmerzstillenden Mitteln. Man befürchtet, daß die Medikamente über die Muttermilch auf das Kind übergehen könnten.

      Wissenschaftler haben in letzter Zeit genauere Messungen gemacht und verschiedene Typen von schmerzstillenden Mitteln verglichen. Eine Frau, die gerade Mutter geworden ist, hat mehr Flüssigkeit im Körper, und die Nieren arbeiten besser als sonst. Man hat herausgefunden, daß eine geringere Menge des schmerzstillenden Mittels als erwartet über die Muttermilch auf den Säugling übergeht.

      Schmerzmittel, die Acetylsalicylsäure enthalten, wie z.B. Aspirin, können auf die Funktion der Blutplättchen beim Neugeborenen wirken. Das Blut gerinnt nicht so gut, und das Kind blutet stärker, wenn es verletzt wird. Andere schmerzstillende Substanzen sind besser. Paracetamol, z.B. in Benuron, und Ibuprofen sind effektiv und weniger schädlich.

      Gunny Röckner hat auch herausgefunden, daß Frauen, die einen Dammschnitt hatten, am meisten unter Schmerzen leiden. Sie heilten überhaupt schlechter nach der Geburt. Sie hatten häufiger Infektionen, Schwellungen um den Schnitt, Wunden, die nicht heilten, Blutergüsse. Drei Tage nach der Geburt hatten zwei Drittel der geschnittenen Frauen große Schmerzen, wenn sie saßen und stillten. Bei den Frauen, die natürlich gerissen waren, betraf das nur ein Drittel.

      Die Scheide ist schlaff und groß nach einer Geburt. Sie wird sich zusammenziehen und ihre neue Form in sechs bis acht Wochen nach der Geburt gefunden haben. Sie wird allerdings nicht so wie vorher werden. Die Ursache dafür sind wahrscheinlich Hormone, da es sich auch bei Frauen mit einem Kaiserschnitt so verhält.

      Tips für die ersten Tage

      1. Hygiene:

      Sie sind jetzt sehr infektionsanfällig.


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