Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan

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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan


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meiner Hardware untergebracht und von ihnen gewartet wird. Außerdem habe ich mit Jathao Vanoth gesprochen.«

      »Ja?« Adams ärgerte sich selbst über das sofort aufflammende Misstrauen. Oder war es mehr als das? Eifersucht? Er schob den Gedanken von sich.

      »Vanoth ist der Meinung, das Zentralgebäude wäre wegen seiner geplanten Form nicht geeignet, als dauerhafte Wohnstätte zu dienen.«

      »Ob ein Fremdwesen das beurteilen kann?«

      »Wie siehst du es?«, fragte NATHAN. Der Ylant streckte beide Arme aus und projizierte aus den Handinnenflächen ein Holo.

      Es zeigte ein klobiges Ding, als hätte sich ein Fels aus der Erde gebohrt und wäre nur unzureichend zu etwas geformt worden, das einem Turm ähnelte. Rundum loderte am Boden weißes Licht, das sich in orangerote Flammen verwandelte, je höher es stieg.

      Je länger Adams das Bild betrachtete, desto mehr erinnerte es ihn an einen Kometen, der flammend abgestürzt war, ohne dass das Feuer danach erloschen wäre.

      »Definitiv nicht geeignet«, kommentierte Amalia. »Wenn du die Piloten also in den Kelch einquartierst, NATHAN – biete auch Platz für deren Familien.«

      »Das ist nicht üblich«, widersprach das Mondgehirn.

      »Bestens«, meinte Amalia. »Schließlich ist es eine experimentelle Siedlung.«

      *

      Für einen Augenblick stocken die Bilder, als wären die Erinnerungen müde, mein Bewusstsein zu überfluten.

      Sie gönnen mir etwas Ruhe.

      Eine Pause.

      Doch schon ziehen sie wieder auf, leiten mich zu jenem Tag, der den nächsten Schritt der Kette bildet, die schließlich zum Pluto führen wird. Und zu zwei Gräbern, wie sie unterschiedlicher nicht sein können.

      Aber zuerst: die Eröffnung des Trichterbaus.

      Der Chor.

      Die Feier.

      Die Musik.

      *

      Der Cheborparner am Saxofon, der altterranischen Jazz mit dem Linggo seines eigenen Volkes kombinierte, war der heimliche Star der Eröffnungsfeier. Es gab berühmtere Musiker vor Ort, und erst recht öffentlichkeitswirksamere Politiker, die mit ihrem Auftreten beweisen wollten, dass sie die Wissenschaft förderten, aber niemand scharte mehr Bewunderer um sich als ebenjener Saxofonspieler.

      Pünktlich zur Eröffnung war der Trichterbau zu 99,58 Prozent fertiggestellt worden. Die letzten Mängel könnte kein Besucher wahrnehmen, wenn NATHAN nicht die 0,42 Prozent in einer Liste dokumentiert hätte, die kaum jemanden in der gut gelaunten Menge interessierte.

      Eolan da Gonozal, der größte akademische Förderer des Instituts, hielt im Anschluss eine Rede, die die Bedeutung der Erforschung des Dyoversums im historisch-kosmologischen Zusammenhang pries. Seine Worte mochten klug sein, aber sie rissen weit weniger mit als die musikalische Darbietung zuvor.

      Homer G. Adams lauschte fasziniert den Darstellungen des Wissenschaftlers. Da Gonozal brachte Arresum und Parresum, das Zwiebelschalenmodell der kosmischen Entwicklung und die ewige Kette der Kosmonukleotide ins Spiel – mit dem Hinweis, dass all das tausend Fragen und mehr aufwerfe.

      »Fragen, die es im Institut zu beantworten gilt«, schloss da Gonozal, »und dazu werden die fähigsten Kollegen nahezu sämtlicher Disziplinen zusammenarbeiten müssen. Es betrifft Natur- und Geisteswissenschaften, Philosophie ebenso wie Astronomie und eine Vielzahl weiterer Fächer! Also ... tun wir uns zusammen! Entreißen wir diesem Gefilde seine Geheimnisse!«

      Der anschließende Applaus klang weitaus begeisterter, als es die Aufmerksamkeit der Zuhörer zuvor hätte vermuten lassen.

      Adams vermisste Amalia an seiner Seite. Freiwillig wäre sie dieser Eröffnungsfeier nicht ferngeblieben. Ein Fieberschub infolge einer Grippe fesselte sie jedoch ans Bett, und sie weigerte sich, mit Medikamenten die Symptome zu unterdrücken.

      Eine kleine Episode, die Adams erneut vor Augen führte, dass er eben doch anders war, wie sie es vor wenigen Stunden ausgedrückt hatte. Dein Zellaktivator verhindert, dass du krank wirst, aber hör zu, Gershwin: Das Leben ist nicht immer planbar. Noch ein Grund, dass ich mir niemals so ein Gerät einpflanzen lassen würde, und wenn ES höchstpersönlich vor mir antanzt.

      Stattdessen saß Gisso Appelles an seiner Seite in der Lounge, die über dem normalen Publikum in perfektem Blickwinkel zur Bühne schwebte.

      Die Residentin sah häufig auf ihren Armbandkommunikator. »Nichts«, sagte sie wieder einmal.

      »So wird es auch bleiben.«

      »Die Vanothen demonstrieren weltweit, und du weißt ebenso gut wie ich, dass es eskalieren könnte! Die Eröffnung des Instituts sehen nicht alle als ...«

      »Das ist mir klar«, unterbrach er. »Aber es ist seit dem Desaster im Residenzpark kein Extremist mehr aufgetreten. Die Lage hat sich beruhigt. Und nicht zuletzt wirkt an diesem Gebilde der Urvater der Vanothen in höchsteigener Person mit.«

      Und für den Notfall verteilten sich im Kelch und seinen Gartenanlagen drei Hundertschaften Sicherheitskräfte, die meisten im Zivil. Einem Attentäter blieb der Meinung des Einsatzleiters nach keine Chance.

      Nur dass es eben doch immer eine Möglichkeit gab, das lehrte die Erfahrung, und deshalb fühlte sich Adams keineswegs so ruhig, wie er vorgab. Denn es stimmte – obwohl die Gründung des Instituts unmittelbar auf Jathao Vanoth zurückging, machte der radikale Flügel der Vanothen Stimmung dagegen. Allerdings bislang mit friedlichen Mitteln.

      Nach da Gonozals Rede traten drei Ylanten auf, die mit Leuchtstäben in die Luft schrieben. Ein unspektakuläres Event, zumal die Buchstaben sofort verblassten und man nur mit viel Mühe die Worte lesen konnte. Adams jedenfalls brachte nicht genügend Konzentration auf, der Darbietung zu folgen.

      Die Residentin erhielt die Botschaft, noch ehe die Ylanten die Bühne wieder verließen: Der radikale Flügel der Vanothen schlug tatsächlich zu, aber nicht bei der Eröffnungsfeier, sondern an einem Ort, den die Sicherheitskräfte außer Acht gelassen hatten. Genau dort, wo damals der Selbstmordattentäter die erste Bombe gezündet hatte.

      Der Residenzsee im Herzen von Terrania stand in Flammen.

      5.

      Wer bist du?

      Feuer loderte auf, raste in den Tunnelschlauch, auf Rhodan und seine Begleiter zu, und erlosch sofort wieder – die Atmosphäre entwich fauchend, die transparente Hülle des Tunnels knackte und knirschte.

      Eisige Kälte schlug Rhodan ins Gesicht, er riss den Kopf herum, sah Iwán/Iwa an – als Mutant könnte Mulholland teleportieren, sogar eine oder mehrere Personen mit sich nehmen.

      Dann herrschte völlige Stille.

      Die Stille des Vakuums.

      Sie endete schon im nächsten Augenblick, als der SERUN den Helm selbsttätig schloss. Seine Begleiter trugen ebenfalls Raumanzüge und wurden durch die automatischen Funktionen geschützt. Rhodans erstem Eindruck zufolge war niemand verletzt worden.

      Die Reste des Hüllenmaterials flatterten noch eine Sekunde, dann standen sie still. Auf einer Breite von mindestens fünf Metern war über die gesamte Höhe der Tunnel zerrissen.

      Der Ylant meldete sich per Funk: »Benötigt jemand Hilfe? Ich kann mir nicht erklären, wie es zu diesem Unfall gekommen ist. Die Schlauchelemente sind stabil, ich habe sie selbst verlegen lassen und überprüft.«

      Die Worte kamen so schnell, als wäre er überfordert und müsse seinen Schreck verarbeiten. Womöglich ahmte er menschliches Verhalten nach, vielleicht drückte sich so tatsächlich seine ihm eigene, positronische Überraschung aus. »Und wo befindet sich Iwán Mulholland?«

      Er nennt es bei seinem männlichen Namen, fiel Rhodan beiläufig auf, dann sah er erneut dorthin,


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