Big Ideas. Das Geschichts-Buch. Филип Уилкинсон

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      Die Schlacht von Uhud (625) war einer von mehreren blutigen Konflikten zwischen den Muslimen von Medina unter Mohammed und der größeren Quraisch-Armee aus Mekka

       Eroberungen über Arabien hinaus

      Nachdem sie ihre Position gesichert hatten, begannen Mohammeds Nachfolger, besonders Omar (634–644), Eroberungsfeldzüge in weiter entfernte Gebiete. Sie wurden von tief greifenden Veränderungen am Nordrand Arabiens begünstigt. Von 602 bis 628 hatten die beiden alten Großreiche der Region – die Byzantiner im Nordwesten und die persischen Sassaniden im Nordosten – einen langen, erbitterten Krieg geführt, der für beide in einer Katastrophe endete. Die Kosten des Konflikts hatten die öffentlichen Kassen geleert, und manche Teile ihrer Gebiete waren völlig verwüstet worden. Zudem waren beide Seiten für die Verteidigung ihrer Grenzen von den Arabern abhängig geworden, und am Rand der beiden Großreiche hatten sich halb unabhängige arabische Kleinstaaten gebildet.

       Ein rascher Sieg

      Die arabischen Armeen, die in den 630er-Jahren nach Norden vordrangen, trafen auf weit weniger Widerstand als 50 Jahre zuvor. Geschwächte Besatzungen und die Illoyalität der Bürger machten die Provinzen zur leichten Beute. Das arabische Heer war zwar klein und leicht bewaffnet, aber mobil und nicht zur Verteidigung fester Stellungen gezwungen, was ein enormer Vorteil war. Als die Byzantiner 636 am Jarmuk besiegt wurden, brach die ganze kaiserliche Herrschaft in Palästina und Syrien zusammen. Was Persien anging, brauchten die arabischen Feldherren nur neun Jahre, um das Sassanidenreich zu zerschlagen.

       Die islamische Gesellschaft

      Die neu eroberten Länder wurden Teil eines islamischen Kalifats. Viele Einwohner traten zum Islam über; Christen, Juden oder Zoroastrier wurden toleriert und mussten eine besondere Steuer zahlen. Der Islam veränderte diese Gebiete in vielerlei Hinsicht. Er beseitigte die alten Strukturen und schuf ein neues Gefühl der religiösen Zusammengehörigkeit, das Eroberer und Eroberte oft verband. Islamische Gelehrte adaptierten die Werke griechischer Philosophen und Gelehrter und übersetzten sie ins Arabische; prächtige Moscheen schmückten die Städte. Gebiete, die unter der Herrschaft der Byzantiner oder Sassaniden vernachlässigt wurden, fanden sich nun im Zentrum einer dynamischen neuen Kultur wieder.

      Doch der Erfolg brachte dem Islam eigene Probleme. Die Kalifen nahmen Länder ein, die viel stärker verstädtert waren als Arabien. Sie mussten von Oberhäuptern einer Gruppe verschworener Krieger zu Monarchen werden, die über ein riesiges Gebiet mit komplexen Wirtschaften und Gesellschaften herrschten. Zudem waren die Muslime anfangs in der Minderheit und nicht wirklich geeint.

      »Lies im Namen deines Herrn, der erschaffen hat, den Menschen erschaffen hat aus einem Klumpen Blut.«

      Koran (Sure 96) Die ersten von Mohammed offenbarten Worte (um 610)

       Zunehmende Spaltung

      Spannungen über die Nachfolge im Kalifat hatten ein bedeutendes Schisma des Islam zur Folge. Ein Machtkampf zwischen Mohammeds Schwiegersohn Ali und Muawija, dem Statthalter von Syrien, führte zu einem Bürgerkrieg, der mit Alis Ermordung und dem Aufstieg Muawijas zum Kalifen 661 endete. Muawijas Nachfolger, die Omajjaden, herrschten vom syrischen Damaskus aus, doch Alis Anhänger widersetzten sich ihrem Herrschaftsanspruch und forderten die Wahl des Kalifen aus Alis Nachkommen. Die Ermordung von Alis Sohn Husain bei Kerbela 680 besiegelte die Spaltung zwischen den Schiiten (die das Kalifat für Alis Nachkommen beanspruchten) und der sunnitischen Mehrheit (die dies ablehnte) – eine Trennung, die bis heute anhält.

      Die islamische Welt war auch in anderer Hinsicht zersplittert: Nachrichten vom westlichen und östlichen Ende des riesigen Reichs brauchten bis zur Residenz des Kalifen mitunter Monate und machten das Regieren fast unmöglich. In den Randgebieten entstanden unabhängige muslimische Dynastien, und ab dem 10. Jh. gab es in Spanien, Tunesien und Ägypten rivalisierende Kalifen. Doch obwohl seine politische Einheit zerbrochen und seine religiöse beeinträchtigt war, war und ist Mohammeds Glaube ungebrochen: Im 21. Jahrhundert gibt es weltweit 1,5 Mrd. Muslime. image

       Mohammed

      Der Prophet Mohammed wurde um 570 in Mekka in eine Untersippe des einflussreichen Quraisch-Stamms hineingeboren. Der Überlieferung nach war er ein Waisenkind, dem seine erste Heirat mit der reichen Witwe Chadidscha die finanzielle Zukunft sicherte. Die religiösen Offenbarungen, die Mohammed ab etwa 610 über rund 12 Jahre hinweg empfing und die später als Koran niedergeschrieben wurden, führten zum Bruch mit den traditionellen Eliten Mekkas, als er begann, gegen den Polytheismus und Praktiken wie den Kindsmord an Mädchen zu predigen. Mohammeds Flucht nach Medina 622 war ein Schlüsselmoment in der Verbreitung des Islam, denn seine Annahme außerhalb Mekkas zeigte, dass er über traditionelle Sippengrenzen hinweg Anklang finden konnte. Mohammed erwies sich als inspirierender Anführer. Die neue Religion hatte bei seinem Tod 632, zwei Jahre nach seiner Rückkehr nach Mekka, in ganz Arabien Anhänger gefunden.

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