Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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habe ich nicht gedacht. Sicher gehe ich da einkaufen. Dort gibt es alles, auch für den Haushalt. Ich kaufe dort meine Wolle. Aber gern gehe ich dort nicht einkaufen«, fügt Claudia leise hinzu. »Frau Boller ist sehr redselig und stellt eine Frage nach der anderen.«

      Der alte Alois lachte. Er erklärte, dass sich Claudia daraus nichts machen solle. Böse würde es Veronika nicht meinen. Es wäre eben ihre Art.

      »Weißt, die Veronika und der Franz, die haben keine Kinder. Die Veronika hat eben einen ausgeprägten Gluckeninstinkt. So musst du ihre Neugierde verstehen. Sie will jeden ein bissel bemuttern. Aber wenn du net allein hingehen willst, dann kannst du die Anna mitnehmen oder den Toni.«

      Claudia überlegte kurz.

      »Ich will auch noch ins Pfarrhaus und mich bei Pfarrer Zandler bedanken. Ich werde ihn bitten, mitzukommen.«

      »Des ist ein gute Idee!«, sagte der alte Alois.

      Claudia stand auf und schaute nach Monika. Das Mädchen schlief immer noch ganz fest. Anna kam dazu und legte ihr eine Hand auf den Arm.

      »Leg dich draußen auf einen Liegestuhl, Claudia. Bello passt auf. Toni, Alois und ich haben auch ein Auge auf Monika.«

      Anna duldete keinen Widerspruch. Sie brachte Claudia hinaus auf die Terrasse, packte sie auf einen Liegestuhl und deckte sie zu.

      »So, jetzt schaust du dir die schöne Aussicht an und freust dich, dass alles gut ist.«

      »Ach, Anna, ich war außer mir. Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn Monika etwas zugestoßen wäre.«

      Anna setzte sich neben Claudia und hörte ihr zu. Claudia erzählte von Rudi, wie sie ihn kennengelernt hatte und von den wenigen gemeinsamen Jahren.

      »Er war sicher ein wunderbarer Mensch, Claudia. Ihr habt eine liebe kleine Tochter. In ihr wird ein Teil von ihm immer bei dir sein«, sagte Anna leise und streichelte Claudias Hand.

      Dann ließ sie Claudia allein. Es dauerte nicht lange, dann war Claudia auch eingeschlafen. Die Berge gaben ihr Ruhe in ihr Herz und sie versank in einen tiefen traumlosen Schlaf.

      *

      »Mama!«

      Claudia war sofort hellwach. Mit einem Ruck richtete sie sich auf, riss Monika, die neben dem Liegestuhl stand, in die Arme und drückte sie an sich. Claudia bedeckte Monikas Gesicht mit Küssen.

      »Mein Schatz! Mein kleiner Liebling! Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist. Geht es dir gut? Tut dir etwas weh?«

      Claudia befühlte Monikas Stirn.

      »Du scheinst kein Fieber mehr zu haben. Tut dir etwas weh?«

      Monika schüttelte den Kopf.

      Toni, der neben Monika stand, sprach Claudia an.

      »Moni geht es schon wieder gut. Anna hat Fieber gemessen. Sie hat keine Temperatur mehr. Sie ist schon vor mehr als zwei Stunden aufgewacht und hatte bis jetzt mit Franzi gespielt. Musst dir keine Sorgen machen.«

      Claudia stand vom Liegestuhl auf.

      »Toni, warum hast du mich nicht sofort geweckt?«

      Toni schmunzelte.

      »Du hast die Ruhe gebraucht«, betonte er mit Nachdruck.

      Claudia stand die Verlegenheit ins Gesicht geschrieben. Sie wandte sich an Monika.

      »Ich freue mich, dass es dir wieder gut geht. Dann können wir jetzt heim auf die Enzian Alm gehen.«

      Monika sah ihre Mutter an und schüttelte den Kopf.

      »Du willst nicht heim?«

      Claudia sah Toni erstaunt an.

      »Moni, geh wieder zu Franzi! Sie wartet auf dich. Ich erkläre es deiner Mama.«

      Monika warf ihrer Mutter einen scheuen Blick zu. Erst als Claudia nickte, rannte sie davon. Dabei hielt sie mit beiden Händen den Rock fest, der ihr bis zu den Füßen ging. Anna hatte Monika einen Rock und einen Pullover von Franziska gegeben, der natürlich für die fast Fünfjährige viel zu lang war.

      Toni holte zwei Tassen Kaffee und setzte sich mit Claudia an den Tisch.

      »Moni geht es gut. Sehr gut sogar! Als sie aufwachte, fragte sie zuerst nach Mark.«

      »Nach Mark?«, staunte Claudia.

      Toni erklärte es ihr. Monika wollte wissen, wo Mark ihre Jacke hätte. Dort in der Tasche ihres Anoraks sei das Bild für ihren Papa. Mark erklärte ihr, dass er die nassen Sachen in der Schutzhütte gelassen hätte.

      »Dann musst du sie holen, erklärte ihm Monika.« Toni lachte. »Dabei hat sie ihn angeschaut, als hätte er ein Verbrechen begangen. Anna und ich, die dabei standen, mussten erst einmal lachen. Monika blieb ganz ernst. Dann erzählte sie uns, dass sie den Engeln entgegengehen wollte, um ihnen das Bild zu geben. Aber sie hätte sich verlaufen.«

      »Dann war es genauso, wie ich es mir vorgestellt habe«, sagte Claudia leise.

      »So ähnlich«, meinte Toni. »Jedenfalls ist Mark sofort zur Schutzhütte aufgebrochen, um Monikas Sachen zu holen.«

      Toni schaute auf die Uhr.

      »Er muss bald zurück sein. Es kann nicht mehr lange dauern.«

      »Das wäre doch nicht nötig gewesen. Ich hätte die Sachen auch holen können.«

      Toni lachte.

      »Du kennst deine Tochter besser, als ich es beschreiben kann. Sie ließ Mark keine Chance. Sie schickte ihn einfach los«, lachte Toni. »Na ja, das ist vielleicht etwas übertrieben. Mark wollte Monika eine Freude machen. Er hat sofort erfasst, wie viel Moni das Bild bedeutete.«

      »Mark!«

      Monikas Freudenschrei schallte über das Geröllfeld und kam als Echo aus den Bergen zurück. Sie rannte in dem langen Rock und in Franziskas Gummistiefeln über das Geröllfeld.

      Claudia trat an das Geländer der Terrasse und sah, wie Mark Monika mit offenen Armen auffing und sich dann mehrmals im Kreise mit ihr drehte. Dann unterhielten sie sich kurz. Mark nahm den Rucksack ab. Er holte Monikas Schuhe heraus. Sie setzte sich auf den Boden, entledigte sich Franzis Gummistiefel, die ihr auch viel zu groß waren und schlüpfte in ihre Schuhe. Mark nahm die Gummistiefel. Monika ergriff Marks Hand und sie gingen weiter in Richtung Berghütte.

      »Das ist ein schönes Bild, die beiden scheinen sich gesucht und gefunden zu haben«, sagte Toni leise. »Und wie Mark strahlt! Deine Monika hat richtig Sonnenschein in sein Herz gebracht. Was auch immer geschehen ist und wie schlimm es für dich war, Claudia. Ich denke, es musste so kommen. Es war so vorgesehen, dass Mark Monika findet. Das war nicht nur ein Glück für Moni, sondern auch ein besondere Glück für Mark.«

      Claudia verstand nicht, was Toni damit andeuten wollte. Aber es war keine Zeit mehr, Toni zu fragen.

      »Mama, Mama! Mark hat meine Sachen und mein Bild hat er auch!«, rief Monika.

      Sie rannte auf ihre Mutter zu und zog Mark hinter sich her.

      »Grüß Gott! Sie sind Herr Strasser! Ich bin Monikas Mutter. Vielen Dank, dass sie meine Tochter gerettet haben. Ich bin Ihnen alle Zeit meines Lebens dankbar.«

      »Nenn mich einfach Mark!«

      »Claudia!«

      Sie sahen sich an und gaben sich die Hand. Toni, der dabeistand, sah sofort, dass da etwas geschah. Die beiden sahen sich an und vergaßen alles um sich herum. Sie vergaßen sogar, nach der Begrüßung die Hand des anderen loszulassen.

      Claudia spürte, wie ihr Herz klopfte.

      »Mark, gibst du mir jetzt mein Bild?«

      Monika zupfte ungeduldig an Marks Jacke.

      Er ließ Claudias Hand los.

      »Natürlich bekommst du dein Bild! Ich habe dir doch gesagt, ich habe es im


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